Dienstag, 2.5.2017
ICPEN-Kon­fe­renz: Enge Ko­ope­ra­ti­on der Rechts­durch­set­zungs­be­hör­den im di­gi­ta­len Zeit­al­ter immer wich­ti­ger

Auf der Früh­jahrs­kon­fe­renz des In­ter­na­tio­nal Con­su­mer Pro­tec­tion and En­force­ment Net­work (ICPEN) unter der Prä­si­dent­schaft des Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­ums (BMJV) haben sich Ende April 2017 zahl­rei­che Ver­tre­ter in­ter­na­tio­na­ler Rechts­durch­set­zungs­be­hör­den über die Her­aus­for­de­run­gen des Ver­brau­cher­schut­zes in einer di­gi­ta­len Welt aus­ge­tauscht. Staats­se­kre­tär Gerd Bil­len habe dabei die Not­wen­dig­keit einer engen Ko­ope­ra­ti­on der Rechts­durch­set­zungs­be­hör­den be­tont, so das BMJV in einer Pres­se­mit­tei­lung vom 28.04.2017.

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US-De­mo­kra­ten und Re­pu­bli­ka­ner ei­ni­gen sich auf Haus­halts­ge­setz
Re­pu­bli­ka­ner und De­mo­kra­ten im US-Kon­gress haben nach wo­chen­lan­gen Ver­hand­lun­gen eine Ei­ni­gung für ein Haus­halts­ge­setz im Um­fang von einer Bil­li­on Dol­lar er­zielt. Damit haben die Ab­ge­ord­ne­ten eine dro­hen­de Zah­lungs­un­fä­hig­keit der Re­gie­rung von Prä­si­dent Do­nald Trump vor­aus­sicht­lich bis Herbst 2017 ab­ge­wen­det. Al­ler­dings soll kein Geld für die von Trump ver­spro­che­ne Grenz­mau­er zu Me­xi­ko flie­ßen, wie die Frak­ti­ons­che­fin der De­mo­kra­ten, Nancy Pe­lo­si, in der Nacht auf den 01.05.2017 mit­teil­te. Mehr lesen
Ge­kün­dig­te Prä­mi­en­spar­ver­trä­ge: Ver­brau­cher­zen­tra­le Sach­sen for­dert Mus­ter­fest­stel­lungs­kla­ge

Vor dem Hin­ter­grund ge­kün­dig­ter Spar­kas­sen-Prä­mi­en­spa­rer, die nach An­sicht der Recht­spre­chung selbst gegen die Kün­di­gung kla­gen müs­sen, ver­stärkt die Ver­brau­cher­zen­tra­le Sach­sen ihren Ruf nach Ein­füh­rung einer Mus­ter­fest­stel­lungs­kla­ge, um Ver­brau­cher­rech­te wei­ter zu stär­ken. Dies geht aus einer Pres­se­mit­tei­lung der Ver­brau­cher­zen­tra­le vom 02.05.2017 her­vor.

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Vor­sit­zen­de Rich­ter am BVer­wG von Heim­burg und Nolte im Ru­he­stand
Mit Ab­lauf des Mo­nats April 2017 sind die Vor­sit­zen­de Rich­te­rin am Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Si­byl­le von Heim­burg sowie der Vor­sit­zen­de Rich­ter am BVer­wG Rü­di­ger Nolte in den Ru­he­stand ge­tre­ten. Von Heim­burg war über 19 Jahre am BVer­wG tätig und hatte über 40 Jahre dem öf­fent­li­chen Dienst an­ge­hört. Nolte kann auf eine über 41-jäh­ri­ge Zu­ge­hö­rig­keit zum öf­fent­li­chen Dienst und eine mehr als 13-jäh­ri­ge Tä­tig­keit am BVer­wG zu­rück­bli­cken. Mehr lesen
Mün­che­ner Schwur­ge­richt ent­schied ohne Ge­schäfts­ver­tei­lungs­plan - BGH hebt Ur­teil auf
Weil das Mün­che­ner Schwur­ge­richt in meh­re­ren Jah­ren ent­schie­den hat, ohne einen gül­ti­gen Ge­schäfts­ver­tei­lungs­plan zu haben, könn­te eine ganze Reihe von Ver­fah­ren neu auf­zu­rol­len sein. Vor­erst hat der Bun­des­ge­richts­hof auf die Be­set­zungs­rü­ge eines Ver­tei­di­gers ein gegen einen mut­ma­ß­li­chen Mes­ser­ste­cher er­gan­ge­nes Ur­teil der ers­ten Straf­kam­mer des Land­ge­richts Mün­chen I auf­ge­ho­ben (BeckRS 2017, 106912). Dies be­rich­te­te die "Süd­deut­sche Zei­tung" am 28.04.2017 auf ihren In­ter­net­sei­ten. Das Ur­teil hatte auf ver­such­ten Tot­schlag ge­lau­tet. Mehr lesen
BGH: Aus­le­gung einer sog. Vor­rats­an­fech­tung

WEG § 46 I 2

1. Gibt ein Woh­nungs­ei­gen­tü­mer in einer Be­schluss­an­fech­tungs­kla­ge zu er­ken­nen, dass er die Klage auf einen (noch un­be­stimm­ten) Teil der in einer Woh­nungs­ei­gen­tü­mer­ver­samm­lung ge­fass­ten Be­schlüs­se be­schrän­ken will, kommt nicht nur eine Aus­le­gung der Klage als Vor­rats­an­fech­tung in Be­tracht. Denk­bar ist auch, dass dies wegen der damit ver­bun­de­nen Kos­ten nicht dem Wil­len des Klä­gers ent­spricht, er viel­mehr die Ver­säu­mung der Aus­schluss­frist des § 46 Abs. 1 S. 2 WEG (als Folge der un­kla­ren Fas­sung sei­ner Klage) als das ge­rin­ge­re Übel an­se­hen würde, zumal es ihm dann immer noch mög­lich ist, die Nich­tig­keit der ihm miss­fal­len­den Be­schlüs­se gel­tend zu ma­chen.

2. Auch wenn der Klä­ger die An­fech­tung spä­ter auf die Be­schlüs­se be­schränkt hat, die zu einem hohen Streit­wert der An­fech­tungs­kla­ge füh­ren, kommt es auf die­ses spä­te­re Ver­hal­ten des Klä­gers nicht an, da be­reits bei Ab­lauf der An­fech­tungs­frist er­kenn­bar sein muss, wel­che Be­schlüs­se an­ge­foch­ten wer­den.

BGH, Ur­teil vom 16.02.2017 - V ZR 204/16 (LG Ber­lin), BeckRS 2017, 106006

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BGH: Scha­dens­er­satz­pflicht eines Acker­land-Päch­ters für Ent­ste­hung von Dau­er­grün­land

Ein Päch­ter, der als Acker­land ver­pach­te­te Flä­chen als Grün­land nutzt, kann ver­pflich­tet sein, dem Ver­päch­ter den Scha­den zu er­set­zen, der durch die auf­grund der un­un­ter­bro­che­nen Nut­zung als Grün­land eu­ro­pa­recht­lich vor­ge­ge­be­nen Ein­ord­nung der ge­pach­te­ten Flä­chen als Dau­er­grün­land ent­steht. Denn der Päch­ter hat - so­weit es ihm mög­lich ist - dafür zu sor­gen, dass die in dem Pacht­ver­trag vor­aus­ge­setz­ten Nut­zungs­mög­lich­kei­ten be­stehen blei­ben. Dies ent­schied der Bun­des­ge­richts­hof (Ur­teil vom 28.04.2017, Az.: LwZR 4/16).

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Vor­sit­zen­der BGH-Rich­ter Tho­mas Fi­scher in den Ru­he­stand ge­tre­ten

Der Vor­sit­zen­de Rich­ter am Bun­des­ge­richts­hof Tho­mas Fi­scher ist zum 30.04.2017 in den Ru­he­stand ge­tre­ten. Wäh­rend sei­ner fast sieb­zehn­jäh­ri­gen Zu­ge­hö­rig­keit zum Bun­des­ge­richts­hof hat Fi­scher die Recht­spre­chung im Zwei­ten Straf­se­nat ma­ß­geb­lich ge­prägt.

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AG Mün­chen: Hotel muss nach Af­fä­re einer Kun­din keine Daten über mög­li­che Kinds­vä­ter lie­fern

Eine Frau hat ver­geb­lich wegen mög­li­cher Kin­des­un­ter­halts­an­sprü­che von einem Hotel Aus­kunft über einen Mann be­gehrt, mit dem sie neun Mo­na­te vor der Ge­burt des Kin­des eine Nacht ver­bracht hatte und von dem sie le­dig­lich den Vor­na­men weiß. Das Recht der vier je­weils nur mög­li­cher­wei­se be­trof­fe­nen Män­ner auf in­for­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung und auf den ei­ge­nen Schutz der Ehe und Fa­mi­lie über­wie­ge ge­gen­über dem Recht der Klä­ge­rin auf den Un­ter­halts­an­spruch, be­fand das Amts­ge­richt Mün­chen (Ur­teil vom 28.10.2016, Az.: 191 C 521/16, rechts­kräf­tig).

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Bun­des­tag ver­ab­schie­det mehr Kla­ge­rech­te für Um­welt­ver­bän­de
Der Bun­des­tag hat am 28.04.2017 die No­vel­le des Um­welt-Rechts­be­helfs­ge­set­zes ver­ab­schie­det, mel­det das Mi­nis­te­ri­um für Um­welt- und Ver­brau­cher­schutz. Das Ge­set­zes­pa­ket setzt Vor­ga­ben des Eu­ro­pa- und Völ­ker­rechts um und be­schert den Um­welt­ver­bän­den mehr Kla­ge­rech­te. Mehr lesen
Freitag, 28.4.2017
Jus­tiz­mi­nis­ter: Kin­der ge­hö­ren nicht vor Trau­al­tar
Ehen Min­der­jäh­ri­ger soll es nach dem Wil­len der schwarz-roten Ko­ali­ti­on in Deutsch­land künf­tig nicht mehr geben. Am 28.04.2017 fand die erste Le­sung des zu­ge­hö­ri­gen Ge­setz­ent­wurfs im Bun­des­tag statt. Das Min­dest­al­ter für Trau­un­gen in Deutsch­land soll künf­tig bei 18 Jah­ren lie­gen. Bei der ers­ten Le­sung sagte Bun­des­jus­tiz­mi­nis­ter Heiko Maas (SPD) am 28.04.2017 im Bun­des­tag: "Kin­der sol­len spie­len, ler­nen, selbst­stän­dig wer­den - und wenn sie er­wach­sen sind, dann sol­len sie selbst und frei ent­schei­den, ob und wen sie hei­ra­ten wol­len. Bis dahin aber ge­hö­ren Kin­der weder vor einen Trau­al­tar noch vor ein Stan­des­amt." Mehr lesen
Rus­si­sche Jus­tiz for­dert 3,5 Jahre Haft wegen "Po­ké­mon Go"-Spie­lens in Kir­che
Die rus­si­sche Jus­tiz hat drei­ein­halb Jahre Haft für einen Blog­ger ge­for­dert, der in einer or­tho­do­xen Kir­che das Smart­pho­ne-Spiel "Po­ké­mon Go" ge­spielt hat. "Ich bin scho­ckiert, dass die An­kla­ge eine sol­che Stra­fe für mich be­an­tragt hat", sagte Rus­lan S. am 28.04.2017 bei einer An­hö­rung in Je­ka­te­rin­burg. Mehr lesen
Ge­setz­ent­wurf sieht Bu­ß­gel­der bei Ver­stö­ßen gegen Netz­neu­tra­li­tät vor
In­ter­net­an­bie­tern dro­hen künf­tig emp­find­li­che Bu­ß­gel­der, wenn sie den Zu­gang zum of­fe­nen In­ter­net ein­schrän­ken oder wenn zu­ge­sag­te Über­tra­gungs­ra­ten nicht er­reicht wer­den. Ein ent­spre­chen­des Ge­setz hat der Bun­des­tag am 27.04.2017 ver­ab­schie­det. Mehr lesen
Nach A3-Blit­zer­skan­dal: Un­bü­ro­kra­ti­sche Wie­der­gut­ma­chung nicht in Sicht

"Ge­blitzt.de", ein In­ter­net­por­tal zur Prü­fung von Bu­ß­geld­ver­fah­ren, mo­niert in einer Mit­tei­lung vom 26.04.2017, dass die Po­li­tik sich im A3-Blit­zer­skan­dal ihrer Ver­ant­wor­tung nicht stel­le und bis­lang nicht für eine un­bü­ro­kra­ti­sche Wie­der­gut­ma­chung des Un­rechts sorge, dass Hun­dert­tau­sen­de Au­to­fah­rer er­lit­ten haben. 2016 wur­den bei Ge­schwin­dig­keits­mes­sun­gen auf der A3 bei Köln Hun­dert­tau­sen­de Au­to­fah­rer zu Un­recht ge­blitzt. Die Stadt Köln räum­te ein, meh­re­re Mil­lio­nen Euro Bu­ß­gel­der rechts­wid­rig ein­ge­nom­me­nen zu haben.

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Bun­des­tag bil­ligt Spei­che­rung von Flug­gast­da­ten
Bei Flü­gen von und nach Deutsch­land sind die Air­lines künf­tig ver­pflich­tet, um­fang­rei­che Da­ten­sät­ze über ihre Pas­sa­gie­re an das Bun­des­kri­mi­nal­amt wei­ter­zu­lei­ten. Der Bun­des­tag be­schloss am 27.04.2017 die Um­set­zung einer ent­spre­chen­den EU-Richt­li­nie, die der Be­kämp­fung des in­ter­na­tio­na­len Ter­ro­ris­mus und der or­ga­ni­sier­ten Kri­mi­na­li­tät die­nen soll. Mehr lesen
Bun­des­tag bil­ligt Mil­lio­nen-Zu­schüs­se des Bun­des für "Fahr­rad­au­to­bah­nen"

Der Bun­des­tag hat grü­nes Licht für den Plan der Bun­des­re­gie­rung ge­ge­ben, den Aus­bau von Fahr­rad­schnell­we­gen für Be­rufs­pend­ler mit Mit­teln aus dem Bun­des­haus­halt zu för­dern. Den ent­spre­chen­den Ge­setz­ent­wurf (BT-Drs. 18/11236) bil­lig­te er am 27.04.2017.

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OLG Hamm: Haf­tungs­fra­gen nach Kol­li­si­on eines Müll­fahr­zeugs mit Tank­stel­len­preis­mast

Fährt ein Müll­fahr­zeug auf­grund einer ge­än­der­ten Durch­fahrts­hö­he gegen den Preis­mast einer Tank­stel­le, ohne dass der Fah­rer die zu ge­rin­ge Durch­fahrts­hö­he er­ken­nen konn­te, haf­tet das Müll­ent­sor­gungs­un­ter­neh­men für den Scha­den aus dem An­prall zu 20% aus blo­ßer Be­triebs­ge­fahr. Ent­fernt der Fah­rer dann das Müll­fahr­zeug, das den be­schä­dig­ten Mast stütz­te, und stürzt der Mast an­schlie­ßend nach einem fehl­ge­schla­ge­nen Ret­tungs­ver­such eines drit­ten Lkw-Fah­rers um, haf­tet das Müll­ent­sor­gungs­un­ter­neh­men für den Mehr­scha­den zu 1/3. Dies hat das Ober­lan­des­ge­richt Hamm mit rechts­kräf­ti­gem Ur­teil vom 24.01.2017 ent­schie­den. Al­ler­dings hafte die Tank­stel­len­be­trei­be­rin über­wie­gend selbst, da sie auf die ge­än­der­te Durch­fahrts­hö­he hätte hin­wei­sen müs­sen (Az.: 9 U 54/15, BeckRS 2017, 107225).

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Neues Ge­setz gegen Cy­ber­an­grif­fe
Bei schwe­ren Cy­ber­at­ta­cken kön­nen be­trof­fe­ne Be­hör­den und Un­ter­neh­men künf­tig Hilfe von einer staat­li­chen Ein­greif­trup­pe an­for­dern. Der Bun­des­tag ver­ab­schie­de­te am 27.04.2017 die Rechts­grund­la­ge für den Ein­satz so­ge­nann­ter Mo­bi­ler In­ci­dent Re­spon­se Teams ("MIRTs"). Mehr lesen
Neues Mess­ver­fah­ren für CO2-Aus­stoß be­schlos­sen
Die CO2-Werte von erst­mals zu­ge­las­se­nen Pkw sol­len ab dem 01.09.2018 nach einem neuen, welt­weit ab­ge­stimm­ten Ver­fah­ren er­mit­telt wer­den. Wie das Bun­des­mi­nis­te­ri­um der Fi­nan­zen am 28.04.2017 mit­teil­te, sieht dies ein Ge­setz­ent­wurf vor, den der Bun­des­tag an­ge­nom­men hat. Der Stich­tag soll auch für die Be­mes­sung der Kfz-Steu­er gel­ten, die unter an­de­rem auf dem Schad­stoff­aus­stoß ba­siert. Mehr lesen
Bun­des­tag be­schlie­ßt Ver­schleie­rungs­ver­bot für Be­am­te
Be­am­te und Sol­da­ten dür­fen ihr Ge­sicht wäh­rend der Ar­beit grund­sätz­lich nicht mehr ver­schlei­ern. Das sieht ein Ge­setz vor, das der Bun­des­tag am 27.04.2017 ver­ab­schie­det hat. Bevor die neuen Vor­schrif­ten in Kraft tre­ten kön­nen, muss das Ge­setz noch vom Bun­des­rat ge­bil­ligt wer­den. Mehr lesen