Ein VW-Vertragshändler muss ein von ihm verkauftes, vom Abgasskandal betroffenes Fahrzeug voraussichtlich zurücknehmen und dem Käufer zudem den Mehrwert für ein nachträglich eingebautes Navigationsgerät erstatten. Dies geht aus einem Hinweisbeschluss vom 20.12.2017 hervor, mit dem das Oberlandesgericht Köln der Berufung des VW-Händlers gegen die erstinstanzliche Verurteilung zur Rückabwicklung des Gebrauchtwagenkaufs wenig Erfolgschancen eingeräumt hat (Az.: 18 U 112/17).
Mehr lesenDer Strafprozess im Fall "Sharia Police" geht in eine neue Runde. Nach Aufhebung der Freisprüche durch den Bundesgerichtshof muss das Landgericht Wuppertal nun erneut darüber befinden, ob die Angeklagten gegen das Uniformverbot verstoßen haben beziehungsweise Beihilfe hierzu leisteten, indem sie, zum Teil bekleidet mit Warnwesten mit der Aufschrift "Sharia Police", nächtlich durch Wuppertal zogen, um junge Muslime zu einem in ihren Augen angemessenen Lebensstil zu bewegen (Urteil vom 11.01.2018, Az.: 3 StR 427/17).
Mehr lesenVon gemeinnützigen Trägern von Altenpflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen dürfen für wiederkehrende behördliche Überwachungsmaßnahmen nach § 9 des Sächsischen Betreuungs- und Wohnqualitätsgesetzes (SächsBeWoG) keine Kosten erhoben werden. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Bautzen mit Urteilen vom 08.11.2017 entschieden (Az.: 5 A 162/15, 5 A 319/15, 5 A 269/17, 5 A 270/17, 5 A 274/17 und 5 A 275/17).
Mehr lesenDer Freistaat Bayern kann nach Ansicht des Generalanwalts am Europäischen Gerichtshof Melchior Wathelet seine Marke "Neuschwanstein" behalten. Wathelet empfahl am 11.01.2018 in seinen Schlussanträgen, eine Klage des Bundesverbandes Souvenir Geschenke Ehrenpreise (BSGE) dagegen zurückzuweisen (Az.: C-488/16 P).
Mehr lesenDer Begriff "Ehegatte" erfasst im Hinblick auf die Aufenthaltsfreiheit der Unionsbürger und ihrer Familienangehörigen auch die Ehegatten desselben Geschlechts. Dies jedenfalls meint der Generalanwalt am Europäischen Gerichtshof Melchior Wathelet. In seinen Schlussanträgen vom 11.01.2018 stellte er klar, dass, obwohl es den Mitgliedstaaten freistehe, die Ehe zwischen Personen desselben Geschlechts zu erlauben oder nicht, sie die Aufenthaltsfreiheit eines Unionsbürgers nicht dadurch behindern dürften, dass sie seinem gleichgeschlechtlichen Ehegatten, der Staatsangehöriger eines Nicht-EU-Landes sei, ein Daueraufenthaltsrecht in ihrem Hoheitsgebiet verweigern (Az.: C-673/16).
Mehr lesenDas Bundesverfassungsgericht hat mit Beschluss vom 19.12.2017 der Verfassungsbeschwerde eines Rumänen gegen seine Auslieferung stattgegeben und die Sache an das Oberlandesgericht Hamburg zurückverwiesen. Das OLG habe das Recht des Rumänen auf den gesetzlichen Richter verletzt, da es den Europäischen Gerichtshof zu den Anforderungen an die Haftbedingungen gemäß Art. 4 der EU-Grundrechtecharta hätte anrufen müssen, statt das EU-Recht in unzulässiger Weise eigenständig fortzubilden (Az.: 2 BvR 424/17).
Mehr lesenIn Schleswig-Holstein darf die Stelle einer kommunalen Gleichstellungsbeauftragten ausschließlich für Frauen ausgeschrieben werden, ohne dass ein nicht zum Zuge gekommener männlicher Bewerber eine Entschädigung nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verlangen kann. Dies hat das Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein wie zuvor schon das Arbeitsgericht Lübeck entschieden (Urteil vom 02.11.2017, Az.: 2 Sa 262 d/17, nicht rechtskräftig).
Mehr lesenDie Wilkinson Sword GmbH ist nicht berechtigt, auswechselbare Rasierklingeneinheiten zu vertreiben, die auf den Nassrasierer "Gilette Mach 3" passen. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat in einem Eilverfahren entschieden, dass dies eine rechtswidrige Nutzung des Patents der Gillette Company darstellt. Der Rechtsbestand des Patents ist nach Ansicht des OLG für den Erlass einer einstweiligen Verfügung hinreichend sicher. Dies gelte auch vor dem Hintergrund, dass derzeit noch keine Entscheidung des Bundespatentgerichts dazu vorliege (Urteil vom 11.01.2018, Az.: I-15 U 66/17, nicht rechtskräftig).
Mehr lesenIn der Affäre um die sogenannten Luxleaks hat das höchste Gericht Luxemburgs eine neue Verhandlung für den Hauptangeklagten angeordnet. Die Revisionskammer entschied am 11.01.2018 in Luxemburg, der Widerspruch dieses Angeklagten gegen seine Verurteilung sei berechtigt. Seine Funktion als Hinweisgeber (Whistleblower) sei nicht richtig gewürdigt worden. Der Mann war zu sechs Monaten Haft auf Bewährung und 1.500 Euro Geldbuße wegen Diebstahls verurteilt worden. Durch die "Luxleaks" waren Steuerdeals internationaler Konzerne mit den luxemburgischen Finanzbehörden öffentlich geworden.
Mehr lesenDie Genehmigung zur Errichtung eines Wasserkraftwerks in Bad Ems an der Lahn ist rechtmäßig. Das Oberverwaltungsgericht Koblenz hat den vom BUND angefochtenen Planfeststellungsbeschluss in nach einem EuGH-Urteil geänderter Form bestätigt. Ein Verstoß gegen das wasserrechtliche Verschlechterungsverbot sei nicht erkennbar (Urteil vom 09.11.2017, Az.: 1 A 11653/16.OVG).
Mehr lesenDas Elterngeld Plus für in Teilzeit arbeitende Eltern erweist sich als Erfolgsmodell. Dies zeige der vom Bundeskabinett am 10.01.2018 beschlossene Bericht zum Elterngeld Plus, wie das Bundesfamilienministerium mitteilt. Danach nähmen inzwischen mehr als ein Viertel der Eltern, die Elterngeld beantragten, Elterngeld Plus in Anspruch – doppelt so viele wie bei der Einführung des Elterngeldes Plus vor knapp zweieinhalb Jahren.
Mehr lesenDie Gemeinde Großsteinhausen muss dem Land Rheinland-Pfalz bis zum Zeitpunkt der Gründung eines eigenen kommunalen Reviers am 01.10.2016 anteilige Personalkosten für den staatlichen Revierdienst (Betriebskostenbeitrag) in ihrem Gemeindewald erstatten. Dies hat das Verwaltungsgericht Neustadt an der Weinstraße mit Urteil vom 19.12.2017 entschieden. Die Verpachtung des Waldes habe die Zugehörigkeit zum staatlichen Forstrevier unberührt gelassen (Az.: 5 K 322/17.NW).
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