FDP will Frei­be­trag bei Grund­er­werb­steu­er

Mit einem hohen Frei­be­trag bei der Grund­er­werb­steu­er will die FDP-Frak­ti­on die Bau­tä­tig­keit in Deutsch­land an­kur­beln und die Ei­gen­tums­quo­te er­hö­hen. In einem An­trag (BT-Drs. 19/1606), der am 20.04.2018 auf der Ta­ges­ord­nung des Deut­schen Bun­des­ta­ges steht, wird ge­for­dert, den Län­dern im Grund­er­werb­steu­er­ge­setz die Mög­lich­keit ein­zu­räu­men, einen Frei­be­trag bis zu einem Höchst­wert von 500.000 Euro pro Per­son zu be­stim­men. Be­grün­det wird dies mit der re­la­tiv ge­rin­gen Wohn­ei­gen­tums­quo­te, wie die Bun­des­tags­pres­se­stel­le am 18.04.2018 mit­teil­te.

FDP: Wohn­ei­gen­tum wich­tig für nach­hal­ti­ge Al­ters­ver­sor­gung

Die FDP-Frak­ti­on weist im An­trag dar­auf hin, dass die Wohn­ei­gen­tums­quo­te in Deutsch­land trotz wirt­schaft­lich ro­bus­ter Lage und des his­to­risch nied­ri­gen Zin­s­um­fel­des nur 45% be­tra­ge und Deutsch­land damit Schluss­licht in der Eu­ro­päi­schen Union sei. "Dabei be­deu­tet ein ei­ge­nes Heim ge­leb­te Frei­heit und fi­nan­zi­el­le Si­cher­heit", stell­te die FDP-Frak­ti­on fest. Die ei­ge­nen vier Wände er­mög­lich­ten miet­frei­es Woh­nen und wür­den daher auch ein wich­ti­ger Bau­stein zu einer nach­hal­ti­gen Al­ters­ver­sor­gung sein.

Ge­ra­de junge Fa­mi­li­en mit wenig Geld be­nach­tei­ligt

Be­son­ders junge Fa­mi­li­en mit mitt­le­ren und nied­ri­gen Ein­kom­men hät­ten es je­doch zu­neh­mend schwer, den Traum von den ei­ge­nen vier Wän­den zu ver­wirk­li­chen und Ei­gen­tum zu bil­den, so die Frak­ti­on wei­ter. Ein Grund für die Ent­wick­lung seien die hohen Er­werbs­ne­ben­kos­ten, von denen wie­der­um ein Gro­ß­teil auf die Grund­er­werb­steu­er ent­fal­le. Diese Er­werbs­ne­ben­kos­ten müss­ten aus dem Ei­gen­ka­pi­tal auf­ge­bracht und könn­ten nicht fi­nan­ziert wer­den.

Frei­be­trag bis 500.000 Euro denk­bar

Der Frei­be­trag soll laut An­trag ganz oder suk­zes­si­ve bis zum Er­rei­chen des Höchst­be­tra­ges ver­braucht wer­den kön­nen. Die Län­der sol­len selbst über die Höhe des Frei­be­tra­ges bis zum Höchst­wert von 500.000 Euro ent­schei­den: "Die Län­der sol­len in einen Wett­be­werb ein­tre­ten, der die Men­schen in ihrem Land best­mög­lich beim Grund­er­werb un­ter­stützt", for­dern die Ab­ge­ord­ne­ten.

Grund­er­werb­steu­er­auf­kom­men stark ge­stie­gen

Es sei auf­fäl­lig, dass das Auf­kom­men aus der Grund­er­werb­steu­er seit 2005 von 4,7 Mil­li­ar­den Euro auf 12,4 Mil­li­ar­den im Jahr 2016 und damit um mehr als das zwei­ein­halb­fa­che ge­stie­gen sei, wäh­rend die Ei­gen­tums­quo­te des un­te­ren Ein­kom­mens­fünf­tels seit 1990 von 25% auf 17% ge­sun­ken sei, stell­ten die Ab­ge­ord­ne­ten wei­ter fest. Um den "Start­schuss" für eine "Ei­gen­tü­mer­na­ti­on Deutsch­land" zu geben, müsse ein Frei­be­trag bei der Grund­er­werb­steu­er ein­ge­führt wer­den, for­dert die FDP-Frak­ti­on. Die Spi­ra­le der stän­dig stei­gen­den Grund­er­werb­steu­er­sät­ze in den meis­ten Bun­des­län­dern und der damit ver­bun­de­nen an­stei­gen­den Steu­er­be­las­tung beim Er­werb selbst ge­nutz­ten Ei­gen­tums müsse durch­bro­chen wer­den.

Redaktion beck-aktuell, 19. April 2018.

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