Montag, 13.5.2019
LAG Hessen: Restauratoren mit wissenschaftlich-kunsthistorischer Arbeitsweise sind Freiberufler

Restauratoren mit akademischer Ausbildung unterfallen mit ihrem Betrieb nicht den Tarifverträgen für Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk, wenn ihre Tätigkeiten durch eine wissenschaftlich-kunsthistorische Herangehens- und Arbeitsweise geprägt sind. Dies hat das Landesarbeitsgericht Hessen entschieden (Urteil vom 10.05.2019, Az.: 10 Sa 275/18 SK, nicht rechtskräftig).

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OLG Frankfurt am Main: Wegen drohenden EU-Austritts Großbritanniens kein erleichterter Arrestgrund

Gegenwärtig besteht kein Grund, gegenüber in Großbritannien ansässigen Schuldnern einen erleichterten Arrestgrund deshalb anzunehmen, weil das Urteil im Ausland vollstreckt werden müsste und die Gegenseitigkeit nicht verbürgt wäre. Dies geht aus einem Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 03.05.2019 hervor. Denn es sei zur Zeit nicht überwiegend wahrscheinlich, dass Großbritannien ohne irgendein – auch Fragen der Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen regelndes – Abkommen aus der EU austreten werde (Az.: 2 U 1/19).

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BGH: Prozesskostenhilfe bei Wohnungseigentümergemeinschaft nur unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Gemeinschaft und derjenigen der Wohnungseigentümer

ZPO § 116 S. 1 Nr. 2

Die Voraussetzungen des § 116 S. 1 Nr. 2 ZPO für die Bewilligung der Prozesskostenhilfe liegen bei der Wohnungseigentümergemeinschaft nur vor, wenn die Kosten des Rechtsstreits weder von ihr noch von den Wohnungseigentümern aufgebracht werden können. (Leitsatz des Gerichts)

BGH, Beschluss vom 21.03.2019 - V ZB 111/18, BeckRS 2019, 6985

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BRAK-Hauptversammlung: BGH-Anwaltschaft bleibt – Wahlerfahren wird modifiziert

Die BGH-Anwaltschaft wird beibehalten, allerdings unter Reformierung der Zulassung. Hierauf haben sich die Präsidentinnen und Präsidenten der deutschen Rechtsanwaltskammern am 10.05.2019 auf ihrer Hauptversammlung in Schweinfurt geeinigt. 

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Opposition gegen Entfristung der Wohnsitzauflage

Das Vorhaben der Bundesregierung, dauerhaft an der sogenannten Wohnsitzauflage für Flüchtlinge festzuhalten (BT-Drs. 19/8692), stößt bei großen Teilen der Opposition auf erhebliche Bedenken. Linke und Grüne verwiesen am Abend des 09.05.2019 bei der ersten Lesung des Gesetzentwurfs im Bundestag darauf, dass eine Einschränkung der Freizügigkeit nur in Ausnahmefällen rechtlich zulässig sei. Die FDP äußerte zudem Zweifel, ob die Auflage überhaupt praktisch umgesetzt werden kann.

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LG Frankfurt am Main: Kunstobjekt "Schlagende Verbindung" ist keine Waffe

Das Kunstwerk "Schlagende Verbindung" (ein einem Schlagring ähnliches Metallobjekt, auf dem eine Plätzchenform montiert ist) ist keine Waffe im Sinn des Waffengesetzes. Dies hat das Landgericht Frankfurt am Main entschieden und den Frankfurter Objektkünstler und Designer Peter Zizka in zweiter Instanz freigesprochen (Urteil vom 08.05.2019, Az.: 5/05 NS 938 Js 33243/18).

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OVG Lüneburg: Verkehrsüberwachung mittels "Section Control" auf der B6 bleibt vorläufig verboten

Die Verkehrsüberwachung mittels "Section Control" (= Abschnittskontrolle) auf der B6 bleibt vorläufig verboten. Das Oberverwaltungsgericht Niedersachsen in Lüneburg hat eine entsprechende einstweilige Anordnung des Verwaltungsgerichts Hannover bestätigt (Beschluss vom 10.05.2019, Az.: 12 ME 68/19).

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OVG Weimar: Oberbürgermeister muss neuem Stadtrat die Hand schütteln

Das Thüringer Oberverwaltungsgericht in Weimar hat in zwei Entscheidungen die Thüringer Kommunalordnung ausgelegt. Danach muss der Oberbürgermeister in Thüringen die Verpflichtung eines neu gewählten Stadtratsmitgliedes durch Handschlag bestätigen (Urteil vom 03.05.2019, Az.: 3 KO 620/18, nicht rechtskräftig). Außerdem können Mitglieder verschiedener Parteien sich auf kommunaler Ebene zu einer Fraktion im Gemeinderat zusammenschließen (Beschluss vom 07.05.2019, Az.: 3 ZKO 46/16, unanfechtbar).

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Freitag, 10.5.2019
FG Düsseldorf: Zollverwaltung darf für Neubewertung zollrechtlicher Bewilligungen Steuer-ID der Zollabteilungsleiter erheben

Das Finanzgericht Düsseldorf hat mit rechtskräftigem Urteil vom 06.02.2019 entschieden, dass die Zollverwaltung für die Neubewertung zollrechtlicher Bewilligungen die persönliche Steueridentifikationsnummer und das für die persönliche Besteuerung zuständige Finanzamt des Leiters der Zollabteilung bei dem betroffenen Unternehmen abfragen darf (Az.: 4 K 1404/17 Z, BeckRS 2019, 7941).

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AG Amberg: Nach Prügelattacken in Amberg muss ein Asylbewerber ins Gefängnis

Nach den Prügelattacken im bayerischen Amberg Ende 2018 muss einer der vier angeklagten Asylbewerber ins Gefängnis. Das Amtsgericht verurteilte einen 18 Jahre alten Iraner am 10.05.2019 zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren und sieben Monaten. Die übrigen drei Beschuldigten kamen mit Bewährungsstrafen zwischen 6 und 13 Monaten davon. Auch sie wurden nach Jugendstrafrecht verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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BRAK kritisiert Gesetzentwurf zu Legal Tech

Nach Ansicht der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) ist keine Regulierung von Legal Tech notwendig. Rechtsberatung müsse Sache der Anwaltschaft bleiben, heißt es in einer Mitteilung vom 09.05.2019. Anders sei dies kürzlich in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zu lesen gewesen. Bei dem von der "FAZ" zitierten Papier handele es sich um einen Entwurf für einen internen Diskussionsvorschlag eines Fachausschusses, der bereits von der BRAK-HV im Herbst 2018 abgelehnt worden war, stellte die BRAK klar. Aktuell befasste sich das BRAK-Präsidium am Rande der 156. Hauptversammlung in Schweinfurt mit dem Gesetzentwurf der FDP-Fraktion zum Thema Legal Tech.

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USA: Mindestens vier Jahre Haft für Deutsche Hochstaplerin Sorokin

Die deutsche Hochstaplerin Anna Sorokin ist in New York zu einer Haftstrafe von vier bis zwölf Jahren verurteilt worden. Dies teilte das höchste Gericht des Bundesstaats New York am 09.05.2019 mit. Sorokin hatte sich als Millionenerbin ausgegeben und sich mit Lügen und gefälschten Dokumenten in der High Society von Manhattan Leistungen im Wert von mehr als 200.000 Dollar erschlichen.

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BVerwG begrenzt Erforderlichkeit von Anlassbeurteilungen in Beförderungsverfahren

Der Dienstherr muss für einen Beamten, der seit der letzten Regelbeurteilung während eines erheblichen Zeitraums andere Aufgaben wahrgenommen hat, anlässlich eines Auswahlverfahrens um Beförderungsstellen nur dann eine Anlassbeurteilung erstellen, wenn der betreffende Dienstposten ausschließlich einem höherwertigen Statusamt zugeordnet ist. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 09.05.2019 klargestellt (Az.: 2 C 1.18).

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BGH: Antrag auf Anhörung des Sachverständigen

GG Art. 103; ZPO §§ 397, 402, 411 III

Dem Antrag, einen Sachverständigen anzuhören, ist nachzugehen. Die Frage, ob das Gericht selbst Erläuterungsbedarf sieht, ist dabei unerheblich. (Leitsatz des Verfassers)

BGH, Beschluss vom 6.3.2019 - VII ZR 303/16, BeckRS 2019, 4584

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BVerwG: Kein Zugang zu Voten der Berichterstatter des Bundeskartellamts

Vorbereitende Vermerke (Voten) der Berichterstatter von Beschlussabteilungen des Bundeskartellamts unterliegen dem im Informationsfreiheitsgesetz angelegten Vertraulichkeitsschutz für Beratungen von Behörden. Das hat das Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 09.05.2019 entschieden (Az.: 7 C 34.17).

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VGH Kassel: Hessischer Rundfunk muss Hörfunk-Wahlwerbespot der NPD senden

Anlässlich der Europawahl muss der Hessischen Rundfunk (hr) einen Hörfunk-Wahlwerbespot der NPD ausstrahlen. Dies geht aus einem den Beteiligten am 08.05.2019 zugestellten Beschluss des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs in Kassel hervor, mit dem eine anders lautende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Frankfurt am Main aufgehoben wurde. Die NPD stellt in dem Spot eine Verbindung zwischen Zuwanderern und steigender Kriminalität her (Az.: 8 B 961/19).

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BVerfG: Verfassungsbeschwerde des abgeschobenen Sami A. bleibt erfolglos

Die Verfassungsbeschwerde des im Juli 2018 nach Tunesien abgeschobenen Sami A. gegen zwei Entscheidungen des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen bleibt erfolglos. Das VG hatte darin ein zuvor angenommenes Abschiebeverbot wieder aufgehoben. Nach einem jetzt veröffentlichten Beschluss vom 10.04.2019 nahm das Bundesverfassungsgericht die Beschwerden im Zusammenhang mit den Abschiebemaßnahmen und seiner Haft in Tunesien im einstweiligen Rechtsschutzverfahren schon nicht zur Entscheidung an (Az.: 2 BvR 10/19).

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VG Koblenz: Grundsätzlich keine Beihilfe für Psychotherapie ohne vorheriges Anerkennungsverfahren

Psychotherapeutische Leistungen sind nach der rheinland-pfälzischen Beihilfenverordnung grundsätzlich nur dann beihilfefähig, wenn sie zuvor aufgrund eines Gutachtens als beihilfefähig anerkannt wurden. Dies stellte das Verwaltungsgericht Koblenz mit einem jetzt veröffentlichten Urteil vom 26.04.2019 klar (Az.: 5 K 1127/18.KO).

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LG Düsseldorf: Matratzen eines Boxspringbetts dürfen auseinanderdriften

Im Streit um ein angeblich untaugliches Ehebett hat das Landgericht Düsseldorf die Klage der Käufer zurückgewiesen. Es sei kein Mangel, wenn bei einem sogenannten Boxspringbett die besonders dicken Matratzen in der Bettmitte auseinanderdrifteten, befand das Gericht am 09.05.2019 (Az.: 19 S 105/17).

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Papst erlässt weltweite Meldepflicht für Missbrauch in der Kirche

Papst Franziskus hat erstmals für die gesamte katholische Kirche eine Meldepflicht für Fälle sexuellen Missbrauchs erlassen – und damit einen für viele überfälligen Schritt vollzogen. Für Kleriker und auch für Ordensleute werde ab Juni die Verpflichtung eingeführt, innerhalb der Kirche Missbrauch und Vertuschung umgehend anzuzeigen, teilte der Vatikan am 09.05.2019 mit. Opfer kritisierten allerdings ebenso wie Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) umgehend, dass eine Meldepflicht an staatliche Stellen nicht vorgesehen ist.

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