58 Jahre Haft für honduranische Ex-First-Lady

Die frühere Präsidentengattin von Honduras, Rosa Elena Bonilla, ist wegen Veruntreuung und Betrugs zu 58 Jahren Haft verurteilt worden. Die 52-Jährige war schuldig gesprochen worden, während der Amtszeit ihres Mannes Porfirio Lobo zwölf Millionen Lempira (rund 440.000 Euro) aus dem Budget für soziale Projekte des Büros der First Lady auf ein persönliches Konto überwiesen zu haben. Lobo war von 2010 bis 2014 Präsident des mittelamerikanischen Landes.

Haftdauer auf 30 Jahre beschränkt

Ein Antikorruptionsgericht in der Hauptstadt Tegucigalpa verkündete am 04.09.2019 das Strafmaß, wie die Justiz in der Nacht mitteilte. Bonillas persönlicher Sekretär erhielt eine 48-jährige Haftstrafe. Per Gesetz dürfen in Honduras allerdings nicht mehr als 30 Jahre verbüßt werden. Beide Verurteilte können Revision einlegen. 

Lobo spricht von "Lynchmord"

Die Unterstützungsmission gegen Korruption und Straflosigkeit in Honduras der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hob den Fall am 05.09.2019 auf Twitter als Beispiel einer unabhängigen Justiz hervor. Ex-Präsident Lobo hingegen sprach in einer Twitter-Nachricht von einem "Lynchmord" und warf OAS-Chef Luis Almagro vor, sich mit dem aktuellen Präsidenten Juan Orlando Hernández verschworen zu haben.

Honduras bei Korruption auf Platz 132 von 180

Die frühere Präsidentengattin war bereits im Februar 2018 festgenommen worden. Im jüngsten Korruptionswahrnehmungsindex der Organisation Transparency International lag Honduras auf Platz 132 von 180 untersuchten Ländern.

Redaktion beck-aktuell, 9. September 2019 (dpa).

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