Donnerstag, 19.12.2019
EuGH: Von Airbnb darf für Tätigkeit in Frankreich kein Gewerbeausweis für Immobilienmakler verlangt werden

Frankreich darf von Airbnb Ireland nicht verlangen, dass das Unternehmen über einen Gewerbeausweis für Immobilienmakler verfügt, da diese Anforderung der Europäischen Kommission nicht gemäß der Richtlinie über den elektronischen Rechtsverkehr mitgeteilt wurde. Dies hat der Gerichtshof der Europäischen Union mit Urteil vom 19.12.2019 entschieden (Az.: C-390/18).

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ArbG Frankfurt am Main und ArbG München untersagen Verdi-Streik in Lufthansa-Küchen

Das Arbeitsgericht Frankfurt am Main und das Arbeitsgericht München haben den für den 19.11.2019 angekündigten Verdi-Streik in den Großküchen der Lufthansa mit einer einstweiligen Verfügung untersagt. Das berichtete am 18.11.2019 ein Sprecher des Unternehmens. Der beabsichtigte Streik verstoße gegen die bestehende tarifvertragliche Friedenspflicht bei der Lufthansa-Cateringtochter LSG Sky Chefs, heiße es in den Entscheidungsgründen.

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BVerwG legt EuGH Fragen zum Familienflüchtlingsschutz bei unterschiedlicher Staatsangehörigkeit in der Familie vor

Ist es mit dem EU-Recht vereinbar, bei unterschiedlichen Staatsangehörigkeiten Familienflüchtlingsschutz nach § 26 AsylG auch einem Kind zu gewähren, das effektiven Schutz in dem Land erlangen kann, dessen Staatsangehörigkeit es besitzt? Dies möchte das Bundesverwaltungsgericht geklärt wissen und hat deshalb den Europäischen Gerichtshof angerufen (Beschluss vom 18.12.2019, Az.: 1 C 2.19).

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Trump muss sich Amtsenthebungsverfahren im US-Senat stellen

Als dritter Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten muss sich Donald Trump einem Amtsenthebungsverfahren im US-Senat stellen. Das Repräsentantenhaus stimmte am Abend des 18.12.2019 (Ortszeit) für die offizielle Eröffnung eines Impeachment-Verfahrens. Mit der Mehrheit der Demokraten votierte die Kammer dafür, dass sich Trump sowohl wegen Machtmissbrauchs als auch wegen Behinderung der Kongress-Ermittlungen im Senat verantworten muss. Trump trat parallel zu dem Votum vor Anhängern im US-Staat Michigan auf und zeigte sich kämpferisch.

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BVerwG klärt Voraussetzungen der Bleiberechtsregelung des § 25b AufenthG

Das Bundesverwaltungsgericht hat eine Reihe umstrittener Fragen zur Auslegung und Anwendung der am 01.08.2015 in Kraft getretenen Bleiberechtsregelung für geduldete Ausländer, die sich in Deutschland nachhaltig integriert haben (§ 25b AufenthG), geklärt. Bei der Prüfung des "ununterbrochen geduldeten Aufenthalts" sind danach alle Voraufenthaltszeiten, in denen der Ausländer aus tatsächlichen oder rechtlichen Gründen nicht abgeschoben werden konnte, zu berücksichtigen. Geringfügige Lücken von lediglich wenigen Tagen könnten unschädlich sein (Urteil vom 18.12.2019, Az.: 1 C 34.18)

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EuGH: Kein Online-Verkauf "gebrauchter" E-Books ohne Erlaubnis des Urhebers

"Gebrauchte" E-Books dürfen nicht ohne Erlaubnis des Urhebers über eine Internetseite weiterverkauft werden. Dies hat der Europäische Gerichtshof mit Urteil vom 19.12.2019 entschieden. Denn dabei handele es sich um eine "öffentliche Wiedergabe", so dass die Anwendung der Erschöpfungsregel ausgeschlossen sei (Az.: C-263/18).

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EuGH: Zwangshaft gegen Bayerische Regierungsmitglieder wegen Luftverschmutzung in München an zwei Voraussetzungen geknüpft

Der Europäische Gerichtshof hat sich erstmals dazu geäußert, ob die nationalen Gerichte befugt oder sogar verpflichtet sind, Zwangshaft gegen die Verantwortlichen nationaler Behörden zu verhängen, die sich beharrlich weigern, einer gerichtlichen Entscheidung nachzukommen, mit der ihnen aufgegeben wird, ihre unionsrechtlichen Verpflichtungen zu erfüllen. Konkret geht es um nicht getroffene Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität in München. Der EuGH hat dazu entschieden, dass nur dann Zwangshaft gegen die Verantwortlichen des Freistaats Bayern verhängt werden kann, wenn es dafür im nationalen Recht eine hinreichend zugängliche, präzise und in ihrer Anwendung vorhersehbare Rechtsgrundlage gibt und wenn die Zwangsmaßnahme verhältnismäßig ist. Es sei nun Sache des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs in München zu prüfen, ob diese Voraussetzungen erfüllt sind (Urteil vom 19.12.2019, Az.: C-752/18).

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EuGH: Fluglinie haftet für Verbrühungen durch umgekippten heißen Kaffee

Eine Fluglinie haftet für Verbrühungen, die dadurch entstehen, dass während eines Fluges aus nicht geklärten Gründen heißer Kaffee umkippt. Es ist nicht erforderlich, dass ein solcher Unfall mit einem flugspezifischen Risiko zusammenhängt, wie aus einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 19.12.2019 hervorgeht (Az.: C-532/18).

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BFH: Aufhebung des Durchsuchungsbeschlusses macht Sachpfändung rechtswidrig

Wird eine Durchsuchungsanordnung aufgehoben, hat das Finanzgericht die Rechtswidrigkeit der im Rahmen der Durchsuchung durchgeführten Sachpfändung auf Antrag festzustellen. Dies hat der Bundesfinanzhof mit Urteil vom 15.10.2019 (Az.: VII R 6/18) entschieden. Die Entscheidung stärkt die Rechte der von Vollstreckungsmaßnahmen betroffenen Schuldner.

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OLG Düsseldorf: VW muss vom Abgasskandal betroffene Dieselfahrzeuge zurücknehmen

Wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung muss die Volkswagen AG den Käufern von zwei Fahrzeugen, in denen ein vom sogenannten Abgasskandal betroffener Dieselmotor der Baureihe EA 189 verbaut ist, Schadenersatz leisten. Dies hat das Oberlandesgericht Düsseldorf in zwei Urteilen vom 18.12.2019 entschieden. Der Verstoß gegen die guten Sitten liege in der unternehmerischen Entscheidung, den mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung ausgerüsteten Motor in unterschiedlichen Fahrzeugtypen einzubauen und sodann mit einer erschlichenen Typgenehmigung in den Verkehr zu bringen (Az.: I-18 U 58/18 und I-18 U 16/19).

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ArbG Nürnberg: Playmobil-Betriebsräte verlieren Posten nach Streit um Hitzepausen nicht

Betriebsräte sollen in der Hitze des Sommers 2018 eigenmächtig zu Pausen aufgerufen haben - der Playmobil-Hersteller Geobra wollte das nicht hinnehmen und die Angestellten aus dem Betriebsrat werfen lassen. Das Arbeitsgericht Nürnberg sieht dies anders. Es entschied am 18.12.2019, acht Betriebsratsmitglieder dürften in dem Gremium bleiben, weil die hohe Anforderung des Vorliegens einer groben Pflichtverletzung nicht erfüllt sei (Az.: 10 BV 76/18).

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Opposition kritisiert Pläne zur Herausgabe von Passwörtern

Die Regierungspläne, Online-Plattformen in Einzelfällen zur Herausgabe von Passwörtern zu verpflichten, stoßen bei der Opposition im Bundestag auf einhellige Ablehnung. "Passwörter sind Generalschlüssel zu unserem Leben“, warnte der stellvertretende FDP-Fraktionschef Stephan Thomae am 18.12.2019 bei einer Aktuellen Stunde. AfD und Linke warfen der Bundesregierung vor, sie wolle einen Überwachungsstaat errichten. Die Grünen sprachen von einem "rechtsstaatlichen Dammbruch“.

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Wahlprüfungsgericht erklärt hessische Landtagswahl 2018 für gültig

Das Ergebnis der hessischen Landtagswahl 2018 und die Sitzverteilung in dem Länderparlament bleiben bestehen. Das Abstimmungsergebnis sei gültig, teilte das Wahlprüfungsgericht beim Hessischen Landtag am 18.12.2019 in Wiesbaden mit. Auch die Berechnung der Sitzverteilung im Landtag mit 137 Abgeordneten sei ordnungsgemäß vorgenommen worden.

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Verurteilte Berliner Frauenärztin reicht Verfassungsbeschwerde ein

Die Berliner Frauenärztin Bettina G., die wegen unzulässiger Werbung für Schwangerschaftsabbrüche verurteilt wurde, zieht vor das Bundesverfassungsgericht. Wie ihre Anwälte am 18.12.2019 mitteilten, wehrt sich die Medizinerin gegen die Entscheidungen des Amtsgerichts Tiergarten und des Berliner Kammergerichts.

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Mittwoch, 18.12.2019
Institut für Menschenrechte kritisiert Situation von Wohnungslosen

Wohnungslosigkeit und die Unterbringung wohnungsloser Menschen durch die Kommunen ist ein menschenrechtliches Handlungsfeld, das in der öffentlichen Debatte bisher "nicht hinreichend wahrgenommen" wird, heißt es in einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Wie der parlamentarische Pressedienst am 18.12.2019 mitteilte, liegt der Bericht über die Entwicklung der Menschenrechtssituation in Deutschland im Zeitraum Juli 2018 bis Juni 2019 nun als Unterrichtung vor (BT-Drs. 19/15829).

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Israel: Gericht stoppt Gasfeld-Arbeiten kurz vor Exportbeginn

Kurz vor dem Exportbeginn von Gas nach Ägypten hat ein israelisches Gericht überraschend Arbeiten am Gasfeld Leviathan im Mittelmeer gestoppt. Hintergrund ist eine Petition von Kommunen nahe der Küste wegen der Furcht vor giftigen Gasen, die bei den anstehenden Arbeiten zur Gasförderung austreten sollen. Eine entsprechende Anhörung sollte am 18.12.2019 stattfinden, wie das Jerusalemer Bezirksgericht mitteilte. Erst am 16.12.2019 hatte Israels Energieminister Juval Steinitz den Export von Erdgas ins Nachbarland Ägypten genehmigt.

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Vermittlungsausschuss erzielt Kompromiss zum Klimapaket

Nach kurzen, aber intensiven Beratungen haben sich Bund und Länder am 18.12.2019 auf Änderungen am Klimapaket geeinigt. Dies teilte der Bundesrat mit. Vorgesehen sind danach unter anderem ein höherer CO2-Preis, eine weitere Anhebung der Pendlerpauschale sowie Entlastungen beim Strompreis. Bestätigen Bundestag und Bundesrat den Kompromissvorschlag des Vermittlungsausschusses noch in dieser Woche, könnte das geänderte Gesetz zur Umsetzung des Klimaschutzprogramms 2030 im Steuerrecht wie geplant zum 01.01.2020 Jahr in Kraft treten.

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OLG Frankfurt am Main: Kein Anspruch auf Verdienstausfall bei Aufnahme offensichtlich vernachlässigten alkoholgeschädigten Babys

Nimmt eine Pflegemutter ein offensichtlich vernachlässigtes Baby einer Minderjährigen auf und nutzt sodann drei Jahre Erziehungsurlaub, kann sie nicht von den das Kind behandelnden Ärzten wegen eines behaupteten Behandlungsfehlers Verdienstausfall für diese Zeit verlangen. Dies hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main im Fall eines Kindes entschieden, bei dem zunächst nicht erkannt worden war, dass es ein partielles fetales Alkoholsyndrom aufweist. Zur Begründung seines Urteils vom 10.12.2019 führt das OLG an, die Pflegemutter habe ihre Berufstätigkeit nicht wegen der Erkrankung des Kindes aufgegeben, sondern um dem Kind intensive Nähe und Fürsorge zukommen zu lassen (Az.: 8 U 86/18).

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BGH: Verjährungsbeginn des Pflichtteilsergänzungsanspruchs bei rückwirkender, postmortaler Vaterschaftsfeststellung

GG Art. 6, 14; BGB §§ 195, 199, 205, 206, 242, 1600d, 1924, 2303, 2325, 2329, 2332

Auch im Falle einer postmortalen Vaterschaftsfeststellung verjährt der einem pflichtteilsberechtigten Abkömmling gemäß § 2329 BGB gegen den Beschenkten zustehende Pflichtteilsergänzungsanspruch nach § 2332 Absatz 2 BGB a.F. in drei Jahren von dem Eintritt des Erbfalles an. (amtl. Leitsatz)

BGH, Urteil vom 13.11.2019 - IV ZR 317/17, BeckRS 2019, 30597

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FG Düsseldorf: Torwarttrainer kann Sky-Bundesliga-Abo als Werbungskosten absetzen

Ein Torwarttrainer bei einem Lizenzfußballverein, der ein Sky-Bundesliga-Abo nahezu ausschließlich für seine Trainertätigkeit nutzt, kann die Kosten dafür als Werbungskosten von der Steuer absetzen. Dies hat das Finanzgericht Düsseldorf mit Urteil vom 05.11.2019 entschieden (Az.: 15 K 1338/19 E).

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