Der Messerstecher von Nürnberg ist zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Nürnberg-Fürth sprach den 39 Jahre alten Angeklagten am 16.10.2019 des dreifachen versuchten Mordes, der gefährlichen Körperverletzung und des Diebstahls mit Waffen schuldig. Der zuletzt obdachlose Deutsche hatte am Abend des 13.12.2018 wahllos und ohne Vorwarnung drei Frauen auf offener Straße mit einem zuvor in einem Supermarkt gestohlenen Messer angegriffen und schwer verletzt.
Mehr lesenDas Bundesarbeitsgericht hat den Anspruch von Zeitungszustellern auf Entgeltzahlung an Feiertagen bestätigt. Eine arbeitsvertragliche Regelung, nach der ein Zeitungszusteller einerseits Zeitungsabonnenten täglich von Montag bis Samstag zu beliefern hat, andererseits Arbeitstage des Zustellers lediglich solche Tage sind, an denen Zeitungen im Zustellgebiet erscheinen, verstoße nach gegen den Grundsatz der Unabdingbarkeit des gesetzlichen Anspruchs auf Entgeltzahlung an Feiertagen (Urteil vom 16.10.2019, Az.: 5 AZR 352/18).
Mehr lesenVerstößt das Geschäftsmodell des Legal-Tech-Portals "Wenigermiete.de" gegen das Rechtsdienstleistungsgesetz, weil es sich bei dem Angebot eher um eine Rechts- als um eine Inkassodienstleistung handelt? Dies muss der Bundesgerichtshof klären. In der Verhandlung am 16.10.2019 deuteten die BGH-Richter an, dass sie den Begriff Inkasso eher großzügig auslegen wollen. Auf das Urteil, das am 27.11.2019 ergehen soll, wartet eine ganze Branche.
Mehr lesenIm Streit um die Reform der Grundsteuer haben die Koalitionsfraktionen und die FDP einen Durchbruch erzielt. Die FDP werde der geplanten Grundgesetzänderung am 18.10.2019 im Bundestag nun doch zustimmen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Parlamentskreisen. Zuvor hatte die "Rheinische Post" darüber berichtet.
Mehr lesenEin Bodenseeanleger ist mit seiner Klage auf Feststellung endgültig gescheitert, dass die "Uferkrawatte", das Uferstück zwischen mittlerer Hochwasser- und Mittelwasserlinie, zu seinem Eigentum gehört. Der Bundesgerichtshof hat seine Nichtzulassungsbeschwerde mit Beschluss vom 05.09.2019 zurückgewiesen. Die Rechtsfrage der Eigentumsanwachsung durch Verschiebung der Uferlinie sei durch ein Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart von 1970 bereits abschließend geklärt. Danach ist das Land Baden-Württemberg Eigentümer der "Uferkrawatte" (Az.: III ZR 218/18).
Mehr lesenDas Kabinett hat am 16.10.2019 die Innovationsausschreibungsverordnung beschlossen. Dies teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Damit sollen Innovationen im Bereich der erneuerbaren Energien gefördert werden.
Mehr lesenDas Landgericht Köln hat mit Urteil vom 08.10.2019 entschieden, dass der Legal-Tech-Vertragsgenerator "smartlaw" gegen das Rechtsdienstleistungsgesetz (RDG) verstößt (Az.: 33 O 35/19). Darauf hat die Rechtsanwaltskammer Hamburg hingewiesen. Außerdem sei es irreführend, dass der Vertragsgenerator mit Formulierungen wie "rechtssichere Verträge in Anwaltsqualität" und "individueller und sicherer als jede Vorlage und günstiger als ein Anwalt" beworben werde.
Mehr lesenEin nur teilweise erwerbsgeminderter Arbeitnehmer hat Anspruch auf eine Rente wegen voller Erwerbsminderung, wenn der Teilzeitarbeitsmarkt verschlossen ist. Dabei stünden Ansprüche des Versicherten auf eine Arbeitszeitreduzierung gegenüber seinem Arbeitgeber der Verschlossenheit des Teilzeitarbeitsmarktes nicht entgegen, entschied das Landessozialgericht Hessen mit Urteil vom 23.08.2019. Denn den Versicherten treffe keine Mitwirkungspflicht, bei seinem Arbeitgeber eine Verringerung der Arbeitszeit zu beantragen. Das LSG hat die Revision zugelassen (Az.: L 5 R 226/18, BeckRS 2019, 22399).
Mehr lesenHöhere Steuern auf Flugtickets, eine höhere Pendlerpauschale, günstigere Bahntickets - das Bundeskabinett hat am 16.10.2019 wesentliche Teile des Programms für mehr Klimaschutz beschlossen. Auch Eckpunkte zu dem geplanten Preis für den CO2-Ausstoß im Verkehr und bei Gebäuden wurden beschlossen, wie die dpa aus Regierungskreisen erfuhr.
Mehr lesenDie Tätigkeit als Notarzt im Rettungsdienst ist eine abhängige Beschäftigung und unterliegt deshalb der Versicherungspflicht in den Zweigen der gesetzlichen Sozialversicherung. Dies hat das Sozialgericht Dortmund im Fall eines Arztes aus Olsberg entschieden, der seit Juli 2017 als Honorarkraft notärztliche Tätigkeiten im Rettungsdienstbereich des klagenden Hochsauerlandkreises ausübt (Urteil vom 17.09.2019, Az.: S 34 BA 58/18).
Mehr lesenDer nach § 7g Abs. 2 EStG im Wirtschaftsjahr der Anschaffung oder Herstellung des begünstigten Wirtschaftsguts hinzuzurechnende Betrag wirkt sich nicht auf das Kapitalkonto des Kommanditisten im Sinne von § 15a EStG aus. Dies hat das Finanzgericht Münster mit jetzt mitgeteiltem Urteil vom 14.08.2019 entschieden (Az.: 13 K 2320/15 F, BeckRS 2019, 22787). Gegen das Urteil ist beim Bundesfinanzhof unter dem Aktenzeichen IV R 26/19 die Revision anhängig.
Mehr lesenErfolg für die erste Musterfeststellungsklage im deutschen Mietrecht: Ein Immobilien-Unternehmen wollte für eine Modernisierungsmieterhöhung noch altes Recht nutzen und hatte Ende 2018 eine Modernisierung angekündigt, die erst zwei Jahre später umgesetzt werden sollte. Das dürfe das Unternehmen nicht, entschied das Oberlandesgericht München am 15.10.2019. Die Spanne zwischen der Ankündigung der Modernisierung und der tatsächlichen Durchführung sei zu lang, so der Vorsitzende Richter. Das OLG hat die Revision zugelassen.
Mehr lesenDer Strafbefehl gegen einen Teilnehmer einer AfD-Besuchergruppe, der laut Anklage in der Gedenkstätte Sachsenhausen bei Berlin unter anderem die Existenz von Gaskammern infrage gestellt hat, ist rechtskräftig. Wie das Amtsgericht Oranienburg am 15.10.2019 mitteilte, wurde der Einspruch gegen den Strafbefehl in Höhe von 80 Tagessätzen und insgesamt 4.000 Euro wegen Volksverhetzung und Störung der Totenruhe zurückgezogen.
Mehr lesenDas Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) kritisiert in einer Stellungnahme vom 15.10.2019 scharf den Gesetzentwurf zur Anpassung des deutschen Rechts an die sogenannte ESEF-Verordnung, die Vorgaben für das ab 2020 zu verwendende einheitliche elektronische Format für Jahresfinanzberichte von börsennotierten Unternehmen enthält. Die Umsetzung des Entwurfs würde in grundlegende handels- und gesellschaftsrechtliche Pflichten eingreifen und sowohl für die betroffenen Unternehmen und deren Organe selbst als auch für die jeweiligen Abschlussprüfer eine Vielzahl offener Fragen hervorrufen, so der Verband.
Mehr lesenDer Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) und der Deutsche Anwaltverein (DAV) zeigten sich in einer gemeinsamen Stellungnahme entsetzt über die Tweets von Stephan Brandner (AfD) im Kontext des rechtsradikalen Anschlags von Halle. Die beiden Verbände forderten den sofortigen Rücktritt Brandners vom Posten des Vorsitzenden des Bundestags-Rechtsausschusses.
Mehr lesenIm kommenden Jahr beträgt die Umlage zur Deckung der Kosten des nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz vergüteten Stroms 6,756 ct/kWh. Die EEG-Umlage wird jährlich Mitte Oktober für das folgende Kalenderjahr von den Übertragungsnetzbetreibern auf Basis von gutachterlichen Prognosen bekannt gegeben. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) überwacht die ordnungsgemäße Ermittlung. Für 2019 lag die Umlage bei 6,405 ct/kWh.
Mehr lesenJustizbehörden müssen die Haftbedingungen in einem anderen Land penibel prüfen, bevor sie einem Europäischen Haftbefehl stattgeben. Voraussetzung sei, dass es zuvor objektive und zuverlässige Belege für mangelhafte Haftbedingungen gebe, befanden die Richter des Gerichtshofs der Europäischen Union am 15.10.2019 in Luxemburg. Dann müsse geprüft werden, ob dem Betroffenen eine unmenschliche oder erniedrigende Behandlung drohe (Az.: C-128/18).
Mehr lesenDie Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft haben in einer Anhörung des Finanzausschusses im Bundestag am 14.10.2019 kritisiert, dass die geplante Änderung des Grunderwerbsteuergesetzes (BT-Drs. 19/13437) die Umgehung von Grunderwerbsteuer durch Share-Deals nicht effektiv verhindern, sondern vielmehr zu erheblichen "Kollateralschäden" für sämtliche Branchen führen wird. Dies teilte der parlamentarische Pressedienst am 14.10.2019 mit. Vor "Kollateralschäden" hätten auch mehrere andere Sachverständige gewarnt.
Mehr lesenBackwaren, die in in Supermärkten integrierten Bäckereifilialen zum Verzehr an Ort und Stelle angeboten werden, unterliegen dem vollen Umsatzsteuersatz. Dies gilt jedenfalls dann, wenn hierfür Mobiliar und Geschirr zur Verfügung gestellt wird, wie das Finanzgericht Münster mit Urteil vom 03.09.2019 entschieden hat (Az.: 15 K 2553/16).
Mehr lesen