Dienstag, 4.12.2018
EuGH-Ger­ne­ral­an­walt: Großbri­tan­ni­en könn­te EU-Aus­tritts­er­klä­rung ein­sei­tig zu­rück­neh­men

Nach An­sicht des Ge­ne­ral­an­walts beim Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hof Ma­nu­el Cam­pos Sá­n­chez-Bor­do­na könn­te das Ver­ei­nig­te Kö­nig­reich seine EU-Aus­tritts­er­klä­rung ein­sei­tig zu­rück­neh­men und so den Brexit noch stop­pen. Diese Mög­lich­keit be­stehe bis zum Zeit­punkt des Ab­schlus­ses eines Aus­tritts­ab­kom­mens (Schluss­an­trä­ge vom 04.12.2018, Az.: C-621/18).

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LG Hei­del­berg ver­ur­teilt fal­schen Po­li­zis­ten zu fünf Jah­ren Haft

Ein fal­scher Po­li­zist hat eine äl­te­re Frau um ein Ver­mö­gen ge­bracht - des­halb muss er nun fünf Jahre ins Ge­fäng­nis. Das Land­ge­richt Hei­del­berg sah es in sei­nem Ur­teil vom 03.11.2018 als er­wie­sen an, dass der Mann des ban­den- und ge­werbs­mä­ßi­gen Be­trugs in Tat­ein­heit mit Amts­an­ma­ßung schul­dig ist (Az.:1 KLs 430 Js 5973/18).

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SG Müns­ter: Keine Un­ter­stüt­zung für Umzug aus be­haup­te­ter "No-go-Area" in Müns­ter

In Müns­ter le­ben­de Emp­fän­ger von SGB-II-Leis­tun­gen haben kei­nen An­spruch auf Fi­nan­zie­rung eines Woh­nungs­um­zugs be­zie­hungs­wei­se hö­he­re Un­ter­kunfts­leis­tun­gen durch das Job­cen­ter, weil sie in einer "No-Go-Area" leben. Wie das So­zi­al­ge­richt Müns­ter mit noch nicht rechts­kräf­ti­gem Ur­teil vom 15.11.2018 ent­schie­den hat, ist über­all in Müns­ter ein an­ge­mes­se­nes und men­schen­wür­di­ges Woh­nen ge­währ­leis­tet (Az.: S 11 AS 584/16).

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Man­fred Muh­ler neuer Prä­si­dent des FG Baden-Würt­tem­berg

Man­fred Muh­ler wurde am 30.11.2018 zum Prä­si­den­ten des Fi­nanz­ge­richts Baden-Würt­tem­berg er­nannt. Der aus­ge­wie­se­ne Um­satz­steu­er­recht­ex­per­te und Ho­no­rar­pro­fes­sor ist in dem für Erb­schaft- und Schen­kungsteu­er zu­stän­di­gen 7. Senat in Stutt­gart tätig.

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Hamas ver­hängt sechs To­des­ur­tei­le wegen Kol­la­bo­ra­ti­on mit Is­ra­el

Ein Ge­richt der ra­di­kal-is­la­mi­schen Hamas im Ga­za­strei­fen hat sechs Pa­läs­ti­nen­ser zum Tode ver­ur­teilt, weil sie mit Is­ra­el zu­sam­men­ge­ar­bei­tet haben sol­len. Ob die fünf Män­ner und eine Frau bei einer kürz­lich ge­schei­ter­ten Ge­heim­ope­ra­ti­on der is­rae­li­schen Armee ge­hol­fen haben sol­len, woll­te das In­nen­mi­nis­te­ri­um in Gaza am 03.12.2018 nicht sagen. Eben­so nicht, was die Pa­läs­ti­nen­ser genau getan haben sol­len.

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OLG Celle: Zwei­ein­halb Jahre Haft für Zwil­lin­ge wegen Wer­bens für Ter­ror­mi­liz

Weil sie für die Ter­ror­mi­liz Is­la­mi­scher Staat ge­wor­ben und zu An­schlä­gen auf­ge­ru­fen haben, hat das Ober­lan­des­ge­richt Celle zwei Män­ner zu zwei­ein­halb Jah­ren Haft ver­ur­teilt. Das Ge­richt sah es in sei­nem Ur­teil am 03.12.2018 als er­wie­sen an, dass die Zwil­lin­ge aus Salz­git­ter in so­zia­len Me­di­en für den IS Pro­pa­gan­da ge­macht und zu Ter­ror­at­ta­cken ins­be­son­de­re auf Weih­nachts­märk­te auf­ge­ru­fen haben.

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Drei neue Se­nats­vor­sit­zen­de am Bun­des­fi­nanz­hof

Der Bun­des­prä­si­dent Frank-Wal­ter Stein­mei­er hat mit Wir­kung vom 29.11.2018 Jutta Förs­ter, Peter Bran­dis und Mein­hard Witt­wer zu Vor­sit­zen­den Rich­tern des Bun­des­fi­nanz­hofs er­nannt. Förs­ter über­nimmt laut Mit­tei­lung des Ge­richts den Vor­sitz des Zehn­ten Se­nats, Bran­dis wird künf­tig den Elf­ten Senat lei­ten und Witt­wer den Sechs­ten.

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Montag, 3.12.2018
DAV for­dert Nach­bes­se­run­gen am Ent­wurf zur Neu­re­ge­lung der not­wen­di­gen Ver­tei­di­gung

Der Deut­sche An­walt­ver­ein (DAV) be­grü­ßt den Re­fe­ren­ten­ent­wurf des Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­ums zur Neu­re­ge­lung des Rechts der not­wen­di­gen Ver­tei­di­gung, mit dem die Richt­li­nie (EU) 2016/1919 um­ge­setzt wer­den soll. Al­ler­dings sieht er in sei­ner Stel­lung­nah­me vom No­vem­ber 2018 noch in ver­schie­de­nen Punk­ten Nach­bes­se­rungs­be­darf.

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VGH Mün­chen: Prä­im­plan­ta­ti­ons­dia­gnos­tik darf un­ge­ach­tet des Un­ter­su­chungs­zwecks un­ter­sagt wer­den

Ohne eine zu­stim­men­de Be­wer­tung der Baye­ri­schen Ethik­kom­mis­si­on für Prä­im­plan­ta­ti­ons­dia­gnos­tik (PID) darf kein Scree­ning zur Un­ter­su­chung von in vitro er­zeug­ten Em­bryo­nen auf nu­me­ri­sche Chro­mo­so­men­ab­erra­tio­nen durch­ge­führt wer­den. Dies hat der Baye­ri­sche Ver­wal­tungs­ge­richts­hof in Mün­chen unter Ver­weis auf das ge­ne­rel­le Ver­bot der PID ent­schie­den (Ur­teil vom 30.11.2018, Az.: 20 B 18.290, nicht rechts­kräf­tig).

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LG Köln: Kein Haus­ver­bot in Tier­heim wegen Mel­dung von Miss­stän­den

Einem Mit­glied eines Tier­schutz­ver­eins darf nicht des­we­gen ein Haus­ver­bot in einem von dem Ver­ein ge­führ­ten Tier­heim er­teilt wer­den, weil es ge­gen­über staat­li­chen Stel­len auf in dem Tier­heim be­stehen­de Miss­stän­de auf­merk­sam ge­macht hat. Dies gilt laut Land­ge­richt Köln zu­min­dest dann, wenn die Mel­dun­gen ge­gen­über sol­chen Stel­len er­folg­ten, die dazu be­ru­fen sein kön­nen, die an­ge­zeig­ten Miss­stän­de zu über­prü­fen und ge­ge­be­nen­falls da­ge­gen vor­zu­ge­hen. Auch dürf­ten die Be­haup­tun­gen weder leicht­fer­tig ge­äu­ßert wor­den noch vor­sätz­lich falsch ge­we­sen sein (Ent­schei­dung vom 28.11.2018, Az.: 4 O 457/16, nicht rechts­kräf­tig).

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Fest­ge­setz­te ukrai­ni­sche Ma­tro­sen: EGMR will Ant­wor­ten aus Mos­kau

Der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof für Men­schen­rech­te hat im Fall der fest­ge­setz­ten ukrai­ni­schen Ma­tro­sen Ant­wor­ten von Russ­land ge­for­dert. Die rus­si­schen Be­hör­den müss­ten bis 03.12.2018 unter an­de­rem er­klä­ren, ob Be­sat­zungs­mit­glie­der der ukrai­ni­schen Schif­fe ver­letzt seien und wel­che me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung sie er­hal­ten hät­ten, teil­te das Straßbur­ger Ge­richt am 30.11.2018 mit.

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OLG Bam­berg: Vor­ge­richt­lich an­ge­fal­le­ne Ge­schäfts­ge­bühr aus­nahms­wei­se im Kos­ten­fest­set­zungs­ver­fah­ren fest­setz­bar

VV 2300 RVG; ZPO § 91, 103

Bei einer vor­ge­richt­lich an­ge­fal­le­nen Ge­schäfts­ge­bühr han­delt es sich um eine Kos­ten­po­si­ti­on, wel­che der Fest­set­zung im Ver­fah­ren gemäß §§ 103 ff. ZPO grund­sätz­lich nicht zu­gäng­lich ist. Eine Aus­nah­me ist aus pro­zes­s­öko­no­mi­schen Grün­den je­doch dann zu ma­chen, wenn in einem Ver­gleich aus­drück­lich be­stimmt ist, dass auch die Ge­büh­ren eines Rechts­an­walts für seine au­ßer­ge­richt­li­che Tä­tig­keit er­stat­tet wer­den sol­len. Zu­sätz­li­che Vor­aus­set­zung ist aber, dass die zu er­stat­ten­de Ge­schäfts­ge­bühr auch der Höhe nach in dem Ver­gleich ein­deu­tig be­zif­fert wird. Eine Ein­be­zie­hung au­ßer­ge­richt­li­cher An­walts­ge­büh­ren ist fer­ner dann ge­bo­ten, wenn der Ver­gleich zwar keine Be­zif­fe­rung, aber eine Ei­ni­gung über den Ge­büh­ren­satz und über den Ge­gen­stands­wert ent­hält. (Leit­sät­ze der Schrift­lei­tung)

OLG Bam­berg, Be­schluss vom 26.04.2018 - 4 W 41/18, BeckRS 2018, 18813

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OLG Frank­furt am Main: Be­stehen­de Ehe steht Va­ter­schafts­an­er­kennt­nis durch Drit­ten ent­ge­gen

Der Le­bens­ge­fähr­te einer mit einem an­de­ren Mann ver­hei­ra­te­ten Frau kann die Va­ter­schaft be­züg­lich der aus der Le­bens­ge­mein­schaft stam­men­den Kin­der nicht wirk­sam an­er­ken­nen. Viel­mehr gel­ten die Kin­der recht­lich als sol­che des Ehe­man­nes, wie das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt am Main klar­stellt. Des­we­gen könn­ten die Kin­der als Fa­mi­li­en­na­men auch nicht den des Le­bens­ge­fähr­ten tra­gen (Be­schlüs­se vom 25.10. 2018, Az.: 20 W 153/18 und 20 W 154/18).

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Di­gi­tal­pakt – Län­der haben Pro­ble­me mit ge­plan­ter Grund­ge­setz­än­de­rung

Gegen die be­reits vom Bun­des­tag be­schlos­se­ne Grund­ge­setz­än­de­rung für die Schul­di­gi­ta­li­sie­rung kommt mas­si­ver Wi­der­stand aus meh­re­ren Län­dern – im Bun­des­rat könn­te sie daher schei­tern. Die Mi­nis­ter­prä­si­den­ten von Bay­ern, Baden-Würt­tem­berg, Hes­sen, Nord­rhein-West­fa­len und Sach­sen mach­ten in einem ge­mein­sa­men Bei­trag für die "Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Sonn­tags­zei­tung" ihre Ab­leh­nung deut­lich, weil die Än­de­rung aus ihrer Sicht zu sehr in die Län­der­ho­heit ein­grei­fen würde. SPD, Grüne und FDP ver­such­ten am 02.12.2018, die Län­der zur Zu­stim­mung zu be­we­gen.

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OLG Köln: Ei­gen­tü­mer muss für Bau­lü­cke 710.000 Euro Ver­trags­stra­fe zah­len

Im Streit um Kölns be­kann­tes­te Bau­lü­cke in der Ri­chard-Wag­ner-Stra­ße muss der Grund­stücks­ei­gen­tü­mer eine Ver­trags­stra­fe von 710.000 Euro an die Stadt Köln be­zah­len, weil er sich ent­ge­gen sei­ner ver­trag­li­chen Ver­pflich­tung seit Jah­ren wei­gert, das Grund­stück zu be­bau­en. Dies hat das Ober­lan­des­ge­richt Köln mit Be­schluss vom 30.11.2018 ent­schie­den und die Vor­in­stanz be­stä­tigt (Az.: 3 U 53/18).

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Über 28.000 Die­sel­fah­rer schlie­ßen sich Klage gegen VW an

In we­ni­ger als einer Woche haben sich be­reits mehr als 28.000 Die­sel­fah­rer der Ver­brau­cher­kla­ge gegen Volks­wa­gen an­ge­schlos­sen. Damit kann die Klage vor Ge­richt ver­han­delt wer­den. Für eine Ver­hand­lung nötig ge­we­sen wäre nur, dass sich in zwei Mo­na­ten min­des­tens 50 Be­trof­fe­ne in das Re­gis­ter ein­tra­gen.

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LG Gera: Le­bens­lang für Mord an Ste­pha­nie vor 27 Jah­ren

Rund 27 Jahre ist die da­mals zehn­jäh­ri­ge Ste­pha­nie aus Wei­mar tot – nun hat das Land­ge­richt Gera ihren Mör­der zu le­bens­lan­ger Haft ver­ur­teilt. Die Rich­ter sahen es als er­wie­sen an, dass ein heute 66-Jäh­ri­ger das Mäd­chen im Au­gust 1991 in Wei­mar ent­führt und spä­ter miss­braucht hat. Schlie­ß­lich habe der Deut­sche das Kind von der Teu­fels­tal­brü­cke an der Au­to­bahn 4 bei Herms­dorf 48 Meter tief in den Tod ge­stürzt.

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LG Traun­stein: Mehr­jäh­ri­ge Haft für Brand­an­schlä­ge auf Asyl­be­wer­ber­un­ter­kunft

Nach Brand­an­schlä­gen auf eine Asyl­be­wer­ber­un­ter­kunft hat das Land­ge­richt im baye­ri­schen Traun­stein zwei junge Män­ner zu Haft­stra­fen von je­weils drei Jah­ren und neun Mo­na­ten ver­ur­teilt. Das Ge­richt sprach die 21 und 24 Jahre alten Män­ner am 30.11.2018 der ver­such­ten schwe­ren Brand­stif­tung sowie des Ver­wen­dens von Kenn­zei­chen ver­fas­sungs­wid­ri­ger Or­ga­ni­sa­tio­nen schul­dig, wie ein Spre­cher des Ge­richts mit­teil­te. Der Jün­ge­re, der eine Ju­gend­stra­fe er­hielt, hatte zudem un­er­laubt eine ma­ni­pu­lier­te Schreck­schuss­pis­to­le und ein Ge­wehr be­ses­sen.

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OVG Schles­wig be­stä­tigt für bun­des­wei­tes SAT.1-Fern­seh­voll­pro­gramm er­teil­te Zu­las­sung

Die der Pro­Sie­ben­Sat.1 TV Deutsch­land GmbH durch die Me­di­en­an­stalt Ham­burg/Schles­wig-Hol­stein er­teil­te Zu­las­sung für das bun­des­wei­te Fern­seh­voll­pro­gramm SAT.1 ist recht­mä­ßig. Dies hat am 29.11.2018 das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Schles­wig ent­schie­den und die Be­ru­fun­gen der Lan­des­zen­tra­le für Me­di­en und Kom­mu­ni­ka­ti­on Rhein­land-Pfalz und der Hes­si­schen Lan­des­an­stalt für pri­va­ten Rund­funk und neue Me­di­en zu­rück­ge­wie­sen. Die Be­ru­fung einer Re­gio­nal­fens­ter­ver­an­stal­te­rin hatte nur zu einem klei­nen Teil Er­folg (Az.: 3 LB 19/14 und 3 LB 18/14).

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Freitag, 30.11.2018
USA: Boxer May­wea­ther und DJ Kha­led müs­sen hohe Bu­ß­gel­der wegen un­lau­te­rer Wer­bung für Kryp­to-Bör­sen­gän­ge zah­len

Der Pro­fi­bo­xer Floyd May­wea­ther und der Hip-Hop-Star DJ Kha­led müs­sen Bu­ß­gel­der in Höhe von 300.000 und 100.000 Dol­lar zah­len, weil sie über ihre So­ci­al-Media-Ka­nä­le für Kryp­to-Bör­sen­gän­ge (ICOs) war­ben, ohne of­fen­zu­le­gen, dass sie dafür be­zahlt wur­den. Sie schlos­sen einen ent­spre­chen­den Ver­gleich mit der US-Bör­sen­auf­sicht SEC, wie die Be­hör­de am 29.11.2018 (Orts­zeit) in Wa­shing­ton mit­teil­te.

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