Dienstag, 28.5.2024
"Antisemitisch" kann zulässige Meinungsäußerung sein

Nachdem ein Frankfurter Politiker Israel als "Virus" bezeichnet hatte, nannte eine Zeitung das  "antisemitisch". Während das Medium seine Äußerung nicht um den Sachbezug zur israelischen Siedlungspolitik hätte verkürzen dürfen, durfte es  sie sehr wohl für antisemitisch erklären, so das OLG Frankfurt.

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Das letzte Wort: Angeklagter muss genug Zeit zur Vorbereitung haben

Für ihr letztes Wort müssen Angeklagte ausreichend Vorbereitungszeit haben. Die rein formale Möglichkeit, sich zur Beweisaufnahme zu äußern, reicht nicht aus. Der BGH hob eine Verurteilung wegen versuchten Mordes auf, weil die Jugendkammer eine Unterbrechung für die Vorbereitung verweigerte. 

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Rechtswidrige Vermittlungsprovision: Anwälte müssen "Lizenzgebühr" von geblitzt.de nicht zahlen
Der BGH hat die Abweisung einer Klage der Betreiberin der Webseite "geblitzt.de" gegen eine Anwaltskanzlei bestätigt. Sie forderte "Lizenzgebühren" von rund 235.000 Euro für die Vermittlung von Mandaten. Der Senat findet deutliche Worte zu diesem Geschäftsmodell - zu Recht, meint Martin W. HuffMehr lesen
Haftungsausschluss für Bewusstseinsstörung: Gilt auch bei Depressionen

Ein Versicherungsausschluss für Unfälle durch Geistes- oder Bewusstseinsstörungen greift auch bei einem Suizidversuch eines depressiven Versicherten. Laut OLG Karlsruhe war er infolge seiner Erkrankung nicht in der Lage, seine Handlungen rational zu steuern. 

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Amokfahrt in Volkmarsen: Gericht hebt Urteil teilweise auf
Wegen versuchten Mordes in 89 Fällen wurde ein Mann zu lebenslanger Haft verurteilt. Er war beim Rosenmontagszug 2020 in Volkmarsen in die Zuschauermenge gefahren. Eine anschließende Sicherungsverwahrung rechtfertigt das laut LG Kassel nicht.

 

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Gewalt gegen Politiker: Faeser sieht Justiz in der Pflicht

Zuletzt hat es immer wieder Übergriffe auf Politiker gegeben. Die SPD-Innenminister wollen sie besser schützen. Auch der Wahlerfolg eines Rechtsextremen bei den Kommunalwahlen soll Folgen haben.

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Justiz: So läuft die Umsetzung der Cannabis-Amnestie

Seit Inkrafttreten des neuen Cannabisgesetzes müssen noch nicht vollstreckte Strafen erlassen werden. Deutschlandweit rollen Staatsanwaltschaften und Gerichte im großen Stil ihre Fälle neu auf. Die Ad-hoc-Mehrarbeit trifft auf fehlende Digitalisierung und Personalmangel in der Justiz. 

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Israel: Generalstaatsanwältin will Vorwürfe gegen Netanjahu selbst prüfen

Israels Staatsanwältin übt erneut scharfe Kritik am Vorgehen des IStGH-Anklägers Khan wegen der Haftanträge gegen führende Politiker. Das Land sei in der Lage, ohne fremde Einmischung gegen Kriegsverbrecher vorzugehen.

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Montag, 27.5.2024
Treffen mit EGMR-Richtern: Was muss das BVerfG offenlegen?
Das BVerfG hält ein Gespräch seiner Richterinnen und Richter mit einer Delegation des EGMR für vertraulich, doch die NGO "Frag den Staat" ist anderer Meinung. Gemeinsam mit einem Bürger hat sie nun Klage gegen das Karlsruher Gericht eingereicht. Mehr lesen
NSU 2.0: Urteil gegen Drohbriefschreiber bestätigt

Er bedrohte Anwältinnen und Anwälte sowie bekannte Personen aus Politik und Medien und signierte seine Nachrichten stets mit "NSU 2.0". Nun hat der BGH bestätigt: Alexander M. muss knapp sechs Jahre in Haft.

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Unfall auf dem Weg zum Einsatz: Polizist haftet für grobe Fahrlässigkeit

Ein Polizeibeamter, der auf dem Weg zum Einsatz viel zu schnell fuhr und einen Verkehrsunfall verursachte, verstieß grob fahrlässig gegen dienstliche Sorgfaltspflichten, sagt das VG Berlin. Schließlich sei es nur um einen Einbruch gegangen. 

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Für Russland spioniert: Soldat muss in Haft

Ein Hauptmann der Bundeswehr radikalisiert sich in den Sozialen Medien und verrät Militärgeheimnisse an Russland. Nun hat ihn das OLG Düsseldorf zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. 

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Würg‘ mich, Baby: Hessischer Rundfunk muss die-PARTEI-Wahlwerbespot ausstrahlen

Die Partei "die PARTEI" hat vor dem VG Frankfurt a.M. die Ausstrahlung ihres Wahlwerbespots erstritten. Im Zweifel für die Partei, entschied das Gericht, und wies darauf hin, dass die Wirkung eines verwendeten, recht expliziten Songtexts allein deren Sache sei. 

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Unzulässige Splitscreen-Werbung im Fernsehen

Eine Splitscreen-Werbung, die innerhalb des Werbefensters für ein Smartphone auch das Publikum der laufenden Sendung abbildet, verstößt gegen das werberechtliche Trennungsgebot. Nach Ansicht des VG Hannover ist nicht eindeutig klar, ob das Saalpublikum Teil der Werbung sein sollte oder nicht.

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IGH-Entscheidung zu Rafah lässt Raum für Interpretation

Der IGH hat Israel aufgegeben, die Militär-Offensive in Rafah zu stoppen – doch nur mit Einschränkungen. Wie die Eilentscheidung und die Anordnung einer "vorsorglichen Maßnahme" einzuordnen sind, erläutert Prof. Dr. Christian Tomuschat.

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Sozialhilfe: Rentnerin muss sich US-Coronahilfen anrechnen lassen

Zuwendungen aus dem amerikanischen Konjunkturpaket "American Rescue Plan" werden als Einkommen auf die Sozialhilfe angerechnet, hat das LSG Niedersachsen-Bremen entschieden. Im Gegensatz zu deutschen Coronahilfen handele es sich um anrechenbare Steuererstattungen.

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Freitag, 24.5.2024
IGH ordnet sofortigen Stopp von Israels Rafah-Offensive an
Weiterer Tiefschlag für Israel: Der Internationale Gerichtshof hat eine umgehende Einstellung des militärischen Vorgehens in Rafah gefordert – erzwingen kann er das aber nicht. Mit der Entscheidung entsprach das höchste Gericht der Vereinten Nationen in Den Haag am Freitag einer Forderung Südafrikas. Mehr lesen
Angeblicher Stich im Arm: Chrupalla scheitert vor Gericht
Nach einem vermeintlichen Stich im Arm im vergangenen Jahr bei einer Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt ist der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla mit dem Versuch gescheitert, eine gerichtliche Entscheidung zu erzwingen. Der Antrag Chrupallas auf Klageerzwingung sei unzulässig, teilte das OLG München am Freitag mit. Mehr lesen
Warten auf den EuGH: Zulässige Beschwerde gegen Aussetzung

Gegen die Aussetzung eines Verfahrens im Hinblick auf eine zu erwartende Entscheidung des EuGH in einem fremden Verfahren hält das KG die sofortige Beschwerde nach § 252 ZPO für zulässig. Dadurch könne zumindest überprüft werden, ob eine die Aussetzung rechtfertigende "Parallelsache" vorliege.

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Kinderpornografie: Die anonyme Bande im Internet

Wer anonym in einer Online-Tauschbörse Darstellungen sexueller Gewalt an Kindern veröffentlicht, handelt bandenmäßig – auch wenn die Forumsmitglieder einander gar nicht persönlich kennen, sagt der BGH. 

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