Donnerstag, 15.10.2020
Bau­tei­l­öff­nung durch ge­richt­li­chen Gut­ach­ter

Lehnt ein Ei­gen­tü­mer die not­wen­di­ge Bau­tei­l­öff­nung eines Haus­fun­da­ments durch einen Sach­ver­stän­di­gen auf sein Ri­si­ko ab, muss ein Ge­richt den Gut­ach­ter nicht auf des­sen Ri­si­ko zur Vor­nah­me an­wei­sen. Das hat der Bun­des­ge­richts­hof mit Ur­teil vom 23.09.2020 ent­schie­den.

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Sal­mo­nel­len­be­las­te­te Döner-Spie­ße müs­sen vom Markt ge­nom­men wer­den

Der Her­stel­ler von mit Sal­mo­nel­len kon­ta­mi­nier­ten Fleisch­dreh­spie­ßen muss die be­reits in den Ver­kehr ge­brach­ten Le­bens­mit­tel zu­rück­neh­men. Es kommt nicht dar­auf an, ob eine Ge­sund­heits­ge­fähr­dung der End­ver­brau­cher durch ord­nungs­ge­mä­ßes Durch­ga­ren der Fleisch­dreh­spie­ße in den Gas­tro­no­mie­be­trie­ben ver­mie­den wer­den könn­te. Das hat das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt in Leip­zig am 15.10.2020 ent­schie­den.

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Be­her­ber­gungs­ver­bot in Baden-Würt­tem­berg ge­kippt
Das baden-würt­tem­ber­gi­sche Be­her­ber­gungs­ver­bot für Gäste aus deut­schen Re­gio­nen, in denen die Sie­ben-Tage-In­zi­denz von 50 neu ge­mel­de­ten SARS-CoV-2-Fäl­len pro 100.000 Ein­woh­ner über­schrit­ten wurde, ist un­ver­hält­nis­mä­ßig. Dies hat der Ver­wal­tungs­ge­richts­hof des Lan­des am 15.10.2020 ent­schie­den und einem Eil­an­trag gegen das Ver­bot statt­ge­ge­ben. Die­ses ist daher bis auf Wei­te­res außer Voll­zug ge­setzt. Der Be­schluss des VGH ist un­an­fecht­bar. Mehr lesen
Fi­nanz­amt darf Erb­schaft­steu­er auch gegen un­be­kann­te Erben fest­set­zen

Grund­sätz­lich kann auch eine be­hörd­lich ge­schätz­te An­zahl un­be­kann­ter Erben zur Erb­schaft­steu­er her­an­ge­zo­gen wer­den. Dies gelte zu­min­dest dann, wenn für den Nach­lass­pfle­ger im Vor­feld aus­rei­chend Zeit be­stan­den habe, die Erben zu er­mit­teln, dies aber nicht ge­lun­gen sei, ent­schied der Bun­des­fi­nanz­hof mit Ur­teil vom 17.06.2020.

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Eil­an­trä­ge gegen co­ro­na­be­ding­te Sperr­zeit­ver­län­ge­rung er­folg­los

Meh­re­re Bar- und Dis­ko­the­ken­be­trei­ber aus Frank­furt am Main sind mit ihren Eil­an­trä­gen gegen die Ver­län­ge­rung der co­ro­na­be­ding­ten Sperr­zeit für das Gast­stät­ten­ge­wer­be sowie für öf­fent­li­che Ver­gnü­gungs­stät­ten vor­erst ge­schei­tert. An­ge­sichts der ak­tu­ell stei­gen­den In­fek­ti­ons­zah­len sei diese Maß­nah­me nicht zu be­an­stan­den, ent­schied das Ver­wal­tungs­ge­richt der Stadt.

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DAV kri­ti­siert Re­gie­rungs­ent­wurf zur Ver­fol­gung der Geld­wä­sche

Der Deut­sche An­walt­ver­ein übt schar­fe Kri­tik an dem von der Bun­des­re­gie­rung be­schlos­se­nen Ge­setz­ent­wurf zur Ver­fol­gung der Geld­wä­sche. Neben einer Aus­wei­tung mög­li­cher Vor­ta­ten auf jede denk­ba­re Straf­tat ent­hal­te diese Fas­sung im Ge­gen­satz zum Re­fe­ren­ten­ent­wurf nun doch wie­der die Va­ri­an­te der leicht­fer­ti­gen Geld­wä­sche, be­män­gelt Rechts­an­walt Ste­fan Conen in einem State­ment für den DAV. Damit er­he­be man letzt­lich ge­gen­sei­ti­ges Miss­trau­en zur Com­pli­an­ce-Pflicht.

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Spa­ni­sche Re­gie­rung will Blo­cka­de der Er­nen­nung von Rich­tern be­en­den

Die spa­ni­sche Re­gie­rung will mit einer Ge­set­zes­än­de­rung die von der kon­ser­va­ti­ven Op­po­si­ti­on blo­ckier­te Er­neue­rung der Jus­tiz­spit­zen über­win­den. Es geht um die Wahl von Mit­glie­dern des höchs­ten Gre­mi­ums der spa­ni­schen Jus­tiz, des Rich­ter­wahl­aus­schus­ses, wie die Zei­tung “El País“ am 14.10.2020 be­rich­te­te. Für deren Wahl soll nach dem Wil­len der Re­gie­rung von Mi­nis­ter­prä­si­dent Pedro Sá­n­chez künf­tig die ab­so­lu­te Mehr­heit der Ab­ge­ord­ne­ten aus­rei­chend sein.

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Verf­GH-Prä­si­dent Bro­cker: Bun­des­tag muss Basis für Co­ro­na-Re­geln schaf­fen

Der Prä­si­dent des Ver­fas­sungs­ge­richts­hofs Rhein­land-Pfalz, Lars Bro­cker, hat den Bun­des­tag auf­ge­for­dert, die Co­ro­na-Auf­la­gen auf so­li­de ge­setz­li­che Füße zu stel­len. “Seit Mo­na­ten for­mu­lie­ren Ver­wal­tungs­ge­rich­te bun­des­weit in ihren Be­schlüs­sen Be­den­ken ge­gen­über dem bis­lang weit­ge­hend exe­ku­ti­ven Re­ge­lungs­re­gime der Co­ro­na-Ver­ord­nun­gen“, sagte der Rich­ter. “Diese deut­li­chen Warn­hin­wei­se wer­den noch nicht hin­rei­chend wahr­ge­nom­men.“

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Mittwoch, 14.10.2020
Ka­bi­nett be­schlie­ßt neues Ju­gend­schutz­ge­setz

Um den Ri­si­ken im di­gi­ta­len Raum zu be­geg­nen, hat das Bun­des­ka­bi­nett am 14.10.2020 den Ent­wurf des neuen Ju­gend­schutz­ge­set­zes be­schlos­sen. Die Neu­re­ge­lung soll Kin­der und Ju­gend­li­che vor In­ter­ak­ti­ons­ri­si­ken wie Mob­bing, se­xu­el­ler An­ma­che oder Kos­ten­fal­len schüt­zen und Ori­en­tie­rung für El­tern, Fach­kräf­te und Ju­gend­li­che durch ein­heit­li­che Al­ters­kenn­zeich­nun­gen geben. Die Re­ge­lun­gen sol­len auch ge­gen­über aus­län­di­schen An­bie­tern durch­setz­bar sein.

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BGH er­klärt "Bild"-Suche nach "G20-Ver­bre­chern" für zu­läs­sig

Die "Bild"-Zei­tung durf­te nach den schwe­ren Aus­schrei­tun­gen beim Ham­bur­ger G20-Gip­fel 2017 mit Fotos von "G20-Ver­bre­chern" nach Zeu­gen der Vor­fäl­le su­chen. Eine ab­ge­bil­de­te Frau un­ter­lag mit ihrer Un­ter­las­sungs­kla­ge in letz­ter In­stanz beim Bun­des­ge­richts­hof. Aus dem Text werde deut­lich, dass die Po­li­zei bei der Auf­klä­rung auf Un­ter­stüt­zung an­ge­wie­sen sei, heißt es in dem am 14.10.2020 ver­öf­fent­lich­ten Ur­teil vom 29.09.2020.

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Ge­bühr für IFG-Aus­kunft darf nach Ver­wal­tungs­auf­wand be­mes­sen wer­den

Eine Ge­bühr in Höhe von 235 Euro für die Her­aus­ga­be von Ab­schrif­ten auf Grund­la­ge des In­for­ma­ti­ons­frei­heits­ge­set­zes, bei der ein Ver­wal­tungs­auf­wand von etwa vier Stun­den ent­steht, ist nicht er­mes­sens­feh­ler­haft und ver­letzt nicht das so­ge­nann­te Ab­schre­ckungs­ver­bot. Das hat das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt am 13.10.2020 ent­schie­den und damit in der Re­vi­si­ons­in­stanz die Klage eines Jour­na­lis­ten ab­ge­wie­sen.

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Kein In­ter­es­sens­kon­flikt bei an­walts­frem­der Tä­tig­keit

Es stellt kei­nen Ver­stoß gegen Be­rufs­recht dar, wenn ein Rechts­an­walt erst im Pro­spekt­bil­li­gungs­ver­fah­ren tätig wird und dann als Si­cher­hei­ten­treu­hän­der für die An­le­ger auf­tritt. So­weit In­ter­es­sen­kon­flik­te be­stehen, die sich auf die Treu­hand­tä­tig­keit aus­wir­ken könn­ten, ist je­doch auf­zu­klä­ren. Das hat der Bun­des­ge­richts­hof mit Ur­teil vom 17.09.2020 ent­schie­den.

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"Weib­li­ches" Ge­setz des Jus­tiz­mi­nis­te­ri­ums nun doch "männ­lich"

Der vom Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­um zu­nächst mit weib­li­chen En­dun­gen for­mu­lier­te Ent­wurf für ein neues In­sol­venz­recht hat das Ka­bi­nett in der üb­li­chen Form pas­siert – also mit männ­li­chen Be­zeich­nun­gen. Statt von "Ge­schäfts­füh­re­rin", "Ver­brau­che­rin" und "Schuld­ne­rin" ist nun von "Ge­schäfts­füh­rer", "Ver­brau­cher" und "Schuld­ner" die Rede. In sei­ner Mit­tei­lung zum Ka­bi­netts­be­schluss ging das Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um mit kei­nem Wort auf die Än­de­run­gen ein.

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Karls­ru­her SC konn­te Agen­tur­ver­trag mit Sport­rech­te-Ver­mark­ter Lag­ar­dè­re nicht kün­di­gen

Der Karls­ru­her Sport-Club Mühl­burg-Phö­nix e. V. (KSC) konn­te sei­nen Ver­trag mit der Sport­rech­te-Ver­mark­tungs­agen­tur Lag­ar­dè­re Sports Ger­many GmbH (in­zwi­schen Sport­fi­ve) nicht wirk­sam kün­di­gen und muss ihr daher Scha­den­er­satz leis­ten. Dies hat das Ober­lan­des­ge­richt Karls­ru­he am 14.10.2020 ent­schie­den und die Vor­in­stanz be­stä­tigt.

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Re­form des In­sol­venz­rechts auf den Weg ge­bracht

Das Bun­des­ka­bi­nett hat am 14.10.2020 den Ge­setz­ent­wurf für eine Re­form des In­sol­venz­rechts be­schlos­sen. Die ge­plan­te Neu­re­ge­lung sieht unter an­de­rem die Ein­füh­rung eines Rechts­rah­mens für Re­struk­tu­rie­run­gen vor, mit dem In­sol­ven­zen ab­ge­wen­det wer­den kön­nen. Davon kön­nen nach Mit­tei­lung des Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­ums ins­be­son­de­re auch Un­ter­neh­men Ge­brauch ma­chen, die co­ro­na­be­dingt in fi­nan­zi­el­le Schwie­rig­kei­ten ge­ra­ten sind.

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Steu­er­aus­schuss des EU-Par­la­ments nimmt Steu­er­oa­sen in den Blick

Der neue Un­ter­aus­schuss für Steu­er­fra­gen des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments will künf­tig die De­bat­te über Steu­er­fra­gen an­füh­ren. Dies be­ton­te der Vor­sit­zen­de Paul Tang (S&D, Nie­der­lan­de) in einem In­ter­view. Er äu­ßer­te sich auch zur Co­ro­na-Pan­de­mie. "Indem wir nach Mög­lich­kei­ten su­chen, die­je­ni­gen zu be­steu­ern, die ihren ge­rech­ten An­teil nicht zah­len – Schwer­rei­che und Gro­ß­un­ter­neh­men –, kön­nen wir diese Krise auf ge­rech­te Weise be­wäl­ti­gen", sagte er.

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Ge­rich­te müs­sen sub­stan­ti­ier­tem Skla­ve­rei-Vor­trag von Asyl­su­chen­den nach­ge­hen

Trägt eine Asyl­su­chen­de sub­stan­ti­iert zu Skla­ve­rei in ihrem Her­kunfts­staat vor, müs­sen die Ge­rich­te dies be­rück­sich­ti­gen und wei­ter prü­fen. Dies hat das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt am 25.09.2020 un­ter­stri­chen und der Ver­fas­sungs­be­schwer­de einer Mau­re­ta­nie­rin gegen die Ab­leh­nung ihrer Asyl­kla­ge statt­ge­ge­ben. Die Frau hatte vor­ge­tra­gen, einem "Skla­ven­stamm" an­zu­ge­hö­ren und daher in Mau­re­ta­ni­en ihr Exis­tenz­mi­ni­mum nicht si­chern zu kön­nen.

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Auch Selbst­auf­nah­men vor un­be­fug­ter Wei­ter­ga­be ge­schützt

In­tim­bil­der und sol­che, die die Hilf­lo­sig­keit einer Per­son zur Schau stel­len, sind vor der un­be­fug­ten Ver­brei­tung nach § 201a Abs. 1 Nr. 4 StGB ge­schützt. Das gilt auch dann, wenn die ab­ge­bil­de­te Per­son sie selbst ge­macht hat. Das hat der Bun­des­ge­richts­hof am 29.07.2020 erst­mals höchst­rich­ter­lich ent­schie­den.

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Ge­setz­ent­wurf zur ef­fek­ti­ve­ren Ver­fol­gung von Geld­wä­sche be­schlos­sen

Der kom­ple­xe Straf­tat­be­stand der Geld­wä­sche soll durch eine klare neue Straf­vor­schrift er­setzt wer­den. Die Bun­des­re­gie­rung hat dafür am 14.10.2020 den Ent­wurf eines Ge­set­zes zur Ver­bes­se­rung der straf­recht­li­chen Be­kämp­fung der Geld­wä­sche be­schlos­sen. Wie das Bun­des­fi­nanz­mi­nis­te­ri­um mit­teil­te, setzt der Ge­setz­ent­wurf zu­gleich die Richt­li­nie (EU) 2018/1673 über die straf­recht­li­che Be­kämp­fung der Geld­wä­sche um.

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Aus­kunft zu Dis­zi­pli­nar­ver­fah­ren wegen Ver­nich­tung von NSU-Akten

Das Bun­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz (BfV) muss einem Jour­na­lis­ten Aus­kunft aus einem ab­ge­schlos­se­nen Dis­zi­pli­nar­ver­fah­ren er­tei­len, das gegen einen ehe­ma­li­gen Re­fe­rats­lei­ter beim BfV ge­führt wurde. Dies hat das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt am 13.10.2020 ent­schie­den. Dem Be­am­ten war vor­ge­wor­fen wor­den, nach Be­kannt­wer­den der rechts­ter­ro­ris­ti­schen Ver­ei­ni­gung "Na­tio­nal­so­zia­lis­ti­scher Un­ter­grund" (NSU) die Ver­nich­tung von Akten an­ge­ord­net zu haben.

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