Donnerstag, 2.3.2017
LG Bonn: Angeklagte im TelDaFax-Verfahren zu Bewährungsstrafen verurteilt
Die 9. große Strafkammer des Bonner Landgerichts hat am 01.03.2017 als Wirtschaftsstrafkammer im sogenannten TelDaFax-Verfahren die Angeklagten B. und Dr. K. der Insolvenzverschleppung (§ 15a Abs. 1, Abs. 4 InsO) und der Verletzung der Buchführungspflichten (§ 283b Abs. 1 Nr. 3b StGB) schuldig gesprochen (Az.: 29 KLs 1/14, vormals 27 (a) KLs 1/13). Der Angeklagte B. wurde zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten mit Bewährung verurteilt. Der Angeklagte Dr. K. wurde zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von elf Monaten mit Bewährung verurteilt. In beiden Fällen hat die Kammer angeordnet, dass zwei Monate wegen der langen Verfahrensdauer als bereits vollstreckt gelten. Mehr lesen
Finanzgerichtsbarkeit Nordrhein-Westfalen startet Pilotversuch eAkte
An den drei nordrhein-westfälischen Finanzgerichten wird seit dem 01.03.2017 die führende elektronische Gerichtsakte pilotiert. Dies bedeutet, dass in jeweils zwei Pilotsenaten für alle ab dem 01.03.2017 neu eingehenden Verfahren keine Papier-Akte mehr geführt wird, sondern ausschließlich eine elektronische Akte. Die Finanzgerichte in Düsseldorf, Köln und Münster gehören damit nach Angaben des FG Düsseldorf zu den ersten Gerichten, die mit einer führenden elektronischen Akte arbeiten. Mehr lesen
Mittwoch, 1.3.2017
BVerwG-Präsident fordert zeitgemäße Neuorientierung des Nebentätigkeitsrechts
Der Präsident des Bundesverwaltungsgerichts Klaus Rennert plädiert dafür, Nebentätigkeiten von Bundesrichtern differenziert zu bewerten. Dabei sollte sich eine solche differenzierte Betrachtung stärker als bisher im Nebentätigkeitsrecht niederschlagen, erklärte er im Rahmen seines Jahrespressegesprächs am 01.03.2017 in Leipzig. In der jüngsten Zeit sind die Nebentätigkeiten von Bundesrichtern wiederholt in die öffentliche Diskussion geraten. Mehr lesen
Verhaftung Yücels: Türkischer Justizminister betont "Unabhängigkeit" der Gerichte
Nach der Verhaftung von Deniz Yücel in Istanbul hat der türkische Justizminister Bekir Bozdag auf die Unabhängigkeit türkischer Gerichte verwiesen. "Das sind Urteile der unabhängigen türkischen Justiz und keine politischen Urteile", sagte Bozdag am 01.03.2017 nach einem Treffen mit dem Generalsekretär des Europarats,Thorbjørn Jagland, im französischen Straßburg. "Die Türkei ist ein demokratischer Rechtsstaat", so der Justizminister. Ermittlungen und Fahndungen nach Personen führe die unabhängige und unparteiische türkische Justiz. Mehr lesen
VGH München zum Luftreinhalteplan München: Bayern muss Fahrverbote für Dieselfahrzeuge vorbereiten

Der Freistaat Bayern muss zur Einhaltung des Immissionsgrenzwerts für Stickstoffdioxid in München die Aufnahme von Fahrverboten für Dieselfahrzeuge in den Luftreinhalteplan vorbereiten. Dies geht aus einem Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs München vom 27.02.2017 hervor. Bis Ende 2017 müsse ein vollzugsfähiges Konzept zur Fortschreibung des Luftreinhalteplans vorliegen (Az.: 22 C 16.1427).

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Auskunft über eigene Abstammung: Zentrales Register für Samenspender geplant
Mit der Einrichtung eines zentralen Registers für Samenspender sollen Kinder aus künstlicher Befruchtung künftig jederzeit Auskunft über ihre Abstammung erhalten können. Dies sehe ein Gesetzentwurf der Bundesregierung (BT-Drs. 18/11291) vor, der dem Bundestag zur Beratung vorliege, berichtete der parlamentarische Pressedienst am 28.02.2017. Mehr lesen
OLG Köln: Überteuerter Schlüssseldienst nach bloßem Ausgesperrtsein kein strafbarer Wucher

Rechnet ein Schlüsseldienst überteuert ab, so ist das nicht in jedem Fall als Wucher strafbar. So reicht ein Ausgesperrtsein allein nicht aus, um eine Zwangslage im Sinne des Wuchertatbestands (§ 291 StGB) zu begründen. Dies hat das Oberlandesgerichts Köln entschieden und den Freispruch eines Schlüsseldienstbetreibers bestätigt (Urteil vom 22.11.2016, Az.: 1 RVs 210/16, BeckRS 2016, 20875).

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BGH: Brille "in Optiker-Qualität" muss für den Straßenverkehr geeignet sein

Wird eine Brille, die nicht zum Tragen im Straßenverkehr geeignet ist, mit der Angabe "Premium-Gleitsichtgläser in Optiker-Qualität" beworben, handelt es sich um irreführende Werbung. Dies hat der Bundesgerichtshof mit jetzt veröffentlichtem Urteil vom 03.11.2016 entschieden (Az.: I ZR 227/14, BeckRS 2016, 115577).

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VG Aachen: Stadt Mechernich muss Zirkus nicht mit Wasser versorgen
Die Stadt Mechernich ist nicht verpflichtet, einen Zirkus an seinem derzeitigen Standort über den Hauptwasserhydranten (Standrohr) mit Wasser zu versorgen. Das Verwaltungsgericht Aachen hat einen entsprechenden Eilantrag des Zirkus mit Beschluss vom 22.02.2017 abgelehnt, da die begehrte Nutzung des Hydranten nicht nur vorübergehend sei (Az.: 7 L 269/17). Mehr lesen
EuG: Antidumping- und Antisubventionszölle auf Einfuhren von Solarpaneelen aus China rechtsgültig

Die europäischen Antidumping- und Antisubventionsmaßnahmen gegenüber Einfuhren von Solarpaneelen aus China sind rechtsgültig. Dies hat das Gericht der Europäischen Union mit Urteilen vom 28.02.2017 entschieden und mehrere Klagen betroffener Unternehmen abgewiesen. Sämtliche Zölle, die der Rat festgesetzt habe, seien nicht zu beanstanden (Az.: T-157/14; T-160/14; T-162/14; T-158/14, T-161/14 und T-163/14).

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Berliner Moschee-Verein Fussilet verboten

Die Berliner Behörden haben den Moschee-Verein Fussilet verboten, in dem auch der Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri verkehrte. Die Gebetsräume waren nach Erkenntnissen der Polizei ein Treffpunkt gewaltbereiter Islamisten. Die Polizei durchsuchte am 28.02.2017 mehrere Objekte in der Hauptstadt.

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BVerfG gibt Bundestag mehr Zeit für Stellungnahme zum Sterbehilfe-Verbot

Das Bundesverfassungsgericht gibt dem Bundestag im Verfahren zum umstrittenen Verbot geschäftsmäßiger Sterbehilfe zwei Monate zusätzlich Zeit zur Stellungnahme. Die Frist wurde bis Ende April 2017 verlängert. Gegen das im Dezember 2015 in Kraft getretene Verbot sind inzwischen 13 Verfassungsbeschwerden anhängig. Die Verfassungsrichter streben noch in diesem Jahr eine Entscheidung an.

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Gesetzentwurf über Änderungen bei Pkw-Maut vorgelegt

Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf zur Änderung des Infrastrukturabgabengesetzes (BT-Drs.:18/11237) vorgelegt, um die Ende 2016 erzielte Einigung mit der EU-Kommission, die wegen der Einführung der Pkw-Maut ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet hatte, umzusetzen und zügig mit der Erhebung der Pkw-Maut in Deutschland beginnen zu können. Dies teilte der parlamentarische Pressedienst am 28.02.2017 mit.

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EuG weist Klagen gegen "Erklärung EU-Türkei" wegen Unzuständigkeit ab

Das Gericht der Europäischen Union hat sich für unzuständig erklärt, über die Klagen von drei Asylbewerbern gegen die "Erklärung EU-Türkei" vom 18.03.2016 zur Bewältigung der Migrationskrise zu entscheiden. Die Erklärung stelle keine Maßnahme eines EU-Organs dar (Beschlüsse vom 28.02.2017, Az.: T-192/16, T-193/16 und T-257/16).

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Gesetzentwurf zur Umsetzung der EU-Richtlinie für mehr Cyber-Sicherheit vorgelegt

Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf zur Umsetzung der europäischen Richtlinie 2016/1148/EU "über Maßnahmen zur Gewährleistung eines hohen gemeinsamen Sicherheitsniveaus von Netz- und Informationssystemen in den Union" (BT-Drs.:18/11242) vorgelegt. Dies teilte der parlamentarische Pressedienst am 27.02.2017 mit. Die EU-Vorgaben bezüglich der Betreiber wesentlicher Dienste seien dabei im Wesentlichen bereits durch das IT-Sicherheitsgesetz vom Juli 2015 in deutsches Recht umgesetzt worden. Daher seien "nur wenige Anpassungen erforderlich", so der Entwurf.

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Waffenrechtsreform: Befristete Amnestie für illegalen Waffenbesitz vorgesehen

Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf zur Änderung des Waffengesetzes (BT-Drs.:18/11239) vorgelegt. Dies teilte der parlamentarische Pressedienst am 27.02.2017 mit. Danach soll es eine auf ein Jahr befristete Strafverzichtsregelung für den unerlaubten Besitz von Waffen und Munition geben, um so die Zahl illegal zirkulierender Waffen zu verringern.

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Montag, 27.2.2017
DAV: Nebentätigkeiten und Stationsvergütungen von Referendaren regelungsbedürftig

Der Deutsche Anwaltverein (DAV) fordert harmonisierte Regelungen für Nebentätigkeiten von Referendaren sowie eine Trennung von Ausbildungsbeihilfe und zusätzlicher Stationsvergütung, die es ermöglicht, solche Zusatzvergütungen zu gewähren, ohne die Länder finanziell mit Sozialabgaben darauf zu belasten. Dies geht aus einer Initiativstellungnahme des DAV vom Februar 2017 hervor.

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Kauder: Maas kümmert sich nicht genug um Personalmangel der Justiz
Unionsfraktionschef Volker Kauder hat Bundesjustizminister Heiko Maas vorgeworfen, sich nicht ausreichend um den Personalmangel der Justizbehörden zu kümmern. Staatsanwaltschaften und Gerichte könnten wegen fehlendes Personals viele Rechtsbrecher nicht mehr zur Rechenschaft ziehen, immer mehr Verfahren müssten eingestellt werden, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Der Bundesjustizminister, der sich ja schnell für dies und das engagiert, hat die Situation auch nie richtig zum Thema gemacht. Das ist ein schweres Versäumnis", fügte er hinzu. Maas wies den Vorwurf zurück. Mehr lesen
ArbG Braunschweig: VW durfte Mitglied der Wolfsburger Islamistenzelle kündigen
Volkswagen hat einem Mitglied der Wolfsburger Islamistenzelle zu Recht gekündigt. Wie das Arbeitsgericht Braunschweig am 27.02.2017 urteilte, sei dem Autobauer eine Weiterbeschäftigung des 30-Jährigen nicht zumutbar, das Vertrauensverhältnis sei zerrüttet. Mehr lesen
Gesetzliche Neuregelungen zum März 2017
Ärzte können Schwerkranken künftig Cannabis verordnen, wenn dies die Heilung begünstigt oder Schmerzen lindert. Fracking bleibt in Deutschland verboten. Urheber und Künstler können künftig ihren Anspruch auf angemessene Vergütung besser durchsetzen. Wie die Bundesregierung mitteilte, gelten diese und weitere Neuregelungen ab März 2017. Mehr lesen