Die Vermittlung von Mietwagen über die App "UBER Black" ist unzulässig, weil sie gegen das dem Schutz des Taxigewerbes dienende Rückkehrgebot für Mietwagen zum Betriebssitz des Unternehmers verstößt. Denn die UBER-Fahrer erhielten den Fahrauftrag unmittelbar, wenn auch zeitgleich mit dem Mietwagenunternehmen, so der Bundesgerichtshof. Ein Verstoß gegen die europarechtliche Dienstleistungsfreiheit durch das Verbot scheide aus, weil UBER hauptsächlich Verkehrsdienstleistungen erbracht habe, für die die Bestimmungen zur Dienstleistungsfreiheit nicht gelten (Urteil vom 13.12.2018, Az.: I ZR 3/16 – Uber Black II).
Mehr lesenDie Zuordnung der Geschäftsanteile an der Fernwasser Elbaue-Ostharz GmbH an sächsische und sachsen-anhaltinische Gemeinden ist weitgehend rechtmäßig. Rechtsgrundlage für die Zuordnung der Anteile der Fernwasser Elbaue-Ostharz GmbH durch Bescheid ist dabei § 4 Abs. 2 Satz 1 des Kommunalvermögensgesetzes in Verbindung mit § 1 Abs. 4 des Vermögenszuordnungsgesetzes. Das hat in letzter Instanz das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden und ein anders lautendes Urteil der Vorinstanz abgeändert (Urteil vom 12.12.2018, Az.: 10 C 10.17).
Mehr lesen1. Zu den i.S.d. § 8 Abs. 1 Satz 2 SGB VII „von außen auf den Körper einwirkende(n) Ereignisse(n)“ gehören auch alltägliche Ereignisse und Gesundheitserstschäden, die durch äußere psychische Belastungen verursacht werden. (Leitsatz des Verfassers)
2. Ein versichertes psychisches Trauma kann auch dann vorliegen, wenn betriebsbedingte äußere Umstände beim Versicherten die nachvollziehbare Vorstellung bewirken, in eine Gefahrenlage für sich oder andere verwickelt zu sein. (Leitsatz des Gerichts)
LSG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 19.04.2018 - L 6 U 150/14, BeckRS 2018, 25733
Mehr lesenAirbnb muss Daten zu Gastgebern von vermittelten Wohnungen an die Landeshauptstadt München herausgeben. Dies hat das Verwaltungsgericht München mit Urteil vom 12.12.2018 entschieden und damit eine Klage der Airbnb Ireland UC abgewiesen (Az.: M 9 K 18.4553, nicht rechtskräftig).
Mehr lesenDie Rechtsverordnung der Stadt Leipzig zur sonntäglichen Ladenöffnung am 1. und 3. Advent 2017 war rechtmäßig und wirksam, soweit sie den Leipziger Ortsteil "Zentrum" betraf. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden. Auch ohne exakte Darstellung von Besucherzahlen, sei die Bedeutung des Weihnachtsmarktes offensichtlich (Urteil vom 12.12.2018, Az.: 8 CN 1.17).
Mehr lesenWegen Mordes an mindestens 20 wehrlosen und verwundeten Soldaten der Regierung von Baschar al-Assad ist ein Syrien-Kämpfer vom Landgericht Innsbruck zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Geschworenen sprachen den 29-Jährigen am 12.12.2018 einstimmig wegen Mordes als terroristische Straftat schuldig. Bei Kämpfen in Syrien 2013 und 2014 habe der Mann als Mitglied der "Freien Syrischen Armee" die Kriegsgefangenen getötet. Die Verteidiger kündigten Rechtsmittel gegen das Urteil an.
Mehr lesenZur geplanten Reform der Grundsteuer könnte bald eine Entscheidung über das Vorgehen fallen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat seine Länderkollegen für den 14.01.2019 zu einem Spitzentreffen in Berlin eingeladen, um das Thema zu diskutieren. Das Bundesverfassungsgericht hatte wegen völlig veralteter Bemessungsgrundlagen bei der Berechnung der Steuer eine Reform verlangt. Diese soll bis Ende 2019 von Bundestag und Bundesrat beschlossen sein.
Mehr lesenNach Mitteilung der Kanzlei Franz LLP ist die Lufthansa mit einer Klage gegen einen Kunden gescheitert, der das letzte Segment eines von ihm gebuchten Fluges ungenutzt ließ und deshalb 2.100 Euro nachzahlen sollte. Das Amtsgericht Berlin-Mitte erachtete die entsprechende Nachberechnungsklausel in den AGB der Airline mangels Transparenz für unwirksam (Urteil vom 10.12.2018, Az.: 6 C 65/18).
Mehr lesenEine Lingener Klinik muss einer Erbengemeinschaft keinen Wertersatz für die verschwundene Zahnprothese eines verstorbenen Patienten zahlen. Dies hat das Landgericht Osnabrück mit Urteil vom 10.12.2018 entschieden. Ein Ersatzanspruch auf fiktiver Grundlage ohne Neuanfertigung einer Prothese sei abzulehnen, befand das Gericht. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig (Az.: 7 O 1610/18).
Mehr lesenDie Heranziehung von Grundstückseigentümern zu Wassergebühren durch die Stadt Kassel für das Jahr 2012 war rechtswidrig. Dies hat der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel mit Urteil vom 11.12.2018 entschieden. Nach Auffassung des Gerichts sind im Zusammenhang mit einer Konzessionsabgabe überhöhte Gebührensätze festgesetzt worden (Az.: 5 A 1307/17).
Mehr lesenErmächtigte Krankenhausärzte können nicht verpflichtet werden, an dem von der Kassenärztlichen Vereinigung organisierten Notdienst teilzunehmen. Dies hat das Bundessozialgericht am 12.12.2018 entschieden. Die Regelung in der Bereitschaftsdienstordnung der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, die seit 2013 vorsieht, dass neben niedergelassenen Vertragsärzten auch ermächtigte Krankenhausärzte am ärztlichen Notdienst teilnehmen müssen, sei rechtswidrig (Az.: B 6 KA 50/17 R).
Mehr lesenDer Landkreis Rottweil war nicht verpflichtet, an Mitglieder des Kreistages gerichtete Briefe eines Waffenexportgegners an diese weiterzuleiten. Dies hat der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim entschieden. Ein Anspruch auf Weiterleitung lasse sich allenfalls aus dem Petitionsgrundrecht herleiten, das hier aber nicht eröffnet gewesen sei. Der VGH hat gegen sein Urteil vom 27.11.2018 (Az.: 1 S 2712/17) wegen grundsätzlicher Bedeutung der Rechtssache die Revision zugelassen.
Mehr lesenDas Oberlandesgericht Braunschweig hat die öffentliche Bekanntmachung der Musterfeststellungsklage der Schutzgemeinschaft für Bankkunden gegen die Volkswagen Bank im Klageregister abgelehnt. In dem Beschluss vom 12.12.2018 heißt es unter anderem, die Schutzgemeinschaft habe bislang nicht nachgewiesen, dass sie eine qualifizierte Einrichtung sei. Die Entscheidung ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Das OLG hat die Rechtsbeschwerde zum Bundesgerichtshof zugelassen (Az.: 4 MK 2/18).
Mehr lesenDas Gericht der Europäischen Union hat mit Urteilen vom 12.12.2018 die von der Europäischen Kommission 2014 gegen den französischen Pharmahersteller Servier verhängte Kartellbuße von 330,99 Millionen Euro um insgesamt 102,67 Millionen Euro herabgesetzt. Die Kommission habe zu Unrecht angenommen, dass Servier eine beherrschende Stellung auf dem Markt des ACE-Hemmers Perindopril innehatte. Allerdings bestätigte das Gericht, dass Servier mit verschiedenen Generikaherstellern Patentvergleiche geschlossen habe, um den Wettbewerb einzuschränken (Az.: T-677/14, T-679/14, T-680/14, T-682/14, T-684/14, T-691/14, T-701/14 und T-705/14).
Mehr lesenMit einer Weiterentwicklung der Terminservicestellen sollen Patienten künftig noch schneller an Ärzte vermittelt werden. Wie der parlamentarische Pressedienst am 11.12.2018 berichtete, sieht das der Entwurf der Bundesregierung für das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) vor (BT-Drs. 19/6337), das dem Bundestag jetzt zur Beratung vorliegt und voraussichtlich im Frühjahr 2019 in Kraft treten soll. Das Gesetz ist im Bundesrat nicht zustimmungspflichtig.
Mehr lesenIm jahrzehntelangen Sampling-Streit zwischen den Elektropop-Pionieren Kraftwerk sowie dem Komponisten und Produzenten Moses Pelham hat der Generalanwalt am Europäischen Gerichtshof Maciej Szpunar die Urheber-Position gestärkt. Die Kopie und der Gebrauch von Teilen eines Tonträgers in einem anderen Lied (Sampling) sei ein Eingriff in die Rechte des Herstellers und ohne dessen Erlaubnis zu verbieten. Das befand Szpunar in seinen Schlussanträgen am 12.12.2018 (Az.: C-476/17).
Mehr lesenEin Verein, dessen Zweck in der Förderung des Schießsportes (hier: des IPSC-Schießens) besteht, erfüllt die satzungsmäßigen Anforderungen an die Feststellung der Gemeinnützigkeit. Dies hat der Bundesfinanzhof entgegen einer allgemeinen Verwaltungsanweisung der Finanzverwaltung entschieden. Laut BFH ist das Urteil vom 27.09.2018, obwohl es einen Spezialbereich des Sportschießens betrifft, darüber hinaus bedeutsam für die Gemeinnützigkeit von Schützenvereinen (Az.: V R 48/16).
Mehr lesenDie Politikberaterin und Publizistin Margarita Mathiopoulos verliert endgültig ihren Doktortitel, weil sie ihre Dissertation in Teilen abgeschrieben hat. Das hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg entschieden, wie er am 11.12.2018 bestätigte. Er setzte damit einen Schlusspunkt in dem seit Jahren laufenden Plagiatsverfahren. Eine EGMR-Sprecherin sagte, die Beschwerde von Mathiopoulos gegen die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes sei unzulässig gewesen.
Mehr lesenDie Schriftstellerin Juli Zeh ist vom Brandenburger Landtag zur Richterin am Landesverfassungsgericht gewählt worden. Die 44-jährige promovierte Juristin war von der SPD-Fraktion vorgeschlagen worden und erhielt am 12.12.2018 71 von 86 abgegebenen Stimmen. Für ihre Gegenkandidatin, die von der AfD-Fraktion vorgeschlagene Juristin Victoria Tuschik, votierten 13 Abgeordnete; zwei enthielten sich. Zeh war bei der Wahl nicht anwesend.
Mehr lesenUrhG § 105; ZPO §§ § 36 I Nr. 6, 281
Besteht für eine Rechtsmittelzuständigkeit eine landesgesetzliche Konzentration nach § 105 UrhG für Urheberrechtsstreitsachen und erteilt das erstinstanzliche Gericht eine unzutreffende Belehrung über das für das Rechtsmittelverfahren zuständige Gericht, kann die Partei bei dem in der Rechtsmittelbelehrung angeführten Gericht fristwahrend Rechtsmittel einlegen, auch wenn dessen Zuständigkeit für das Rechtsmittelverfahren tatsächlich nicht gegeben ist. Das funktional unzuständige Gericht hat die Sache entsprechend § 281 ZPO an das nach der Konzentrationsregelung zuständige Rechtsmittelgericht zu verweisen (Fortführung von BGH, GRUR 2016, 636 – Gestörter Musikvertrieb). (Leitsatz des Gerichts)
BGH, Beschluss vom 07.06.2018 - I ZB 48/17, BeckRS 2018, 27799
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