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Studie – Rechnungswesen 2030: Prognosen zu den künftigen Grenzen der KI-gestützten Transformation

Christian Thurow

 

Bereits im September 2024 hat Sage, eines der führenden Unternehmen für Rechnungswesensoftware, zusammen mit Forrester Consulting eine Studie zur Zukunft des Einsatzes der Künstlichen Intelligenz (KI) im Rechnungswesen veröffentlicht. Die gute Nachricht: Die Prognosen sehen für Bilanzbuchhalterinnen und Bilanzbuchhalter gar nicht so schlecht aus.


 

Praxis-Info!

Für die Studie wurden weltweit 2.250 Entscheidungsträger aus dem Finanz- und Rechnungswesen von kleinen und mittleren Unternehmen befragt. Die Antworten wurden in Form von fünf Prognosen zusammengefasst.

 

 

Prognose 1: Das Rechnungswesen wird eine Führungsrolle bei der ethischen KI einnehmen

Bis zum Jahr 2030 werden mehr als 80% der Unternehmen umfassende KI-Ethikrichtlinien einführen. Gleichzeitig werden die Unternehmen von ihren Mitarbeitern die regelmäßige Teilnahme an Ethik-Kursen fordern. Das Rechnungswesen wird hierbei eine Führungsrolle in ethischen Fragen in Bezug auf den Einsatz von KI einnehmen.

 

 

Prognose 2: Risikomanagement wird völlig neu definiert

Mehr als 90% der Unternehmen werden im Jahr 2030 KI-Anwendungen zur kontinuierlichen Überwachung und Erkennung von Anomalien einsetzen. Dadurch soll die Zahl der Fehler und Betrugsfälle im Finanzbereich um mehr als 95% gesenkt werden.

 

 

Prognose 3: Der Rechnungsabschluss zum Ende des Monats wird zum Relikt aus der Vergangenheit

Im Jahr 2030 werden drei Viertel der Unternehmen vom traditionellen Monatsabschluss zu dynamischen, kontinuierlichen Buchhaltungspraktiken übergegangen sein. 53% der befragten Teilnehmer gehen sogar davon aus, dass der Monatsabschluss aufgrund von KI-Anwendungen komplett entfallen kann.

 

 

Prognose 4: Echtzeitdaten werden die proaktive Entscheidungsfindung fördern

Die kontinuierliche Buchhaltung erlaubt den Zugriff auf Echtzeitdaten. Unternehmerische Entscheidungen werden daher nicht auf Grundlage von historischen Daten getroffen, sondern können auf hochaktuellen Zahlen basieren.

 

 

Prognose 5: Buchhalter werden die neuen Möglichkeiten nutzen, ihr Fachwissen zu erweitern

Durch den Einsatz von KI-Anwendungen werden Buchhalterinnen und Buchhalter im Jahr 2030 rund 50% weniger Zeit mit Routineaufgaben verbringen. Der gewonnene Freiraum wird es Buchhaltern erlauben, sich auf strategische Analysen und Entscheidungen zu konzentrieren. Bis dahin gehen 43% der Unternehmen sogar davon aus, dass sie mehr Mitarbeiter als vor der KI-Einführung beschäftigen werden. Die KI führt somit nicht zu einem Arbeitsplatzabbau, sondern zu einer Steigerung der Effektivität und zu einer Erweiterung des Aufgabenfelds.

 

 

Fazit

Alle Prognosen deuten darauf hin, dass KI-Anwendungen vor allem die Routineaufgaben automatisieren werden. Dies wird es Mitarbeitern erlauben, sich vorrangig auf die Analyse des Zahlenwerks zu konzentrieren. Die Analysen können dabei auf Basis von Echtzeitdaten kontinuierlich durchgeführt werden, anstatt einmal im Monat auf der Grundlage eines Monatsabschlusses.

Christian Thurow, Dipl.-Betriebsw. (BA), Senior Risk Manager, London (E-Mail: c.thurow@thurow.co.uk)

 

 

BC 12/2024

BC20241214

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