Mittwoch, 2.9.2020
Ham­burg legt ei­ge­nes Grund­steu­er­mo­dell vor

Bei der Be­rech­nung der Grund­steu­er wird Ham­burg künf­tig einen ei­ge­nen Weg gehen. Im Ge­gen­satz zum Mo­dell von Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Olaf Scholz (SPD) sol­len so­wohl Flä­che als auch Lage eines Grund­stücks be­rück­sich­tigt wer­den. Ziel sei, Ver­wer­fun­gen am Woh­nungs­markt zu ver­mei­den, der Ver­drän­gung an­ge­stamm­ter Be­woh­ner ent­ge­gen­zu­wir­ken und eine Mehr­be­las­tung der Steu­er­zah­ler zu ver­mei­den, sagte Fi­nanz­se­na­tor An­dre­as Dres­sel (SPD).

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Ber­lin ver­schärft Co­ro­na-Re­geln für Demos und pri­va­te Fei­ern

An­ge­sichts stei­gen­der Co­ro­na-In­fek­ti­ons­zah­len ver­schärft das Land Ber­lin die Schutz­maß­nah­men bei De­mons­tra­tio­nen und pri­va­ten Fei­ern. Dazu wurde die In­fek­ti­ons­schutz­ver­ord­nung ab 05.09.2020 gleich an meh­re­ren Stel­len ver­schärft, wie Ge­sund­heits­se­na­to­rin Dilek Ka­lay­ci (SPD) mit­teil­te. De­mons­tran­ten müs­sen künf­tig Mas­ken tra­gen und auch für pri­va­te Fei­ern müs­sen bald Hy­gie­neschutz­kon­zep­te vor­ge­legt wer­den.

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Nächt­li­ches Al­ko­hol­kon­sum­ver­bot in Mün­chen un­ver­hält­nis­mä­ßig

Das von der Stadt Mün­chen mit Blick auf zu­neh­men­de Neu­in­fek­tio­nen mit SARS-CoV-2 ver­häng­te nächt­li­che Al­ko­hol­kon­sum­ver­bot in der Öf­fent­lich­keit ist un­ver­hält­nis­mä­ßig. Der Baye­ri­sche Ver­wal­tungs­ge­richts­hof mo­nier­te, dass sich das Ver­bot pau­schal auf das ge­sam­te Stadt­ge­biet er­streckt. Au­ßer­dem kipp­te er ein im Frei­staat gel­ten­des Grill­ver­bot auf öf­fent­li­chen Plät­zen, so­weit es un­ab­hän­gig von der An­zahl der an­we­sen­den Per­so­nen galt.

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Dienstag, 1.9.2020
OLG Mün­chen wird Klar­na­men­pflicht auf Face­book ver­mut­lich be­stä­ti­gen

Die Ver­pflich­tung, bei Face­book sei­nen ech­ten Namen ver­wen­den zu müs­sen, könn­te nach Ein­schät­zung des Ober­lan­des­ge­richts Mün­chen rech­tens sein. Dar­auf deu­ten ei­ni­ge Aus­sa­gen des Ge­richts in zwei am 01.09.2020 ver­han­del­ten Be­ru­fungs­ver­fah­ren hin. Ge­klagt hat­ten zwei Nut­zer von Face­book. Die Ent­schei­dun­gen in bei­den Pro­zes­sen will das Ge­richt am 27.10.2020 ver­kün­den.

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Er­for­der­li­cher Um­fang einer Be­ru­fungs­be­grün­dung

Zur Be­grün­dung der Be­ru­fung in einem Zi­vil­pro­zess ge­nügt es, wenn ein Klä­ger deut­lich macht, dass er die Ab­wei­sung sei­ner Klage vor­erst nur teil­wei­se an­fech­ten will. Das hat der Bun­des­ge­richts­hof ent­schie­den. Wenn der Klä­ger den nun noch ver­lang­ten Be­trag nicht näher er­läu­te­re, könne er dies auch noch nach Ab­lauf der Be­grün­dungs­frist nach­ho­len – bis zum Schluss der letz­ten münd­li­chen Ver­hand­lung in der zwei­ten In­stanz.

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Po­li­zist be­tankt Pri­vat­wa­gen auf Staats­kos­ten und ver­liert Pen­si­on

Weil er auf Kos­ten des Frei­staats Bay­ern sei­nen Pri­vat­wa­gen be­tankt hat, ver­liert ein Po­li­zei­be­am­ter aus der Ober­pfalz seine Pen­si­on. Dies ent­schied der Baye­ri­sche Ver­wal­tungs­ge­richts­hof. Wie eine Spre­che­rin am 01.09.2020 mit­teil­te, hoben die Rich­ter in Mün­chen ein mil­de­res Ur­teil des Ver­wal­tungs­ge­richts Re­gens­burg auf und ver­häng­ten die dis­zi­pli­na­ri­sche Höchst­stra­fe gegen den 64 Jahre alten Be­am­ten, der seit vier Jah­ren im Ru­he­stand ist.

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Er­do­gan droht tür­ki­schen An­wäl­ten mit Sus­pen­die­run­gen

Der tür­ki­sche Prä­si­dent Recep Tay­y­ip Er­do­gan hat sich mit schar­fen Dro­hun­gen an An­wäl­te und An­walts­kam­mern in der Tür­kei ge­wandt. Er­do­gan warf ihnen vor, Ter­ro­ris­ten zu un­ter­stüt­zen, und droh­te, sie von ihren Be­ru­fen zu sus­pen­die­ren. “So wie Per­so­nen, die so enge Be­zie­hun­gen zu Ter­ror­or­ga­ni­sa­tio­nen haben, in an­de­ren Be­hör­den aus dem Dienst sus­pen­diert wer­den, so muss mei­ner Mei­nung nach dis­ku­tiert wer­den, ob so eine Me­tho­de auch für An­wäl­te not­wen­dig ist“, sagte Er­do­gan am 01.09.2020.

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Par­tei­en müs­sen für Nut­zung von Stra­ßen-Schau­käs­ten zah­len

Dau­er­haft im öf­fent­li­chen Stra­ßen­raum auf­ge­stell­te Schau­käs­ten po­li­ti­scher Par­tei­en stel­len nach einem Ur­teil des Ver­wal­tungs­ge­richts Ber­lin eine stra­ßen­recht­li­che Son­der­nut­zung dar und sind des­halb ge­büh­ren­pflich­tig. Par­tei­en könn­ten auch keine Er­mä­ßi­gung ver­lan­gen, da eine sol­che Son­der­nut­zung nicht im be­son­de­ren öf­fent­li­chen In­ter­es­se liege, so das Ge­richt.

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Pro­fi­fuß­bal­ler darf Pro­vi­si­ons­zah­lun­gen an seine Be­ra­tungs­fir­ma über­prü­fen

Ein Pro­fi­fuß­bal­ler kann Aus­kunft dar­über ver­lan­gen, wel­che Pro­vi­si­on seine Be­ra­tungs­fir­ma für einen von ihm selbst in Auf­trag ge­ge­be­nen Ver­eins­trans­fer er­hal­ten hat. Es be­stehe ein Recht dar­auf, die Be­ra­ter­fir­ma bei ihrer Tä­tig­keit für ihn zu kon­trol­lie­ren und die not­wen­di­ge Klar­heit über seine Rechts­stel­lung zu ver­schaf­fen, ent­schied das Land­ge­richt Köln mit Ur­teil vom 04.08.2020.

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Qua­ran­tä­ne für Grund­schü­ler nach Ri­si­ko­be­geg­nung rech­tens

Die Stadt Köln durf­te eine zwei­wö­chi­ge häus­li­che Qua­ran­tä­ne für einen Schü­ler einer Köl­ner Grund­schu­le an­ord­nen, der mit einem mit dem Co­ro­na-Virus in­fi­zier­ten Mit­schü­ler bei der Nach­mit­tags­be­treu­ung engen Kon­takt ge­habt hatte. Dies hat das Ver­wal­tungs­ge­richt Köln am 31.08.2020 ent­schie­den und einen Eil­an­trag des be­trof­fe­nen Viert­kläss­lers ab­ge­lehnt.

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Er­neu­te An­hö­rung eines Sach­ver­stän­di­gen not­wen­dig
Ein Sach­ver­stän­di­ger ist in der Be­ru­fungs­in­stanz noch ein­mal an­zu­hö­ren, wenn das Ge­richt sein Gut­ach­ten an­ders wür­di­gen oder an­de­re Schlüs­se dar­aus zie­hen will als der Er­strich­ter. Das hat der Bun­des­ge­richts­hof mit Be­schluss vom 14.07.2020 ent­schie­den. In dem Pro­zess ging es um Mit­ver­schul­den wegen eines nicht an­ge­leg­ten Si­cher­heits­gur­tes nach einem Ver­kehrs­un­fall. Mehr lesen
Wire­card-Un­ter­su­chungs­aus­schuss kommt

Noch in die­sem Herbst soll ein Un­ter­su­chungs­aus­schuss des Bun­des­tags zu Wire­card die Ar­beit auf­neh­men. "Trotz der vie­len Son­der­sit­zun­gen und trotz der vie­len Fra­gen­ka­ta­lo­ge hat es die Bun­des­re­gie­rung nicht ge­schafft, den Fall Wire­card lü­cken­los und gründ­lich auf­zu­ar­bei­ten", sagte der Grü­nen-Ab­ge­ord­ne­te Dany­al Bayaz. Seine Frak­ti­on si­cher­te nach einer zwei­tä­gi­gen Son­der­sit­zung des Fi­nanz­aus­schus­ses als letz­te Op­po­si­ti­ons­par­tei ihre Un­ter­stüt­zung zu.

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Rich­ter­bund: Viele Ver­däch­ti­ge müs­sen aus U-Haft ent­las­sen wer­den

Weil die Straf­ver­fah­ren zu lange dau­ern, müs­sen laut Rich­ter­bund immer mehr Tat­ver­däch­ti­ge aus der Un­ter­su­chungs­haft ent­las­sen wer­den. Im ver­gan­ge­nen Jahr waren es dem­nach min­des­tens 69 Fälle, im Jahr davor 65 und 2017 noch 51 Fälle, be­rich­te­ten die Zei­tun­gen der Funke Me­di­en­grup­pe am 01.09.2020. Zum einen seien Straf­ver­fah­ren oft auf­wen­di­ger als in der Ver­gan­gen­heit. Zum an­de­ren sei die Per­so­nal­de­cke der Straf­jus­tiz immer noch deut­lich zu dünn.

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"Frei­be­ruf­li­che" Te­le­fon­sex­dienst­leis­te­rin kann auch Ar­beit­neh­me­rin sein

Als Frei­be­ruf­le­rin­nen ge­führ­te Te­le­fon­sex­dienst­leis­te­rin­nen kön­nen Ar­beit­neh­me­rin­nen sein, wenn sie durch eine ein­sei­ti­ge Steue­rung und Kon­trol­le der Be­triebs­ab­läu­fe in einer Weise ihrer Selbst­stän­dig­keit be­raubt wer­den, die über die mög­li­che Ein­fluss­nah­me bei einem frei­en Dienst­ver­trag hin­aus­geht. Das hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt Köln im Rah­men eines Be­schwer­de­vefah­rens am 25.08.2020 ent­schie­den.

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Ge­setz­ent­wurf: Kin­der sol­len bes­ser gegen se­xua­li­sier­te Ge­walt ge­schützt wer­den

Bes­se­rer Schutz von Kin­dern vor se­xua­li­sier­ter Ge­walt durch schär­fe­re Stra­fen, ef­fek­ti­ve Straf­ver­fol­gung, Prä­ven­ti­on und Qua­li­fi­zie­rung der Jus­tiz. Das sind die Kern­punk­te eines Re­fe­ren­ten­ent­wurfs, der am 31.08.2020 vom Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­um ver­öf­fent­licht wurde. Der Ent­wurf setzt das Re­form­pa­ket um, das Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­rin Chris­ti­ne Lam­brecht (SPD) am 01.07.2020 vor­ge­legt hat.

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Mar­bur­ger Mo­dell bei häus­li­cher Ge­walt wird er­wei­tert

Das seit 2011 im Land­ge­richts­be­zirk Mar­burg und seit 2016 in leicht ab­ge­wan­del­ter Form im Land­ge­richts­be­zirk Kas­sel durch­ge­führ­te Mar­bur­ger Mo­dell wird künf­tig auf viele hes­si­sche Land­ge­richts­be­zir­ke aus­ge­dehnt. Das teil­te das hes­si­sche Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um am 31.08.2020 mit. Kern des Mar­bur­ger Mo­dells ist die Op­ti­mie­rung und Be­schleu­ni­gung der Zu­sam­men­ar­beit von Po­li­zei, Staats­an­walt­schaft und Ge­rich­ten in Fäl­len häus­li­cher Ge­walt. 

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Wie­der Ärger rund ums beA

Die An­walt­schaft und ihr elek­tro­ni­sches Post­fach haben von Be­ginn an eine schwie­ri­ge Be­zie­hung. In­zwi­schen wird mehr und mehr klar: Die bei­den wer­den so schnell keine Freun­de mehr. Jüngst sorg­ten kurz­fris­tig an­ge­kün­dig­te Sys­te­mak­tua­li­sie­run­gen und fal­sche E-Mails für Unmut. Ein An­walt aus Düs­sel­dorf schrieb der Bun­des­rechts­an­walts­kam­mer einen of­fe­nen Brand­brief.

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Montag, 31.8.2020
Ir­re­füh­ren­der Wer­be­ein­druck über Her­stel­lung von So­lar­mo­du­len in Deutsch­land

Ein So­lar­mo­dul­her­stel­ler, der nicht in Deutsch­land fer­ti­gen lässt, darf für seine Pro­duk­te nicht mit der Aus­sa­ge wer­ben: "Deut­sches Un­ter­neh­men - wir bür­gen für die Qua­li­tät der von uns her­ge­stell­ten Mo­du­le". Die gilt ins­be­son­de­re, wenn die An­ga­ben mit der Dar­stel­lung einer deut­schen Flag­ge ver­bun­den wer­den, wie das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt am Main in einem Eil­ver­fah­ren ent­schie­den hat. Der er­weck­te Ein­druck, es han­de­le sich um deut­sche Pro­duk­te, sei nicht zu­tref­fend.

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Keine La­den­öff­nun­gen an Sonn­ta­gen zum Aus­gleich co­ro­na­be­ding­ter Nach­tei­le

Der Ein­zel­han­del darf in den In­nen­städ­ten von Lemgo und Bad Sal­zu­flen nicht an vier Sonn­ta­gen im 2. Halb­jahr 2020 öff­nen, um den wirt­schaft­li­chen Fol­gen der Co­ro­na-Pan­de­mie für die ört­li­chen Ein­zel­han­dels­struk­tu­ren und zen­tra­len Ver­sor­gungs­be­rei­che ent­ge­gen­zu­wir­ken. Das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Müns­ter meint, das Regel-Aus­nah­me-Ver­hält­nis für Ar­beit an Sonn- und Fei­er­ta­gen sei nicht ge­wahrt und es sei auch nicht mehr von einer Not­la­ge aus­zu­ge­hen.

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Ent­wurf zur Än­de­rung des Mus­ters der Wi­der­rufs­in­for­ma­ti­on bei Ver­brau­cherdar­le­hen vor­ge­legt

Das Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­um hat einen Ge­setz­ent­wurf zur Ge­stal­tung des ge­setz­li­chen Mus­ters für eine Wi­der­rufs­in­for­ma­ti­on bei All­ge­mein-Ver­brau­cherdar­le­hens­ver­trä­gen vor­ge­legt. Das bis­he­ri­ge Mus­ter soll ent­spre­chend den Vor­ga­ben des Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hofs an­ge­passt wer­den. Die­ser hatte im März ent­schie­den, dass sich die Be­rech­nung der Wi­der­rufs­frist klar und prä­gnant aus dem Ver­trag er­ge­ben muss.

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