Donnerstag, 5.1.2017
OVG Lüneburg bestätigt Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses für "Ostring Buchholz"
Die Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses des Landkreises Harburg vom 13.02.2009 für den Bau des "Ostrings Buchholz" war rechtens. Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht in Lüneburg hat mit Beschluss vom 21.12.2016 (Az.: 7 LB 70/14) die Berufung des Landkreises Harburg gegen ein entsprechendes Urteil des Verwaltungsgerichts Lüneburg zurückgewiesen. Mehr lesen
VG Düsseldorf bestätigt Gefährlichkeit eines Hundes nach Kleintiermassaker
Die Tötung von siebzehn Kleintieren in einem Solinger Kleintierzwinger rechtfertigt die Feststellung der Gefährlichkeit eines Hundes durch die Stadt Solingen. Dies hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf mit Beschluss vom 03.01.2017 in einem Eilverfahren entschieden und damit den Antrag des Hundehalters gegen die Ordnungsverfügung der Stadt Solingen abgelehnt (Az.: 18 L 4205/16). Mehr lesen
Bund der Steuerzahler fordert Absenkung des Beitragssatzes zur Arbeitslosenversicherung
Der Bund der Steuerzahler (BdSt) fordert in einer Mitteilung vom 04.01.2017 eine Absenkung des Beitragssatzes zur Arbeitslosenversicherung von 3% auf 2,5%. Er setzt sich darin zudem für einen gesetzlich geregelten Mechanismus ein, der automatisch zu Beitragssatzanpassungen führt, wenn die Höhe der Rücklagen einen definierten Korridor über- oder unterschreitet. Eine solche Regelung existiert bereits für die Rentenversicherung. Mehr lesen
SG Leipzig: Bei faktischer Duldung durch Behörden dürfen existenzsichernde Leistungen für Asylbewerber nicht abgesenkt werden
Asylbewerbern sind auch dann existenzsichernde Leistungen in vollem Umfang zu gewähren, wenn sie in einem anderen EU-Staat internationalen Schutz genießen, ihr weiterer Aufenthalt in der Bundesrepublik aber faktisch geduldet wird. Das hat das Sozialgericht Leipzig mit einem jetzt veröffentlichten Beschluss vom 02.12.2016 entschieden (Az.: S 5 AY 13/16 ER). Mehr lesen
Mittwoch, 4.1.2017
LG Regensburg: Pkw-Käufer kann wegen Abgasskandals Nachlieferung eines neuen Fahrzeugs verlangen
Ein vom VW-Abgasskandal betroffener Pkw-Käufer kann die Lieferung eines neuen Fahrzeugs aus der aktuellen Serienproduktion verlangen ohne Nutzungsentschädigung zahlen zu müssen. Wie die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer mitteilte, die den Mann vor Gericht vertreten hat, geht dies aus einem Urteil des Landgerichts Regensburg vom 04.01.2017 hervor. Der Kläger habe im Gegenzug nur seinen vom Abgasskandal betroffenen Seat Alhambra zurück zu geben (Az.: 7 O 967/16, nicht rechtskräftig). Mehr lesen
Parlamentskrise in Polen: Regierung wirft Opposition Rechtsbruch vor
In der Parlamentskrise in Polen haben Vertreter der rechtskonservativen Regierungspartei PiS am 03.01.2017 der Opposition offenen Rechtsbruch vorgehalten. Demonstrierende Oppositionspolitiker halten seit Mitte Dezember 2016 den Plenarsaal des Sejm in Warschau besetzt. "Sie verstoßen gegen das Strafgesetzbuch", sagte Innenminister Mariusz Blaszczak im Fernsehsender TVP. Vizepremier Piotr Glinski sagte dem Radiosender RMF FM: "Das ist ein Skandal, das ist Rechtsbruch." Auf die Frage, ob die Opposition einen Staatsstreich plane, antwortete er: "Ich denke, dass sie das seit Langem vorhaben." Mehr lesen
Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus in München eröffnet
Landesjustizminister Winfried Bausback (CSU) hat am 03.01.2017 die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) in München eröffnet. "Die Welle von extremistischen Gewalttaten, die Bayern und Deutschland derzeit aus unterschiedlichsten Richtungen erlebt, erfordert eine klare und kraftvolle Antwort", sagte er. Die neue Einrichtung soll angesichts einer zunehmenden Zahl extremistischer und terroristischer Gewalttaten die Schlagkraft der Strafverfolgungsbehörden erhöhen. Mehr lesen
Verbraucherzentrale mahnt Fitnessstudios wegen unzulässiger Preisanpassungsklauseln ab

Die Verbraucherzentrale Brandenburg hat zwei Fitnessstudios unter anderem wegen der Verwendung unzulässiger Preisanpassungsklauseln abgemahnt. Dies teilte sie am 28.12.2016 mit. Die Studios hätten sich daraufhin verpflichtet, die monierten Klauseln nicht mehr zu nutzen.

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Es wird ernst im NPD-Verfahren – Karlsruhe vor epochalem Urteil
Wird die NPD nun verboten – oder wird sie es nicht? Die Antwort bringt der 17.01.2017. Seit Jahren, vielleicht seit Jahrzehnten, ist keine Urteilsverkündung am Bundesverfassungsgericht mehr mit so viel Spannung und Spekulation erwartet worden. Das Absurde ist nur: Der Termin holt eine Partei zurück ins Rampenlicht, die in der politischen Landschaft derzeit keine sichtbare Größe ist. Mehr lesen
SG Mainz: Kein Anspruch auf Jobcenterleistungen ohne rechtzeitig gestellten Weiterbewilligungsantrag

Stellt ein Bezieher von SGB-II-Leistungen nach Ablauf des Bewilligungszeitraums trotz eines Hinweises des Jobcenters keinen Antrag auf Weitergewährung, hat er keine rückwirkenden Zahlungsansprüche. Dies gilt auch dann, wenn er aufgrund einer Krankheit unverschuldet daran gehindert war, den Antrag fristgemäß zu stellen. Dies hat das Sozialgericht Mainz mit Urteil vom 01.12.2016 entschieden (Az.: S 10 AS 816/15).

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OVG Münster: Nichtjüdische Ehefrau darf auf jüdischem Friedhof bestattet werden

Eine jüdische Kultusgemeinde darf auf ihrem Friedhof ein Grabnutzungsrecht eines überlebenden Ehegatten nachträglich nur beschränken, wenn sie dabei die Totenwürde des dort bereits beerdigten Ehegatten angemessen berücksichtigt. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Münster mit unanfechtbarem Beschluss vom 03.01.2017 entschieden. Es erachtete damit die Verweigerung der Bestattung einer nichtjüdischen Ehefrau neben ihrem jüdischen Ehegatten, der die Grabstelle für beide hatte reservieren lassen, für rechtswidrig (Az.: 19 A 1970/14).

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Israel: Schuldspruch in Kopfschuss-Prozess gegen Soldaten spaltet das Land

Es war einer der emotionalsten Prozesse in Israels Geschichte. Der Soldat Elor Asaria schießt einem verletzten Attentäter in den Kopf, wird dabei gefilmt. Für die einen ist er Mörder, für die anderen Held. Seine Verurteilung wegen Totschlags am 04.01.2017 vor einem israelischen Militärgericht in Tel Aviv birgt sozialen Sprengstoff. Die Verkündung des Strafmaßes wird innerhalb eines Monats erwartet. Asaria drohen bis zu 20 Jahre Haft.

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OLG Köln: Neue Unterhaltsleitlinien ab Januar 2017
Die Familiensenate des Oberlandesgerichts Köln haben ihre neuen Unterhaltsleitlinien bekannt gegeben. Wie das OLG am 03.01.2017 mitteilte, betreffen die Änderungen die Kindergeldanrechnungstabelle mit den Zahlbeträgen im Anhang II. Im Hinblick auf die vom Gesetzgeber beschlossene Erhöhung des Kindergeldes ab dem 01.01.2017 auf 192 Euro für das erste und zweite Kind, auf 198 Euro für das dritte Kind und auf 223 Euro für das vierte Kind war diese zu aktualisieren. Im Übrigen bleibt die Tabelle 2017 gegenüber der Tabelle 2016 unverändert. Mehr lesen
Abgas-Skandal: VW-Diesel Besitzer will mit “Musterklage“ Rückzahlung des Kaufpreises erreichen

Der Besitzer eines Eos-Coupés verklagt VW wegen des Dieselskandals auf Rückzahlung des Kaufpreises. Ziel der am 03.01.2017 am Landgericht Braunschweig eingegangenen Klage, die von Anwälten der rennomierten US-Kanzlei Hausfeld geführt wird, ist die Statuierung eines Muster-Verfahrens, auf das sich später auch andere Kunden in ganz Europa berufen können sollen.

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LG Gießen verurteilt Sadisten mit Tötungsfantasien zu langjähriger Haftstrafe

Ein Mann aus Hessen hatte sich mit einer psychisch kranken Frau verabredet, um sie zu ermorden. Wegen dieses Plans ist er nun zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Gießen war am 03.01.2017 überzeugt, dass der 57-Jährige den labilen Zustand der Frau aus Leipzig ausnutzen wollte, um seine sexuellen Tötungsfantasien auszuleben. Die Vorgehensweise des Angeklagten sei "über alle Maße perfide" gewesen, erklärte die Vorsitzende Richterin in der Urteilsverkündung.

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Atomstreit: Eon hält an Klage gegen Brennelementesteuer fest

Der Energiekonzern Eon will seinen Rechtsstreit mit dem Staat trotz des Pakts zur Entsorgung der atomaren Altlasten zumindest teilweise fortsetzen. Das gilt insbesondere für die Klagen gegen die Brennelementesteuer. “Wir sind der Bundesregierung entgegengekommen und lassen rund 20 Klagen fallen“, sagte Eon-Chef Johannes Teyssen der “Rheinischen Post“ am 31.12.2016. “Die Klagen gegen die Kernbrennstoffsteuer haben aber mit den Lagerfragen nichts zu tun. An ihnen halten wir fest.“

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Dienstag, 3.1.2017
Innere Sicherheit: Heftige Kritik an de Maizières Vorstoß zur Beschneidung der Länder-Befugnisse

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat mit seinem Vorstoß für eine Beschneidung der Länder-Befugnisse in Fragen der inneren Sicherheit scharfe Kritik ausgelöst. “Eine derartige Debatte zum jetzigen Zeitpunkt lenkt nur von den eigentlichen Problemen und Herausforderungen zur raschen Bekämpfung des Terrorismus ab“, sagte Bayerns Landesinnenminister Joachim Herrmann (CSU) am 03.01.2017 in München. Auch Hessen und Nordrhein-Westfalen lehnten die Vorschläge de Maizières ab.

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BGH: Verurteilung des "Kölner Autorasers von der Aachener Straße" rechtskräftig

Das landgerichtliche Urteil, mit dem der sogenannte "Autoraser von der Aachener Straße" wegen fahrlässiger Tötung in Tateinheit mit vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt wurde, ist rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof hat die Revision des Angeklagten mit jetzt veröffentlichtem Beschluss vom 22.11.2016 verworfen (Az.: 4 StR 501/16).

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FG Hamburg: Stationierungsflughafen ist “Erste Tätigkeitstätte“ eines Piloten

Ein Pilot darf für die Fahrten zwischen seinem Wohnsitz und dem Stationierungs- oder Heimatflughafen seit dem 01.01.2014 nur noch die Entfernungspauschale als Werbungskosten geltend machen und kann keine Abzüge nach Dienstreisegrundsätzen vornehmen. Der Umfang der am Flughafen zu erbringenden Vor- und Nachbereitung der Flugeinsätze reicht aus, um den Flughafen als “Tätigkeitsstätte“ anzusehen. Dies hat das Finanzgericht Hamburg mit Urteil vom 13.10.2016 unter Zulassung der Revision entschieden (Az.: 6 K 20/16, BeckRS 2016, 95773).

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Bundesratsentwurf zur Reform der Grundstücksbewertung in Bundestag eingebracht

Der Gesetzentwurf des Bundesrats zur Reform der Grundstücksbewertung (BT-Drs. 18/10753) ist in den Bundestag eingebracht worden. Dies teilte der parlamentarische Pressedienst am 02.01.2017 mit. Danach solle das bisherige Bewertungsziel "gemeiner Wert" durch den "Kostenwert" abgelöst werden, der den Investitionsaufwand für die Immobilie abbilde. Ziel sei es, die Grundsteuer als verlässliche kommunale Einnahmequelle zu erhalten.

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