Donnerstag, 9.3.2017
Umweltausschuss: Experten für Abschaffung des Dieselprivilegs

Die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit haben sich am 08.03.2017 im Rahmen eines öffentlichen Fachgespräches mit der Luftbelastung durch Stickoxide (NOx) in Ballungsräumen befasst. Die geladenen Sachverständigen sprachen sich dabei unter anderem dafür aus, das Dieselprivileg bei der Mineralölsteuer abzuschaffen, wie die Bundestagspressestelle mitteilte.

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Gesetzentwurf sieht Anspruch auf Hinterbliebenengeld bei Fremdverschulden vor

Wenn ein Mensch durch Verschulden eines anderen ums Leben kommt, sollen nahe Angehörige künftig vom Verursacher eine finanzielle Entschädigung verlangen können. Ein entsprechender Gesetzentwurf (BT-Drs. 18/11397) der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD "zur Einführung eines Anspruchs auf Hinterbliebenengeld" soll am 09.03.2017 erstmals im Bundestag beraten werden, wie die Bundestagspressestelle am 08.03.2017 mitteilte.

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Südafrika bleibt doch Mitglied des Weltstrafgerichts

Südafrika hat seinen Antrag auf Austritt aus dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) zurückgezogen. Ein Gericht hatte Ende Februar 2017 den von der Regierung in Pretoria angestrebten Austritt ohne Zustimmung des Parlaments für unzulässig erklärt. Der Antrag werde mit sofortiger Wirkung zurückgezogen, hieß es in einem Schreiben der Regierung vom 07.03.2017 an UN-Generalsekretär António Guterres.

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BSG verweist zurück: Streit um Auto vom Sozialamt für Gehbehinderten wird neu verhandelt

Ein sowohl schwer- als auch gehbehinderter Mann aus Nordrhein-Westfalen kann weiter auf die Finanzierung eines Autos durch seinen Sozialhilfeträger hoffen. Das Bundessozialgericht in Kassel hob am 08.03.2017 ein Urteil der Vorinstanz auf und verwies den Fall zurück an das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen. Es müssten noch weitere Tatsachen festgestellt werden, etwa wie sich die Behinderung des Mannes auf dessen Alltag auswirke, erklärte ein Sprecher des BSG (Az.: B 8 SO 2/16 R).

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BRAK begrüßt geplante BRAO-Reform nur teilweise
Im Zusammenhang mit dem Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Berufsanerkennungsrichtlinie begrüßte die Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) am 08.03.2017 wichtige Klarstellungen für Syndikusrechtsanwälte und für das besondere elektronische Anwaltspostfach (beA), mit denen bisherige Regelungslücken geschlossen werden. Kritik äußert die Kammer an Regelungen zur Fortbildung. Mehr lesen
Mittwoch, 8.3.2017
VGH Mannheim: Verbot des Parkens auf schmalen Straßen ist unwirksam
Die Regelung in § 12 Abs. 3 Nr. 3 StVO, die das Parken "vor Grundstücksein- und -ausfahrten, auf schmalen Fahrbahnen auch ihnen gegenüber" verbietet, ist rechtswidrig. Dies hat der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim mit Urteil vom 08.03.2017 entschieden. Es sei nicht hinreichend klar, was der Gesetzgeber mit dem Begriff der schmalen Fahrbahn meine, monierte das Gericht. Die Norm sei daher zu unbestimmt und folglich unwirksam. Die Revision zum Bundesverwaltungsgericht wurde zugelassen, da die Frage der Wirksamkeit des § 12 Abs. 3 Nr. 3 StVO grundsätzliche Bedeutung habe (Az.: 5 S 1044/15).
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Gesundheitsausschuss billigt Arzneimittelreform
Der Gesundheitsausschuss des Bundestages hat die jüngste Arzneimittelreform der Bundesregierung gebilligt. Für den Gesetzentwurf (BT-Drs. 18/10208) zur Stärkung der Arzneimittelversorgung in der GKV (AMVSG) votierten am 08.03.2017 die Fraktionen von Union und SPD. Die Linksfraktion enthielt sich der Stimme, die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stimmte gegen den Entwurf, der am 09.03.2017 im Bundestag beschlossen werden soll. Die Gesetzesvorlage fußt nach Angaben des Bundestages unter anderem auf den Ergebnissen eines Pharmadialogs und beinhaltet neben Regelungen zur Kostendämpfung auch Anreize für die rasche Bereitstellung innovativer Medikamente. Mehr lesen
Baurechtsnovelle passiert Bundestagsausschuss
Kommunen sollen künftig im Innenbereich stärker nachverdichten können. Wie der parlamentarische Pressedienst berichtete, soll eine neue Baugebietskategorie "Urbanes Gebiet" in der Baunutzungsverordnung das Nebeneinander von Gewerbe, Freizeit und Wohnen erleichtern und planerisch eine "nutzungsgemischte Stadt der kurzen Wege" ermöglichen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf der Bundesregierung (BT-Drs. 18/10942) verabschiedete der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit am 08.03.2017 mit Stimmen der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD in geänderter Fassung. Die Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen enthielten sich. Mehr lesen
Kabinett verabschiedet Marktstammdatenregisterverordnung
Das Bundeskabinett hat am 08.03.2017 die sogenannte Marktstammdatenregisterverordnung verabschiedet. Dies teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Durch die Verordnung werde die rechtliche Grundlage für die Errichtung und den Betrieb eines Marktstammdatenregisters energiewirtschaftlicher Daten geschaffen. Hierbei handele es sich um ein von jedermann nutzbares Instrument, das wesentliche Akteure der Bereiche Strom und Gas erfasst und damit dem Energiemarkt als Ganzes diene. Einbezogen würden erstmals sämtliche Erzeugungsanlagen – Neuanlagen und Bestandsanlagen, Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarer und konventioneller Energie, von Strom und Gas – und bestimmte Verbrauchsanlagen sowie die Betreiber der Anlagen. Mehr lesen
Experten sehen geplantes Entgelttransparenzgesetz kritisch
Das von der Bundesregierung geplante Entgelttransparenzgesetz wird von Sachverständigen und Interessenvertretern höchst unterschiedlich bewertet. In einer öffentlichen Anhörung des Familienausschusses über den von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) vorgelegten Entwurf (BT-Drs. 18/11133) und Anträge der Linksfraktion (BT-Drs. 18/4321) und Bündnis 90/Die Grünen (BT-Drs. 18/847, 18/6550) bekannten sich am 06.03.2017 zwar alle geladenen Experten zum Grundsatz einer geschlechtergerechten Bezahlung. Allerdings bemängelten vor allem die Arbeitgebervertreterinnen den unverhältnismäßigen Bürokratieaufwand des Gesetzes für Betriebe. Den Befürworterinnen des Gesetzes geht dieses an verschiedenen Punkten nicht weit genug. Mehr lesen
Bundesregierung bringt Gesetzentwurf zur Beschleunigung von Strafverfahren in Bundestag ein
Eine umfangreiche Reform der Strafprozessordnung sieht der jetzt im Bundestag eingebrachte Gesetzentwurf der Bundesregierung "zur effektiveren und praxistauglicheren Ausgestaltung des Strafverfahrens" (BT-Drs. 18/11277) vor. Dies teilte der Pressedienst des Bundestages am 08.03.2017 mit. Ziel sei die Entlastung der Gerichte und Staatsanwaltschaften bei Wahrung und teilweise Stärkung der Rechte von Beschuldigten. Der Gesetzentwurf soll am 09.03.2017 erstmals im Bundestag beraten werden. Mehr lesen
Bundeskabinett beschließt Ratifizierung der Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen vor Gewalt

Das Bundeskabinett hat am 08.03.2017 die Ratifizierung der Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen beschlossen. Dies hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mitgeteilt. Das Übereinkommen des Europarats diene dem Schutz von Frauen vor allen Formen der Gewalt.

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AG München: Englisch-Einzelunterricht für Sprachreisenden nicht gleichwertig mit gebuchtem Gruppenunterricht
Ein Sprachreisender kann bei Nichtzustandekommen seines gebuchten Gruppenkurses auch dann Anspruch auf Schadenersatz haben, wenn ihm vom Reiseveranstalter ersatzweise Einzelunterricht angeboten wird. Dies hat das Amtsgericht München mit mittlerweile rechtskräftigem Urteil vom 26.04.2016 klargestellt. Angemessen sei eine 20%-ige Minderung des Reisepreises. Einen Anspruch wegen vertaner Urlaubszeit lehnte das Gericht dagegen ab (Az.: 283 C 20981/15). Mehr lesen
LSG Rheinland-Pfalz bestätigt Konzept des Donnersbergkreises zur Ermittlung angemessener Unterkunftskosten

Der Donnersbergkreis kann die Gewährung von Unterkunftskosten für Hartz-IV-Empfänger nach vorheriger Kostensenkungsaufforderung auf den angemessenen Anteil begrenzen, da er diesen mit Hilfe eines schlüssigen Konzepts im Sinne der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts ermittelt. Dies hat das Landessozialgericht Rheinland-Pfalz mit Urteil vom 29.11.2016 entschieden (Az.: L 3 As 137/14).

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Menschenrechtskommissar: Ungarns Asylpolitik klare Rechtsverletzung
Der Menschenrechtskommissar des Europarats hat die von Ungarn geplante Internierung von Flüchtlingen scharf kritisiert. "Alle Asylsuchenden automatisch ihrer Freiheit zu berauben, wäre eine klare Verletzung von Ungarns Verpflichtungen aus der Menschenrechtskonvention", teilte Nils Muižnieks am 08.03.2017 in Straßburg mit. Mehr lesen
BGH kippt intransparente Klausel in Versicherungsverträgen
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung darf nicht an die Bedingung geknüpft sein, dass die "zuletzt konkret ausgeübte Tätigkeit" "zu mindestens 90% als Schreibtischtätigkeit... ausgeübt wird". Eine solche Klausel sei intransparent, entschied der Bundesgerichtshof mit Urteil vom 15.02.2017. Auch eine unangemessene Benachteiligung der Kunden komme in Betracht (Az.: IV ZR 91/16). Mehr lesen
Philippinen: Parlament stimmt für Wiedereinführung der Todesstrafe

Elf Jahre nach ihrer Abschaffung hat das philippinische Parlament mit großer Mehrheit die Wiedereinführung der Todesstrafe für Drogendelikte beschlossen. Mit dem am 07.03.2017 verabschiedeten Gesetz will die Regierung von Präsident Rodrigo Duterte die Rauschgiftkriminalität zurückdrängen.

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Anhörung: Banken gegen mehr Rechte für BaFin

Einschränkungen für Banken bei der Kreditvergabe zur Sicherung der Finanzstabilität im Immobilienbereich sind von Kreditinstituten und der Immobilienbranche abgelehnt worden. Das zeigte sich bei einer öffentlichen Anhörung des Bundestags-Finanzausschusses am 06.03.2017 zum Finanzaufsichtsrechtergänzungsgesetz (BT-Drs. 18/10935). Das Gesetz räumt der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) neue Befugnisse ein, um künftig gezielt mögliche Gefahren für die Finanzmarktstabilität in Folge einer Immobilienblase abwehren zu können.

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LSG Bayern: Selbständige Geistheiler sind unfallversichert

SGB VII § 2

1. Selbständige Geistheiler sind i.S.d. § 2 Abs. 1 Nr. 9 SGB VII im Gesundheitswesen tätig und deshalb kraft Gesetzes in der gesetzlichen Unfallversicherung versichert.

2. Für die Klage eines Unternehmers gegen einen Bescheid, mit dem die persönliche Versicherungspflicht des Unternehmers in der gesetzlichen Unfallversicherung festgestellt wird, sowie gegen Beitragsbescheide in der gesetzlichen Unfallversicherung, die ausschließlich Beiträge für den Unternehmers selbst und nicht für dessen Beschäftigte festsetzen, ist das Verfahren gerichtskostenfrei nach § 183 Satz 1 SGG. (Leitsätze des Gerichts)

LSG Bayern, Urteil vom 30.11.2016 - L 2 U 106/14, BeckRS 2016, 114690

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SG Dresden: Lehrerin ist bei Volleyballturnier des Schulfördervereins nicht unfallversichert

Nimmt eine Lehrerein an einem vom Förderverein der Schule organisierten Volleyballturnier teil und verletzt sich dabei, fällt dies nicht in den Schutzbereich der gesetzlichen Unfallversicherung. Das Sozialgericht Dresden argumentierte in dem konkreten Fall, das Turnier sei weder eine betriebliche Gemeinschaftsveranstaltung noch eine schulische Veranstaltung gewesen (Gerichtsbescheid vom 23.02.2017, Az.: S 39 U 89/15, nicht rechtskräftig).

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