Dienstag, 21.2.2017
AGH Nordrhein-Westfalen: Bei Versicherung als Gruppenleiter angestellter Jurist kann als Syndikusrechtsanwalt zuzulassen sein
Ein als Gruppenleiter bei einer Versicherung angestellter Jurist kann als Syndikusrechtsanwalt zuzulassen sein. Die von der Deutschen Rentenversicherung gegen den Zulassungsbescheid der Rechtsanwaltskammer erhobene Anfechtungsklage ist dann unbegründet. Das hat der Anwaltsgerichtshof des Landes Nordrhein-Westfalen mit mittlerweile rechtskräftigem Urteil vom 28.10.2016 entschieden (Az.: 1 AGH 33/16,

BeckRS 2016, 110153).

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Fahrverbote in Stuttgart für viele Diesel ab 2018
Zur Verbesserung der stark mit Schadstoffen belasteten Luft in Stuttgart gibt es in der Stadt ab 2018 Fahrverbote für viele Dieselfahrzeuge. Bei Feinstaubalarm werden ab 2018 besonders belastete Straßen für viele Diesel gesperrt, die nicht die Abgasnorm Euro 6 erfüllen. Dies hat am 21.02.2017 die grün-schwarze Landesregierung beschlossen. Mehr lesen
Eineinhalb Jahre Haft für israelischen Soldaten wegen Tötung eines Palästinensers
Ein israelischer Soldat muss wegen Totschlags eines verletzten palästinensischen Attentäters für eineinhalb Jahre ins Gefängnis. Dies entschied am 21.02.2017 ein Militärgericht in Tel Aviv. Der 21-jährige Elor Asaria war im Januar 2017 schuldig gesprochen worden. Mehr lesen
Strafrechtsexperte: Zugriff auf Flüchtlingshandys problematisch
Die Pläne der Bundesregierung, Daten der Handys von Asylbewerbern zur Klärung der Identität auslesen zu lassen, verstoßen nach Einschätzung eines Strafrechtsexperten gegen das Grundgesetz. "Ein so massiver Eingriff zur Identitätsüberprüfung ist absolut unverhältnismäßig", sagte der Kölner Rechtsanwalt Nikolaos Gazeas "Zeit Online". Mehr lesen
EU-Kommission wehrt sich gegen Kritik aus Polen
Die EU-Kommission wehrt sich im Streit über Gefahren für die Demokratie in Polen gegen Kritik aus dem EU-Land. "Die Kommission ist politisch farbenblind, wenn es um Rechtsstaatlichkeit geht", erklärte eine Sprecherin am 21.02.2017 in Brüssel. "Die Sorgen der Kommission werden von vielen Akteuren geteilt." Sie bezog sich damit auf ein Schreiben Polens vom 20.02.2017. Darin hatte die nationalkonservative Regierung Gefahren für den Rechtsstaat in Polen bestritten und scharfe Kritik an EU-Kommissar Frans Timmermans geübt, der erst am Wochenende Vorwürfe gegen Warschau erneuert hatte. Mehr lesen
Deutscher Raser in der Schweiz zu Gefängnisstrafe verurteilt
Mit Tempo 200 war ein deutscher Raser in der Schweiz unterwegs. Im Gotthard-Straßentunnel gefährdete er den Verkehr nach Polizeiangaben bei mindestens zehn Überholmanövern. Die Beamten stoppten ihn erst mit einer Straßensperre vor dem Ceneri-Tunnel, wie ein Gericht in Lugano am 20.01.2017 festhielt. Dieses hat den 40-jährigen in Abwesenheit zu 30 Monaten Haft verurteilt, 18 davon auf Bewährung, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Mehr lesen
LG Aachen: Domaininhaberin haftet für irreführende Werbung auf slimsticks-abo-Website

Im Rechtsstreit um irreführende Werbung auf der Webseite slimsticks-abo.de hat das Landgericht Aachen die Payplus GmbH als Domaininhaberin zur Unterlassung verurteilt. Dies berichtet die Verbraucherzentrale Brandenburg am 21.02.2017. Das LG sah das Unternehmen in der Verantwortung, weil es trotz Kenntnis von der unlauteren Werbepraxis nichts unternommen hatte, um die Rechtsverletzung zu unterbinden.

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BGH: Feststellungsklage zu wirksamem Widerruf eines Verbraucherdarlehensvertrags grundsätzlich unzulässig
Eine Klage, mit der die Feststellung begehrt wird, dass ein Verbraucherdarlehensvertrag aufgrund des Widerrufs der auf seinen Abschluss gerichteten Willenserklärung des Verbrauchers rückabzuwickeln ist, ist grundsätzlich wegen des Vorrangs der Leistungsklage nicht zulässig. Dies geht aus einem Versäumnisurteil des Bundesgerichtshofes vom 21.02.2017 hervor (Az.: XI ZR 467/15). Mehr lesen
BSG: Bemessungszeitraum für Elterngeld selbständig Tätiger ist der letzte abgeschlossene steuerliche Veranlagungszeitraum vor der Geburt des Kindes

BEEG §§ 2b II, IIIc, IIId, 4 III; EStG § 4a

1. Der Bemessungszeitraum für Elterngeld auf Grundlage sog. Mischeinkünfte richtet sich gem. § 2b Abs. 3 BEEG nach dem abgeschlossenen steuerlichen Veranlagungszeitraum vor Geburt des Kindes (Bemessungszeitraum).

2. Eine teleologische Reduktion des § 2b Abs. 3 Satz 1 BEEG ist nicht zulässig.

3. Ein Vorlageverfahren nach Art. 100 Abs. 1 Satz 1 GG ist mangels Verfassungswidrigkeit des § 2b Abs. 3 Satz 1 BEEG nicht erforderlich. (Leitsätze der Verfasserin)

BSG, Urteil vom 27.10.2016 - B 10 ER 4/15 R, BeckRS 2016, 74905

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BGH: Keine Heilung unzureichender Widerrufsbelehrung eines als Präsenzgeschäft abgeschlossenen Darlehensvertrags
Ist ein Verbraucher zwingend in Textform über sein Recht zum Widerruf eines als Präsenzgeschäft abgeschlossenen Darlehensvertrags zu belehren, so kann eine nicht ausreichend deutliche Widerrufsbelehrung nicht anhand eines konkludenten gemeinsamen (richtigen) Verständnisses der Vertragsparteien korrigiert werden. Dies stellt der Bundesgerichtshof mit Urteil vom 21.02.2017 klar (Az.: XI ZR 381/16). Mehr lesen
OVG Berlin-Brandenburg: Brandenburgischer Hochschulkanzler muss nicht vorläufig in befristetem Beamtenverhältnis gehalten werden

Das Land Brandenburg ist nicht verpflichtet, das bis zum 28.02.2017 befristete Beamtenverhältnis des amtierenden Kanzlers einer brandenburgischen Hochschule vorläufig zu verlängern. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg mit unanfechtbarem Beschluss vom 20.02.2017 in einem Eilverfahren entschieden. Irreparable Nachteile seien durch das Ausscheiden vor der ausstehenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Zulässigkeit der Ernennung eines Hochschulkanzlers als Beamter auf Zeit nicht zu erwarten (Az.: OVG 4 S 2.17).

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Europaweite Nutzung der deutschen Online-Ausweisfunktion kommt

Wer in Deutschland einen Personalausweis oder einen elektronischen Aufenthaltstitel mit aktivierter Online-Ausweisfunktion besitzt, kann damit künftig Verwaltungsdienstleistungen anderer EU-Mitgliedstaaten im Internet in Anspruch nehmen. Zentraler Baustein dafür ist die "eIDAS-Verordnung". Nach Art. 9 dieser Verordnung habe Deutschland in dieser Woche die Notifizierung des elektronischen Identitätsnachweises des deutschen Personalausweises und elektronischen Aufenthaltstitels eingeleitet, teilte das Bundesinnenministerium am 20.02.2017 mit.

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Frankreich: Gericht verhängt Haftstrafen für Pariser Kunsträuber

Mehr als sechs Jahre nach einem spektakulären Diebstahl von Kunst aus einem Pariser Museum sind drei Männer zu mehrjährigem Freiheitsentzug verurteilt worden. Die höchste Haftstrafe von acht Jahren bekam der 49-jährige Dieb der millionenschweren Kunstwerke. Zwei Hehler erhielten sieben beziehungsweise sechs Jahre. Von den Meisterwerken fehlt weiterhin jede Spur, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am 20.02.2017 berichtet.

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LG Bochum erhält für neue Handelskammer zwei ehranamtliche Richter

Für die ab 2017 beim Landgericht Bochum eingerichtete weitere Kammer für Handelssachen wurden neue Handelsrichter ernannt. Der Präsident des Landgerichts, Hartwig Kemner, hat am 07.02.2017 Hartmut Stein und Heiko Hoffmann die Ernennungsurkunden zum Handelsrichter bei dem Landgericht Bochum ausgehändigt. Die Berufung in das ehrenamtliche Richterverhältnis sei auf fünf Jahre befristet, heißt es in einer Mitteilung des Landgerichts vom 17.02.2017.

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Montag, 20.2.2017
VG Frankfurt am Main: Keine Wiedererteilung der Approbation für Entwickler der "Germanischen Neuen Medizin"

Das Verwaltungsgericht Frankfurt am Main hat es abgelehnt, dem Entwickler der "Germanischen Neuen Medizin" die Approbation als Arzt wiederzuerteilen. Denn er biete keine Gewähr für eine zuverlässige Ausübung des ärztlichen Berufes, da er die Schulmedizin bei der Behandlung krebskranker Patienten vollständig ablehne. Dies zeige sich darin, dass er die Chemotherapie als "Massenmord" und "Exekution" bezeichnet (Az.: 4 K 3468/16.F).

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Kim Dotcom darf in die USA ausgeliefert werden
Der deutsche Internetunternehmer Kim Dotcom darf in die USA ausgeliefert werden. Das entschied am 20.02.2017 ein Gericht in Neuseeland. Die US-Ankläger hatten dem Gründer der Internet-Tauschplattform Megaupload und seinen Mitarbeitern ursprünglich Copyright-Betrug im großen Stil vorgeworfen. Durch den illegalen Austausch von geschütztem Material sollen Copyright-Besitzer um eine halbe Milliarde Dollar geprellt worden sein. Mehr lesen
VG Koblenz: Kosten für lasergestützte Augenoperation bei "Grauem Star" sind beihilfefähig
Die Kosten einer lasergestützten Augenoperation bei "Grauem Star" sind beihilfefähig. Dies hat das Verwaltungsgericht Koblenz entschieden und damit der Klage eines Beamten gegen das Land Rheinland-Pfalz auf Übernahme der Kosten für eine solche Operation überwiegend stattgegeben (Urteil vom 03.02.2017, Az.: 5 K 950/16.KO). Mehr lesen
OVG Münster: Zuwendungsregelungen für Fraktionen und Gruppen im Kölner Stadtrat rechtswidrig

Die 2014 beschlossenen Zuwendungsregelungen für Fraktionen und Gruppen im Rat der Stadt Köln sind rechtswidrig. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Münster mit Urteil vom 17.02.2017 entschieden. Die Nichtberücksichtigung der kleinsten Fraktionen sowie der Gruppen bei der Anpassung der Zuwendungen sei sachlich nicht gerechtfertigt (Az.: 15 A 1676/15).

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Musikunterricht ist keine Freiheitsberaubung – Lehrer freigesprochen

“Das wäre für alle Lehrer ein Super-GAU geworden“, sagt die Vorsitzende des Verbandes Lehrer Nordrhein-Westfalen, Brigitte Balbach. “Was glauben Sie, was nächste Woche in den Schulen los gewesen wäre?“ Musiklehrer Philip Parusel (50) und seine Zehntausenden Lehrerkollegen können aufatmen. Wegen Freiheitsberaubung und Körperverletzung hatte der Pädagoge lange auf der Anklagebank ausharren müssen. Doch am 17.02.2017 spricht ihn das Düsseldorfer Landgericht in der Berufungsinstanz frei.

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Topbanker müssen mehrere Jahre um ihre Boni bangen

Topbankern soll es bei Verfehlungen künftig an den Geldbeutel gehen: Haben sie sich Gravierendes zu Schulden kommen lassen oder massive Verluste verursacht, sollen sie bereits erhaltene Boni zurückzahlen müssen. Das sieht die neugefasste Institutsvergütungsverordnung vor, die zum 01.03.2017 in Kraft tritt.

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