Montag, 17.6.2019
Stickoxid-Werte 2018: Zu hoch, aber Tendenz sinkend

In 57 deutschen Städten ist die Luft 2018 zu stark mit gesundheitsschädlichem Stickstoffdioxid (NO2) belastet gewesen. Das waren acht Städte weniger als im Vorjahr, wie eine Auswertung des Umweltbundesamtes (UBA) zeigt. Der Trend gehe in die richtige Richtung, aber die bisherigen Maßnahmen für saubere Luft reichten nicht aus, teilte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger am 17.06.2019 mit. Es brauche eine schnelle Nachrüstung älterer Dieselautos mit wirksamen Katalysatoren, um den EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel überall einzuhalten.

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DAV fordert rasche Benennung eines neuen Justizministers

Der Deutsche Anwaltverein (DAV) mahnt eine rasche Klärung der Nachfolge von Katarina Barley (SPD) als Bundesjustizministerin an. “Der jetzige Schwebezustand schadet der Rechtspolitik und dem Amt", teilte der DAV auf Anfrage der “Welt am Sonntag“ mit.

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VG Koblenz: Klausur bei wesentlicher Überschreitung der Bearbeitungszeit "nicht ausreichend"

Eine Vorschrift in der Prüfungsordnung einer Hochschule, wonach bei einem Überschreiten der Bearbeitungszeit eine schriftliche Klausur mit der Sanktionsnote "nicht ausreichend“ belegt wird, ist rechtmäßig, soweit die Überschreitung wesentlich ist. Eine solche verfahrensrechtliche Sanktionsregelung ergebe sich aus dem Grundsatz der Chancengleichheit der übrigen Prüfungsteilnehmer, entschied das Verwaltungsgericht Koblenz mit Urteil vom 29.05.2019 (Az.: 4 K 1252/18).

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OVG Lüneburg: Luftfahrt-Bundesamt durfte iranischer Fluggesellschaft Fluglinienverkehr untersagen

Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) durfte mit Blick auf außen- und sicherheitspolitische Interessen der Bundesrepublik Deutschland gegenüber einer iranischen Fluggesellschaft das unbefristete Ruhen der Betriebsgenehmigung anordnen und ihr die weitere Durchführung des Fluglinienverkehrs untersagen. Die Fluggesellschaft sei dafür bekannt, auf Veranlassung der Iranischen Revolutionsgarden Ausrüstung und Personen in Kriegsgebiete im Nahen Osten zu transportieren. Dies hat das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht in Lüneburg in einem Eilverfahren mit Beschluss vom 14.06.2019 entschieden (Az.:7 ME 12/19).

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AG Berlin-Tiergarten verurteilt Frauenärztinnen wegen unzulässiger Werbung für Schwangerschaftsabbruch

Das Amtsgericht Tiergarten in Berlin hat zwei Frauenärztinnen wegen unzulässiger Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft zu Geldstrafen von jeweils 20 Tagessätzen zu je 100 Euro verurteilt. Durch das Angebot eines "medikamentösen, narkosefreien" Schwangerschaftsabbruchs "in geschützter Atmosphäre" auf der Internetseite der Gemeinschaftspraxis hätten die beiden Ärztinnen den Tatbestand des § 219a StGB erfüllt (Urteil vom 14.06.2019, Az.: 253 Ds 143/18, nicht rechtskräftig).

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Freitag, 14.6.2019
Gesetzentwurf: Bundesregierung will duale berufliche Bildung attraktiver machen

Die Bundesregierung will mit einem Gesetzentwurf zur Novellierung des Berufsbildungsgesetzes (BT-Drs. 19/10815) die duale berufliche Bildung in Deutschland wettbewerbsfähiger und attraktiver machen. Dies teilte der parlamentarische Pressedienst am 14.06.2019 mit. Vorgesehen sei dazu unter anderem die Einführung einer Mindestvergütung für Auszubildende.

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OVG Koblenz: Burkini-Verbot in Schwimmbädern der Stadt Koblenz gleichheitswidrig

Das Burkini-Verbot in Schwimmbädern der Stadt Koblenz verstößt gegen das verfassungsrechtliche Gleichbehandlungsgebot. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Koblenz mit Beschluss vom 12.06.2019 in einem Eilverfahren entschieden. Die entsprechende Regelung über die zulässige Badekleidung in der städtischen Haus- und Badeordnung führe den mit ihr verfolgten Gesundheitsschutzzweck nicht konsequent durch und behandle Burkini-Trägerinnen und Träger von Neoprenanzügen ohne sachliche Rechtfertigung ungleich (Az.: 10 B 10515/19.OVG).

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Nach EuGH-Urteil: Bund legt der EU Vorschläge für strengere Düngeregeln vor

Die Düngeregeln für die deutschen Bauern sollen zum Schutz des Grundwassers verschärft werden. Unter Druck der EU entschied sich die Bundesregierung zu zusätzlichen Maßnahmen, die nun nach Brüssel gemeldet werden sollen. Die EU-Kommission hatte Deutschland wegen zu hoher Nitratwerte im Grundwasser verklagt und 2018 beim Europäischen Gerichtshof Recht bekommen. Das Urteil bezog sich zwar noch auf ältere Düngeregeln. Die erst 2017 geänderten Vorgaben müssen nun aber weiter verschärft werden, ansonsten könnten Strafzahlungen drohen.

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Bundesländer wollen Fotografieren unter Röcke und Kleider verbieten

Die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen wollen, dass das Fotografieren unter Röcke und Kleider unter Strafe gestellt wird. Wie die Justizminister der drei Länder am 13.06.2019 mitteilten, bereiten Bayern und NRW gemeinsam einen Gesetzentwurf für eine Bundesratsinitiative gegen das sogenannte "Upskirting" vor.

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Brasilien: Nach SMS-Verkehr zwischen Richter und Staatsanwalt Freilassung von Ex-Präsident Lula gefordert

Nach der Veröffentlichung mutmaßlicher Textnachrichten zwischen dem zuständigen Richter und Ermittlern im Verfahren gegen Luiz Inácio Lula da Silva fordern die Anwälte des ehemaligen brasilianischen Präsidenten die Freilassung ihres Mandanten aus der Haft. Die Kommunikation beweise einen "totalen Bruch mit der Unabhängigkeit" des Richters, zitierte das Nachrichtenportal G1 am 13.06.2019 aus einem Schreiben der Anwälte an den Obersten Gerichtshof.

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FG Düsseldorf: Steuerliche Wirkung einer Gewinnverteilungsabrede für den Fall der Nichtinvestition nach § 7g EStG

Ist ein Investitionsabzug einer Personengesellschaft rückgängig zu machen, ist die daraus resultierende Gewinnerhöhung entsprechend der Gewinnverteilungsabrede auf die Gesellschafter zu verteilen. Dies hat das Finanzgericht Düsseldorf mit einem jetzt veröffentlichten Urteil vom 08.05.2019 entschieden. Das Gericht hat die Revision wegen grundsätzlicher Bedeutung zugelassen (Az.: 15 K 1457/18 F, BB 2019, 1394).

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Bewegung in Diskussion um neue Grundsteuer

Im festgefahrenen Dauerstreit um die Reform der Grundsteuer zwischen Bund und Ländern gibt es wieder Bewegung. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am 14.06.2019 aus Regierungskreisen. Demnach haben sich Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und das Land Bayern zwar bereits auf einen Kompromiss verständigt, dieser scheint dem Vernehmen nach aber noch keine Grundlage für eine große Einigung innerhalb der großen Koalition. Offen ist deshalb auch, ob und in welcher Form das Thema am 16.06.2019 beim Treffen des Koalitionsausschusses in Berlin auf die Tagesordnung kommen wird.

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VG Berlin bestätigt Suspendierung vom Unterricht wegen heimlich gemachter Lehrer-Fotos auf Instagram

Zwei Schüler einer zehnten Klasse einer Integrierten Gesamtschule in Berlin dürfen vorläufig vom Unterricht suspendiert werden, weil sie heimlich Videos und Fotos von Lehrkräften angefertigt und an einen Mitschüler weitergeleitet haben, der sie auf Instagram verbreitet und teilweise mit sexistischen und beleidigenden Kommentaren versehen hat. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin mit Beschlüssen vom 07.06.2019 in zwei Eilverfahren entschieden. Die Schulleiterin habe die beiden Schüler vorläufig für neun Schultage vom Unterricht suspendieren dürfen (Az.: VG 3 L 357.19 und VG 3 L 363.19).

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VG Köln: Erzbistum Köln muss Journalisten Verwendung von Steuermitteln nicht offenlegen

Das Erzbistum Köln muss der Presse keine Auskunft über die Verwendung von Kirchensteuermitteln erteilen. Dies hat das Verwaltungsgericht Köln mit Urteil vom 13.06.2019 entschieden und damit die Klage einer Journalistin des Recherchenetzwerks "Correctiv" abgewiesen. Das Erzbistum sei keine Behörde im Sinn des Presserechts, heißt es in der Begründung. Das Gericht hat allerdings gegen sein Urteil die Berufung zugelassen (Az.: 6 K 1988/17).

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EuGH-Generalanwalt sieht Kennzeichnungspflicht für israelische Siedlerwaren

Verbraucher müssen nach Einschätzung des Generalanwalts am Europäischen Gerichtshofs, Gerard Hoga, darüber informiert werden, wenn in der EU angebotene Lebensmittel aus von Israel besetzten Gebieten stammen. Das Unionsrecht verlange für ein Erzeugnis mit Ursprung in einem von Israel seit 1967 besetzten Gebiet die Angabe des geografischen Namens dieses Gebiets und gegebenenfalls die Angabe, dass das Erzeugnis aus einer israelischen Siedlung stammt, argumentierte Hogan in seinen am 13.06.2019 veröffentlichten Schlussanträgen. Die Nichtangabe könne für den Verbraucher irreführend sein (Az.: C-363/18).

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BGH: Späterer Wegfall einer zunächst eingetreten Berufsunfähigkeit

ZPO §§ 286, 543 II, 552a S. 1, 564 S. 1; B-BUZ § 10 I 1

Auch wenn der Versicherer kein Anerkenntnis abgegeben hat, kann er den späteren Wegfall einer zunächst eingetretenen Berufsunfähigkeit nach Auffassung des Bundesgerichtshofs nur durch eine den inhaltlichen Anforderungen des Nachprüfungsverfahrens genügende Änderungsmitteilung geltend machen. Eine Änderungsmitteilung könne auch in einem während des Rechtsstreits übermittelten Schriftsatz des Versicherers zu sehen sein.

BGH, Beschluss vom 13.03.2019 - IV ZR 124/18 (OLG Celle), BeckRS 2019, 8595

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BGH: WEG muss nicht für eigenmächtigen Fenstertausch eines Eigentümers zahlen

Ein Wohnungseigentümer, der die Fenster seiner Wohnung in der irrigen Annahme erneuert hat, dies sei seine Aufgabe und nicht die gemeinschaftliche Aufgabe der Wohnungseigentümer, hat keinen Anspruch auf Kostenersatz. Dies hat der Bundesgerichtshof mit Urteil vom 14.06.2019 entschieden. Die Richter erläuterten, ein Anspruch nach den Vorschriften der Geschäftsführung ohne Auftrag oder des Bereicherungsrechts würde den schutzwürdigen Interessen der anderen Wohnungseigentümer zuwider laufen. Die Regelungen des Wohnungseigentumsgesetzes seien immer vorrangig (Az.: V ZR 254/17).

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VerfGH Nordrhein-Westfalen: Individualverfassungsbeschwerden eines Vaters zu elterlichem Umgangsrecht unzulässig

Die Individualverfassungsbeschwerden eines von der Kindesmutter getrennt lebenden Vaters aus Bonn zum Umgangsrecht mit seinem minderjährigen Kind bleiben vor dem Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen erfolglos. Mit jetzt veröffentlichten Beschlüssen vom 06.06.2019 hat der VerfGH diese als unzulässig zurückgewiesen und die zugehörigen Anträge auf Erlass einer einstweiligen Anordnung abgelehnt. Die hier materiell-rechtlich erforderliche verfassungsgerichtliche Überprüfung der Ausführung oder Anwendung materiellen Bundesrechts sei einem Landesverfassungsgericht nicht möglich (VerfGH 3/19, 4/19, 6/19 und 7/19).

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OLG Hamm: Nährwerte zu Mischportion auf Vorderseite einer Müsli-Packung ausreichend

Es ist ausreichend, wenn auf der Vorderseite einer Müsliverpackung die Nährwertinformationen je 100 Gramm lediglich für eine Mischportion aus Müsli und Milch angegeben wird. Dies geht aus einem Urteil des Oberlandesgerichts Hamm vom 13.06.2019 in einer Wettbewerbsstreitigkeit des Bundesverbands der Verbraucherzentralen mit einem Lebensmittelhersteller aus Bielefeld hervor. Die Entscheidung ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Der Senat hat die Revision zugelassen (Az.: 4 U 130/18).

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Europarat rügt Zahlungen Schweizer Richter an Parteien

Das Antikorruptionsgremium des Europarats (Greco) hat die Schweiz dafür gerügt, dass Richter einen Anteil ihres Gehalts an politische Parteien zahlen. Das Gremium sei enttäuscht, dass die Schweizer Regierung ein Verbot der Praxis durch das Parlament nicht in Betracht gezogen habe, teilte die Greco-Gruppe am 13.06.2019 mit. Die Experten forderten die Regierung auf, das System zu überdenken.

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