Die Menschen in Deutschland sollen nach dem Willen mehrerer Abgeordneter über ihre Bereitschaft für eine Organspende entscheiden müssen. So soll dem Mangel an lebensrettenden Spenderorganen begegnet werden. Am 01.04.2019 wollen Abgeordnete von Union, SPD und Linken ihren Gesetzentwurf für eine solche sogenannte Widerspruchslösung in Berlin vorstellen. Jeder könne plötzlich auf ein Spenderorgan angewiesen sein, argumentierte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach am 29.03.2019 im Kurznachrichtendienst Twitter. "Will man nicht spenden, sollte man trotzdem zumindest widersprochen haben." "Spiegel Online" hatte zuerst darüber berichtet.
Mehr lesenDie palästinensische Aktivistin Rasmea Odeh muss Deutschland verlassen. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg wies einen Eilantrag der 72-Jährigen gegen die Aufhebung ihres Schengen-Visums zurück. Die Entscheidung der Ausländerbehörde, Odeh das Visum mit der Begründung zu entziehen, dass sie die öffentliche Ordnung gefährde, sei nicht zu beanstanden, teilte das Gericht am 29.03.2019 mit.
Mehr lesenRichter am Bundesgerichtshof Wolfgang Wellner ist mit Ablauf des 31.03.2019 nach Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand getreten. Wellner war fast 20 Jahre als Richter am BGH tätig. Während dieser Zeit hat er vor allem die Rechtsprechung des VI. Zivilsenats maßgeblich mitgeprägt, der vornehmlich für das Recht der unerlaubten Handlungen, das Arzthaftungsrecht und das Verkehrsunfallrecht zuständig ist.
Mehr lesenDas Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur muss der Deutschen Umwelthilfe e.V. Umweltinformationen zum Volkswagen-Abgasskandal zugänglich machen. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg mit Urteilen vom 29.03.2019 in zweiter Instanz bestätigt (Az.: OVG 12 B 13.18 und OVG 12 B 14.18).
Mehr lesenDas Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat in mehreren Eilverfahren Entscheidungen des Verwaltungsgerichts Potsdam bestätigt, wonach die auf Vorschriften der Fahrzeug-Zulassungsverordnung gestützten und jeweils für sofort vollziehbar erklärten Untersagungen des Betriebs von Fahrzeugen mit nicht nachgerüstetem Dieselmotor rechtmäßig sind. Das öffentliche Interesse am Gesundheitsschutz der Bevölkerung und an der Luftreinhaltung überwiege das private Interesse der Antragsteller am vorläufigen Weiterbetrieb ihrer Fahrzeuge, so die Argumentation (Beschlüsse vom 25.03.2019, Az.: OVG 1 S 63.18, OVG 1 S 117.18, OVG 1 S 123.18 und OVG 1 S 125.18).
Mehr lesenBewerber, die als Beamte auf Widerruf in den gehobenen Polizeivollzugsdienst aufgenommen werden wollen, dürfen vom Verfahren der Bestenauslese (Art. 33 Abs. 2 GG) ausgeschlossen werden, wenn sie bereits im mittleren Polizeivollzugsdienst gewesen sind. Dies hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg mit Beschluss vom 28.03.2019 entschieden. Die Beschränkung des Bewerberkreises sei gerechtfertigt, da anderenfalls die Funktionsfähigkeit des Polizeivollzugsdienstes gefährdet würde (Az.: OVG 4 S 11.19).
Mehr lesenDie Kita-Gebührensatzung der Stadt Cottbus ist teilweise unwirksam. Dies geht aus einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg vom 28.03.2019 hervor. Im zugrundeliegenden Fall hatten sich insgesamt sieben Familien im Rahmen eines Normenkontrollverfahrens gegen die Satzung gewandt. Die Anträge von sechs Familien hat das OVG bereits als unzulässig zurückgewiesen. Diese seien von der Gebührensatzung nicht betroffen, weil ihre Kinder Betreuungseinrichtungen freier Träger besuchten, für die die Satzung der Stadt mangels Regelung weder unmittelbar noch mittelbar gelte. Auf den Antrag der Familie, deren Tochter einen Hort in Trägerschaft der Stadt Cottbus besucht, hat das Gericht die die Hortbetreuung betreffende Gebührentabelle für unwirksam erklärt (Az.: 6 A 9.17).
Mehr lesenEU-Länder und Autohersteller müssen nach Ansicht des Europäischen Parlaments zur Rechenschaft gezogen werden und dringende Maßnahmen zur Bewältigung des Auto-Abgasskandals zusammen koordinieren. Die Abgeordneten forderten am 28.03.2019 in einer Entschließung die Mitgliedstaaten auf, dringend die notwendigen Maßnahmen durchzuführen, um die große Zahl hochgradig umweltschädlicher Fahrzeuge zurückzurufen oder vom Markt zu nehmen.
Mehr lesenDas Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen in Münster hat im Wege eines Vorabentscheidungsverfahrens nach Art. 267 AEUV dem Europäischen Gerichtshof Fragen zur Vereinbarkeit der Lkw-Mautsätze mit unionsrechtlichen Vorgaben vorgelegt. Bedenken des Senats würden insbesondere den Ansatz der Polizeikosten sowie die Ermittlung der Grundstückskosten betreffen. Wie das Gericht betonte, diene das zugrundeliegende Verfahren als Musterverfahren für etliche weitere von polnischen Speditionsunternehmern betriebene Erstattungsklagen. Es könne auch Bedeutung für die Anwendung der Maßstäbe erlangen, nach denen heute beziehungsweise in Zukunft die Maut erhoben wird (Az.: 9 A 118/16).
Mehr lesenDie Regelung im Beihilferecht des Landes Baden-Württemberg, die Beihilfen an einen Beamten zu den krankheitsbedingten Aufwendungen seines Ehegatten oder Lebenspartners für den Fall ausschließt, dass deren Einkünfte einen bestimmten Betrag übersteigen, ist unwirksam. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 28.03.2019 entschieden (Az.: 5 C 4.18).
Mehr lesenDurch geplante Änderungen bei den Leistungen für Asylbewerber sollen rund 100.000 Asylbewerber ab 2020 weniger Geld zur Deckung ihrer Lebenshaltungskosten erhalten. Das geht aus einem Entwurf hervor, den das Arbeitsministerium am 26.03.2019 den anderen Ressorts der Bundesregierung zugeleitet hat. Er sieht vor, dass alleinstehende Asylbewerber, die nicht in einer eigenen Wohnung leben, künftig behandelt werden sollen wie Paare. Dahinter steckt die Idee, dass für den Einzelnen geringere Kosten anfallen, wenn er in einer Erstaufnahmeeinrichtung oder einer Gemeinschaftsunterkunft lebt.
Mehr lesenDer Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert bei der Reform des Asylbewerberleistungsgesetzes eine harte Gangart gegenüber Flüchtlingen, die bei der Identitätsfestellung nicht kooperieren. Man erwarte, "dass Asylbewerber, die nicht zur Identitätsfeststellung beitragen und diese sogar verhindern, stärker durch Leistungskürzungen sanktioniert werden", sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Mehr lesenDas Bundesverfassungsgericht hat mit Beschluss vom 12.03.2019 die Vorgaben für die Einrichtung eines richterlichen Bereitschaftsdienstes zur Sicherung des Richtervorbehalts in Art. 13 Abs. 2 GG konkretisiert. Danach müsse ein Bereitschaftsrichter zwischen 6 und 21 Uhr uneingeschränkt erreichbar sein. Während der Nachtzeit sei ein Bereitschaftsdienst jedenfalls bei einem Bedarf einzurichten, der über den Ausnahmefall hinausgehe (Az.: 2 BvR 675/14).
Mehr lesenVerbraucher können die Bestellung eines Treppenlifts widerrufen, wenn sie den Vertrag in der eigenen Wohnung oder zum Beispiel telefonisch oder brieflich abgeschlossen haben. Dies entschied das Landgericht Nürnberg-Fürth nach einer Klage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) gegen das Unternehmen Prima-Lift. Ein Ausschluss des Widerrufsrechts in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist nach Auffassung des Gerichts unzulässig (Urteil vom 08.02.2019, Az.: 7 O 5463/18).
Mehr lesenDie Hausratversicherung muss bei fehlenden Aufbruchspuren nicht für die aus einem Auto entwendeten Gegenstände aufkommen, selbst wenn es möglich erscheint, dass Diebe den Verriegelungsmechanismus elektronisch manipuliert haben könnten. Dies hat das Amtsgericht Frankfurt am Main mit Urteil vom 18.02.2019 entschieden (Az.: 32 C 2803/18 (27)).
Mehr lesenFür den besonderen Polizeiaufwand aus Anlass einer kommerziellen Hochrisiko-Veranstaltung darf grundsätzlich eine Gebühr erhoben werden. So entschied am 29.03.2019 das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig anlässlich einer Klage der Deutschen Fußball Liga GmbH gegen einen Gebührenbescheid der Stadt Bremen. Eine gewisse Unsicherheit über die entstehenden Gebühren sei der DFL zuzumuten, insbesondere, da eine hohe Gewinnerwartung mit der Ausrichtung der Spiele verbunden sei. Da zur Gebührenhöhe noch Fragen offen blieben, wies das Gericht die Sache an das zuständige OVG zurück.
Mehr lesenEin afghanischer Flüchtling hat auch mit einer befristeten Aufenthaltsgestattung Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe. Das Sozialgericht Leipzig hat die Bundesagentur für Arbeit mit einem jetzt bekannt gewordenen Beschluss vom 06.12.2018 mittels einstweiliger Anordnung zur vorläufigen Gewährung der Beihilfe verpflichtet (Az.: S 1 AL 232/18 ER). Es sei nicht abschließend geklärt, ob ein solcher Fall eine "gute Bleibeperspektive" abbilde, wie sie Voraussetzung für die Zahlung sei. Die vorzunehmende Folgenabwägung ergebe aber, dass der Betroffene vorerst zu fördern sei.
Mehr lesenNach mehreren Arzneimittelskandalen reagiert die Bundesregierung mit einem Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) (BT-Drs. 19/8753). Dies berichtete der Pressedienst des Bundestags am 28.03.2019. So soll die Zusammenarbeit zwischen den Behörden von Bund und Ländern verbessert werden, unter anderem durch mehr Kontrollen und eine Informationspflicht über Rückrufe. Der Gesetzentwurf ist im Bundesrat zustimmungspflichtig.
Mehr lesenDie chilenische Justiz hat die katholische Kirche wegen der Vertuschung von Sexualverbrechen eines Priesters zur Zahlung eines hohen Bußgelds verurteilt. Drei Missbrauchsopfer des ehemaligen Priesterausbilders Fernando Karadima sollen von der Erzdiözese von Santiago de Chile jeweils 100 Millionen Peso (130.500 Euro) als Entschädigung erhalten, hieß es in dem am 28.03.2019 veröffentlichten Urteil eines Berufungsgerichts in der chilenischen Hauptstadt. Die Diözese erklärte, sie werde gegen das Urteil keine weitere Berufung einlegen.
Mehr lesenEine umstrittene Reform des Notwehr-Gesetzes in Italien hat die letzte Hürde genommen. Der Senat gab am 28.03.2019 grünes Licht für die von Innenminister Matteo Salvini forcierten Änderungen, die Einbruchsopfern mehr Rechte geben sollen, sich gegen Einbrecher zu wehren – auch mit der Waffe. Die Opposition kritisiert das Gesetz. Richter und Strafverteidiger warnen davor, dass die Reform eine falsche Botschaft sende, indem suggeriert werde, dass es künftig immer gerechtfertigt sei, auf Eindringlinge zu schießen.
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