Dienstag, 3.9.2019
Reinhard Gaier neuer Schlichter der Rechtsanwaltschaft

Am 01.09.2019 hat Reinhard Gaier das Amt des Schlichters der Schlichtungsstelle der Rechtsanwaltschaft übernommen. Der vormalige Richter am Bundesverfassungsgericht, dessen Dezernat unter anderem das Recht der freien Berufe umfasste, folgt damit auf Monika Nöhre.

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LG Wiesbaden: Mieter haftet nach 14 Jahren nicht für Gebrauchsspuren an Laminat und Teppich

Sind nach Beendigung eines 14-jährigen Mietverhältnisses Einkerbungen am Laminatboden sowie zahlreiche Verfärbungen am Teppich vorhanden, steht dem Vermieter deshalb kein Schadensersatz zu. Dabei handele es sich nicht um ersatzfähige Beschädigungen, sondern um gewöhnliche Abnutzungserscheinungen, entschied das Landgericht Wiesbaden mit Beschluss vom 28.05.2019 (Az.: 3 S 31/19).

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Rheinland-Pfalz ergreift Initiative gegen "Upskirting"

Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat am 03.09.2019 auf Initiative des Landesministeriums der Justiz beschlossen, am 20.09.2019 im Bundesrat einen Entschließungsantrag gegen das heimliche Filmen oder Fotografieren unter Röcke und Kleider - das sogenannte Upskirting - einzubringen. Ziel der Initiative ist es, zukünftig die Strafbarkeit eines solchen Verhaltens sicherzustellen.

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VGH Mannheim: Pizzeria darf Pizza nicht mit Holzfeuerung backen

Der Eilantrag des Betreibers einer Pizzeria in Ulm gegen die sofort vollziehbare behördliche Untersagung des Weiterbetriebs seines Pizzaofens mit Holzfeuerung wegen starker Rußpartikelimmissionen, bleibt erfolglos. Dies geht aus einem Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim vom 24.06.2019 hervor. Der Beschluss ist unanfechtbar (Az.: 10 S 71/19).

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Bund wirft Pkw-Maut-Betreibern versuchte "Schädigung" vor

Im Streit um die gescheiterte Pkw-Maut wirft der Bund den Betreiberfirmen vor, unzulässig Verträge an andere Unternehmen vergeben zu haben, noch nachdem der Europäische Gerichtshof die Maut gekippt und der Bund die Verträge gekündigt hatte. "Süddeutsche Zeitung" und WDR berichteten am 02.09.2019 unter Berufung auf ein Anwaltsschreiben von Ende Juni, dass es um sieben Verträge für Unterauftragnehmer mit einem Volumen von 576 Millionen Euro gehe.

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FG Münster: Keine verdeckte Gewinnausschüttung bei Nebeneinander von Pensionszahlungen und Geschäftsführervergütung

Pensionszahlungen an einen beherrschenden Gesellschafter, der daneben als Geschäftsführer tätig ist und hierfür ein Gehalt bezieht, stellen nicht zwingend eine verdeckte Gewinnausschüttung (vGA) dar. Dies hat das Finanzgericht Münster mit einem jetzt veröffentlichten Urteil vom 25.07.2019 klargestellt (Az.: 10 K 1583/19K). Der Senat hat die Revision zum Bundesfinanzhof zugelassen. Das Verfahren ist dort unter dem Az. I R 41/19 anhängig.

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Montag, 2.9.2019
VerfGH Berlin bestätigt Ordnungsrufe nach Tragen "blauer Kornblume"

Das Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses Andreas Wild ist im Organstreitverfahren auf Feststellung der Rechtswidrigkeit der gegen ihn wegen des Tragens einer blauen Kornblume gerichteten Ordnungsrufe des Präsidenten des Abgeordnetenhauses in der Abgeordnetenhaussitzung am 29.11.2018 gescheitert. Der Verfassungsgerichtshof des Landes Berlin hat den Antrag des AfD-Politikers mit Beschluss vom 28.08.2019 als unzulässig und unbegründet zurückgewiesen (Az.: VerfGH 189/18).

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Neuer Zivilsenat beim BGH eingerichtet

Beim Bundesgerichtshof gibt es seit dem 01.09.2019 einen neuen XIII. Zivilsenat, der in Personalunion mit dem Kartellsenat verbunden ist. Dies hat das Bundesjustizministerium mitgeteilt. Die beiden Senate seien unter anderem zuständig für kartellrechtliche, energiewirtschaftsrechtliche und vergaberechtliche Rechtsstreitigkeiten.

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Türkei: Anwälte boykottieren Empfang in Erdogans Präsidialpalast

Zahlreiche Anwaltskammern in der Türkei haben aus Protest gegen mangelnde Unabhängigkeit der Justiz einen Empfang im Palast des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan boykottiert. “In der Türkei wurde ein Großteil der Grund- und Freiheitsrechte, allen voran die Meinungsfreiheit, vernichtet“, hieß es in einer am 02.09.2019 vor dem Gericht in Ankara verlesenen Erklärung der örtlichen Anwaltskammer. Die verbliebenen Rechte würden als “Gefälligkeit“ dargestellt.

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Umstrittene Cum-Ex-Geschäfte: Noch viele Anträge auf Steuererstattung offen

Am 04.09.2019 beginnt vor dem Landgericht in Bonn ein erster Prozess um die umstrittenen Cum-Ex-Aktiendeals. Dabei sollen Investoren eine - 2012 geschlossene – Gesetzeslücke ausgenutzt und Steuererstattungen eingestrichen haben. Noch immer sind aber 135 Anträge auf Steuererstattung in Höhe von insgesamt 623 Millionen Euro offen.

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LG Wuppertal: Verkäuferin des Solinger OLBO-Geländes haftet Edeka auf Schadensersatz

Die ehemalige Eigentümerin des “OLBO-Geländes“ in Solingen ist Edeka zum Schadensersatz verpflichtet, weil sie es bei Verkauf des Grundstücks versäumt hat, einen abgeschlossenen Mietvertrag über einen noch zu errichtenden Lebensmittelmarkt auf die Käuferin zu übertragen. Dagegen hafte die Erwerberin des Grundstücks der Geschädigten nicht, entschied das Landgericht Wuppertal mit Urteil vom 02.09.2019 (Az.: 12 O 62/18).

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Drei neue Richterinnen und ein neuer Richter am Bundesgerichtshof

Der Bundespräsident hat Richterin am Oberlandesgericht Birgit Linder, Richterin am Kammergericht Ulrike Picker, Vorsitzende Richterin am Landgericht Patricia Rombach und Richter am Oberlandesgericht Michael Schild von Spannenberg zu Richterinnen beziehungsweise zum Richter am Bundesgerichtshof ernannt. Während die neuen Richterinnen hauptsächlich dem VIII. Senat für Kartell- und Vergaberecht beziehungsweise dem X. Senat für Patentstreitigkeiten zugewiesen sind, wird der neue Richter vornehmlich in dem für das Bank- und Börsenrecht zuständigen XI. Zivilsenat tätig sein.

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LSG Thüringen: Keine Betriebshilfe für Gebäudereiniger

SGB VII § 54; ALG § 1

Betriebshilfe erhalten Verletzte nach einem Arbeitsunfall gem. § 54 SGB VII ggf. in Verbindung mit einer Satzungsregelung nur dann und insoweit, als es sich um ein landwirtschaftliches Unternehmen handelt, dem die Betriebshilfe zu Gute kommen soll. (Leitsatz des Verfassers)

LSG Thüringen, Urteil vom 21.03.2019 - L 1 U 1289/17, BeckRS 2019, 8898

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beA: Neuer Dienstleister erhält Zuschlag für Betrieb und Weiterentwicklung

Die Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) hat am 02.09.2019 im Vergabeverfahren über die Übernahme, die Weiterentwicklung, den Betrieb und den Support der besonderen elektronischen Anwaltspostfächer (beA) der Bietergemeinschaft Westernacher/rockenstein den Zuschlag erteilt. Das Vergabeverfahren war nötig geworden, weil die mit der bisherigen Dienstleisterin, der Atos Information Technology GmbH, geschlossenen Verträge über die Entwicklung, den Betrieb und den Support des beA zum 31.12.2019 auslaufen.

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OVG Berlin-Brandenburg: AfD-Landesverband darf Gemeinschaftshaus Lichtenrade nicht nutzen

Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg musste dem Berliner Landesverband der AfD das Gemeinschaftshaus Lichtenrade für einen am 01.09.2019 geplanten Landesparteitag nicht überlassen. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat mit Beschluss vom 29.08.2019 (Az.: OVG 3 S 92.19) eine entsprechende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin bestätigt.

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OVG Hamburg: Klage gegen Verlegung des Fernbahnhofs Hamburg-Altona bleibt erfolglos

Die Klage einer Privatperson gegen die Verlegung des Fernbahnhofs Hamburg-Altona bleibt erfolglos. Mit Urteil vom 30.08.2019 hat das Oberverwaltungsgericht Hamburg diese als unzulässig abgewiesen. Das Gericht hielt an seiner bereits im Eilverfahren vertretenen Auffassung fest, dass der Kläger als Privatperson von der Planung nicht in eigenen schützenswerten Rechten betroffen ist (Az.: 1 E 25/18.P).

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USA: 3 Millionen Dollar für 35 Jahre Haft

Eine US-Amerikanerin hat 35 Jahre lang unschuldig im Gefängnis gesessen und bekommt nun dafür drei Millionen Dollar Entschädigung. Ein Gerichtsausschuss im Bundesstaat Nevada sprach der heute 68-Jährigen in einem Teilvergleich das Geld zu. 2014 waren neue DNA-Spuren aufgetaucht. Diese hatten laut Aussagen ihrer Anwältin vom 28.08.2019 endgültig bewiesen, dass die Frau nicht für einen Mord an einer Collegestudentin im Jahr 1976 verantwortlich war.

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Spritverbrauch: VW einigt sich mit US-Klägern auf Vergleich

Volkswagen steht vor der Bewältigung einer weiteren rechtlichen Baustelle in den USA. Der Konzern hat sich mit klagenden Fahrzeugbesitzern und der US-Umweltbehörde EPA auf eine Lösung im Streit um angebliche Falschangaben zum Benzinverbrauch von Autos seiner Marken Audi, Bentley, Porsche und Volkswagen geeinigt. Das geht aus Gerichtsunterlagen vom 30.08.2019 hervor.

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VG Berlin: Genehmigung für Weihnachtsmarkt darf nicht von Maßnahmen zur Terrorabwehr abhängig gemacht werden

Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin durfte die Erteilung einer grünanlagenrechtlichen Genehmigung für den Weihnachtsmarkt 2018 vor dem Schloss Charlottenburg nicht davon abhängig machen, dass der Veranstalter auf eigene Kosten Maßnahmen zur Terrorabwehr trifft. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin mit Urteil vom 14.08.2019 entschieden (Az.: VG 24 K 301.18). Das Gericht hat wegen der grundsätzlichen Bedeutung die Berufung zugelassen.

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Nach Expertenkritik: Bayerns umstrittenes Polizeigesetz wird nachgebessert

Nach deutlicher Kritik einer Expertenkommission hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bis November eine Korrektur des umstrittenen Polizeiaufgabengesetzes in dem Bundesland angekündigt. Mit den Hinweisen, der Kritik und den Vorschlägen der Kommission "kann das Polizeiaufgabengesetz sinnvoll nachjustiert werden", sagte der CSU-Politiker am 30.08.2019 in München.

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