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NZA Nachrichten

  • Per AGB vereinbart: Rückzahlung von Fortbildungskosten bei Nichtantritt der Prüfung?

    BAG
    Wird vom Ar­beit­ge­ber eine Aus­bil­dung zur Steu­er­be­ra­te­rin mit­fi­nan­ziert, darf grund­sätz­lich eine Rück­zah­lungs­pflicht ver­ein­bart wer­den, falls das Ex­amen nicht an­ge­tre­ten wird. Die AGB müs­sen laut BAG bei den Grün­den für den Ab­bruch dif­fe­ren­zie­ren, um eine un­an­ge­mes­se­ne Be­nach­tei­li­gung zu ver­mei­den.
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  • Erzbistum muss Mitarbeiterin in beamtenähnliches Verhältnis übernehmen

    LAG Köln
    Das Erz­bis­tum Köln muss eine Mit­ar­bei­te­rin in lei­ten­der Stel­lung in ein be­am­ten­ähn­li­ches Ver­hält­nis über­neh­men und Ver­gü­tung nach­zah­len. Das LAG Köln ver­wies auf den Gleich­be­hand­lungs­grund­satz und ver­nein­te, das der Ge­ne­ral­vi­kar des Bis­tums in frei­em Er­mes­sen ent­schei­den darf.
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  • Arbeitszeit manipuliert: Jobcenter-Mitarbeiter startete die Stechuhr schon zu Hause

    LAG Mecklenburg-Vorpommern
    Die Zeit­er­fas­sung läuft, aber der Mit­ar­bei­ter ist gar nicht da? Stich­pro­ben er­här­te­ten den Ver­dacht, dass ein Ar­beit­neh­mer sich von da­heim aus ein­logg­te, Stun­den bevor er zu ar­bei­ten be­gann. Das zer­rüt­tet das Ver­trau­ens­ver­hält­nis nach­hal­tig – zu nach­hal­tig, ur­teil­te das LAG Meck­len­burg-Vor­pom­mern.
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  • GmbH-Geschäftsführer haften nicht persönlich für Mindestlohn

    BAG
    Zahlt eine GmbH ihren Ar­beit­neh­mern nicht den ge­setz­li­chen Min­dest­lohn, haf­ten für den Scha­dens­er­satz nicht die Ge­schäfts­füh­rer, ur­teilt das Bun­des­ar­beits­ge­richt. Zwar müs­sen diese nach dem MiLoG mög­li­cher­wei­se ein Bu­ß­geld zah­len. Doch der Bu­ß­geld­tat­be­stand sei kein Schutz­ge­setz nach § 823 Abs. 2 BGB zu­guns­ten der Ar­beit­neh­mer der Ge­sell­schaft im Ver­hält­nis zum Ge­schäfts­füh­rer.
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  • Vergleich geschlossen: Arbeitnehmer behält Beschäftigung nach Sprung in den Rhein

    LAG Düsseldorf
    Ein Her­stel­ler von Auf­zü­gen hatte einem Ver­triebs­mit­ar­bei­ter frist­los ge­kün­digt, weil die­ser wäh­rend einer Fir­men­fei­er auf einem Par­ty­schiff in den Rhein ge­sprun­gen war. Nach er­folg­rei­cher Klage des Mit­ar­bei­ters in der ers­ten In­stanz en­de­te das Be­ru­fungs­ver­fah­ren vor dem Lan­des­ar­beits­ge­richt Düs­sel­dorf nun durch einen ge­richt­li­chen Ver­gleich: Der Mit­ar­bei­ter be­hält seine Be­schäf­ti­gung, wird aber ab­ge­mahnt.
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  • Betriebsrat hat Anspruch auf nicht fest montiertes Laptop

    ArbG Köln
    Ein Ar­beit­ge­ber, der ver­pflich­tet ist, dem Be­triebs­rat ein Lap­top zur Ver­fü­gung zu stel­len, kommt die­ser Ver­pflich­tung nicht nach, wenn er auf der fes­ten Mon­ta­ge des Ge­räts be­steht. Ein Lap­top sei ein Mo­bil­ge­rät und als sol­ches stand­or­tu­n­ab­hän­gig ver­wend­bar. Eine Be­fes­ti­gung würde damit der de­fi­ni­ti­ons­ge­mä­ßen Ver­wen­dungs­mög­lich­keit ent­ge­gen­ste­hen, ent­schied das Ar­beits­ge­richt Köln im Rah­men eines kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten Falls.
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  • Massenentlassungsanzeige bezweckt keinen Individualschutz der Arbeitnehmer

    EuGH
    Die Ver­pflich­tung des Ar­beit­ge­bers, den Be­hör­den in einem frü­hen Sta­di­um be­ab­sich­tig­ter Mas­sen­ent­las­sun­gen In­for­ma­tio­nen dar­über mit­zu­tei­len, hat nicht den Zweck, den Ar­beit­neh­mern In­di­vi­du­al­schutz zu ge­wäh­ren. Die Mit­tei­lung er­folgt nur zu In­for­ma­ti­ons- und Vor­be­rei­tungs­zwe­cken für die zu­stän­di­ge Be­hör­de. Dies hat der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof auf eine Vor­la­ge des Bun­des­ar­beits­ge­richts ent­schie­den.
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  • Anwalt durfte ausgedruckte Word-Datei per beA ans Arbeitsgericht schicken

    BAG
    So­lan­ge die Pa­pier­ak­te bei einem Ar­beits­ge­richt noch führt, kann auch eine Word-Datei über das beA ein­ge­reicht wer­den – wenn das Ge­richt sie aus­druckt. Ob der Kam­mer­vor­sit­zen­de mit der Zeit ge­gan­gen ist und be­reits über­wie­gend die elek­tro­ni­sche Akte be­nutzt, ist laut Bun­des­ar­beits­ge­richt nicht ent­schei­dend.
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  • Beweiswert der AU-Bescheinigung bei Krankheit nach Kündigung

    LAG Niedersachsen
    Der Be­weis­wert einer Ar­beits­un­fä­hig­keits­be­schei­ni­gung (AU) kann nach einem Ur­teil des Lan­des­ar­beits­ge­richts Nie­der­sach­sen er­schüt­tert wer­den, wenn sich der Ar­beit­neh­mer nach Er­halt einer ar­beit­ge­ber­sei­ti­gen Kün­di­gung un­mit­tel­bar zeit­lich krank mel­det und dies für den ge­sam­ten Zeit­raum der Kün­di­gungs­frist so bleibt. An­ders liegt der Fall, wenn der Ar­beit­neh­mer sich erst krank mel­det und dann die ar­beit­ge­ber­sei­ti­ge Kün­di­gung er­hält.
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  • Whistleblower-Gesetz kommt – Was sich für die Arbeitswelt ändert

    Redaktion beck-aktuell, (dpa)
    Spä­tes­tens seit den Ent­hül­lun­gen von Ju­li­an Assan­ge, Ed­ward Snow­den und Chel­sea Man­ning dürf­te fast jeder den Be­griff Whist­le­blower ken­nen. Um Men­schen, die Miss­stän­de in Un­ter­neh­men und Be­hör­den auf­de­cken, bes­ser zu schüt­zen, tritt am Sonn­tag das Hin­weis­ge­ber­schutz­ge­setz in Kraft. Es ist längst über­fäl­lig. Im Fe­bru­ar ver­klag­te die EU-Kom­mis­si­on Deutsch­land des­halb vor dem Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hof.
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  • Überwachungsvideo trotz Datenschutzbedenken in Kündigungsstreit verwertbar

    BAG
    In einem Kün­di­gungs­schutz­pro­zess be­steht grund­sätz­lich kein Ver­wer­tungs­ver­bot in Bezug auf sol­che Auf­zeich­nun­gen aus einer of­fe­nen Vi­deo­über­wa­chung, die vor­sätz­lich ver­trags­wid­ri­ges Ver­hal­ten des Ar­beit­neh­mers be­le­gen sol­len. Das gilt auch dann, wenn die Über­wa­chungs­maß­nah­me des Ar­beit­ge­bers nicht voll­stän­dig im Ein­klang mit den Vor­ga­ben des Da­ten­schutz­rechts steht, wie das Bun­des­ar­beits­ge­richt be­tont.
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  • Unwirksamkeit der Antisemitismus-Kündigung gegen DW-Redakteurin bestätigt

    LAG Berlin-Brandenburg
    Die Kün­di­gung einer "Midd­le East"-Re­dak­teu­rin der Deut­schen Welle, der frü­he­re an­ti­se­mi­ti­sche und is­rael­feind­li­che Ver­öf­fent­li­chun­gen für einen ara­bi­schen Sen­der vor­ge­wor­fen wur­den, ist un­wirk­sam. Es be­stehe kein ver­hal­tens­be­ding­ter Kün­di­gungs­grund und die Per­so­nal­rats­an­hö­rung sei be­wusst falsch er­folgt, be­grün­de­te das Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg seine Ent­schei­dung.
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  • Erstmalige Aufsichtsratswahl von Arbeitnehmern erfordert vorheriges Statusverfahren

    BAG
    Die erst­ma­li­ge Wahl von Ar­beit­neh­mer­ver­tre­tern zum Auf­sichts­rat in einer bis­lang auf­sichts­rats­lo­sen Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung ist ohne vor­he­ri­ge Durch­füh­rung des ak­ti­en­recht­li­chen Sta­tus­ver­fah­rens nich­tig. Laut Bun­des­ar­beits­ge­richt ist das Sta­tus­ver­fah­ren Vor­aus­set­zung für die Wahl. Das Ver­fah­ren sei selbst bei un­strei­ti­gem Wech­sel des Mit­be­stim­mungs­re­gimes durch­zu­füh­ren.
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  • Sonderregelungen für Kurzarbeitergeldbezug laufen aus

    Bundesagentur für Arbeit
    Die Son­der­re­ge­lun­gen für den Bezug von Kurz­ar­bei­ter­geld lau­fen am 30.06.2023 aus. Dar­auf hat die Bun­des­agen­tur für Ar­beit hin­ge­wie­sen. Wäh­rend der Co­ro­na-Pan­de­mie habe mit den Son­der­re­ge­lun­gen die Be­schäf­ti­gung von in der Spit­ze sechs Mil­lio­nen Be­schäf­tig­ten ge­si­chert wer­den kön­nen. Ins­ge­samt sei die In­an­spruch­nah­me von Kurz­ar­bei­ter­geld im Ver­gleich der letz­ten drei Jahre al­ler­dings wie­der stark ge­sun­ken.
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  • Berechnung endgehaltsbezogener Betriebsrente bei Teilzeit

    BAG
    Eine Be­triebs­ren­ten­zu­sa­ge kann zu­läs­sig auf das im letz­ten Ka­len­der­jahr vor dem Aus­schei­den durch­schnitt­lich be­zo­ge­ne Mo­nats­ge­halt ab­stel­len, um die Be­triebs­ren­ten­leis­tun­gen zu be­rech­nen, und die­ses im Fall von Teil­zeit­be­schäf­ti­gung in­ner­halb der letz­ten zehn Jahre vor dem Aus­schei­den mit einem Fak­tor für den durch­schnitt­li­chen Be­schäf­ti­gungs­um­fang in die­sem Zeit­raum mo­di­fi­zie­ren. Hier­in liege keine un­zu­läs­si­ge Be­nach­tei­li­gung vom Teil­zeit­be­schäf­tig­ten, hat das Bun­des­ar­beits­ge­richt ent­schie­den.
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  • Arbeitnehmer muss Provision für Personalvermittlung nicht erstatten

    BAG
    Eine ar­beits­ver­trag­li­che Re­ge­lung, nach der der Ar­beit­neh­mer ver­pflich­tet ist, dem Ar­beit­ge­ber eine von ihm für das Zu­stan­de­kom­men des Ar­beits­ver­trags an einen Drit­ten ge­zahl­te Ver­mitt­lungs­pro­vi­si­on zu er­stat­ten, wenn der Ar­beit­neh­mer das Ar­beits­ver­hält­nis vor Ab­lauf einer be­stimm­ten Frist be­en­det, ist un­wirk­sam. Dies hat das Bun­des­ar­beits­ge­richt ent­schie­den.
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  • Gesetz soll Arbeitsbedingungen im Lkw-Verkehr verbessern

    Bundestag
    Beim grenz­über­schrei­ten­den Gü­ter­ver­kehr sol­len die Rech­te von Lkw-Fah­rern bes­ser ge­schützt wer­den. Ein Ge­setz, das der Bun­des­tag am Don­ners­tag­abend mit gro­ßer Mehr­heit ver­ab­schie­det hat, re­gelt unter an­de­rem Ar­beits­zei­ten, Ru­he­pau­sen und Be­zah­lung. So sol­len Kraft­fah­rer, die im Auf­trag eines aus­län­di­schen Un­ter­neh­mens in Deutsch­land un­ter­wegs sind, grund­sätz­lich auch An­recht auf den deut­schen Min­dest­lohn haben.
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  • Lehrer-Kündigung wegen "Impfung macht frei"-Videos unwirksam

    LAG Berlin-Brandenburg
    Das Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg hat die Kün­di­gung eines Leh­rers, der ein Video unter Ver­wen­dung eines Bil­des des Tores eines Kon­zen­tra­ti­ons­la­gers mit der In­schrift "Imp­fung macht frei" bei You­Tube ein­ge­stellt hat, für un­wirk­sam er­ach­tet. Es hat das Ar­beits­ver­hält­nis je­doch auf An­trag des Lan­des Ber­lin zum Ab­lauf der or­dent­li­chen Kün­di­gungs­frist gegen eine Ab­fin­dung von etwa 72.000 Euro auf­ge­löst.
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  • Wanderarbeiter in Österreich im Quarantänefall mittelbar diskriminiert

    EuGH
    Die Ar­beit­neh­mer­frei­zü­gig­keit steht der Re­ge­lung eines Mit­glied­staats ent­ge­gen, die eine Ver­gü­tung für Ver­dienst­ent­gang im Qua­ran­tä­ne­fall davon ab­hän­gig macht, dass eine Qua­ran­tä­ne­maß­nah­me durch seine ei­ge­nen Ver­wal­tungs­be­hör­den auf­er­legt wurde. Denn eine sol­che Re­ge­lung könne zu einer mit­tel­ba­ren Dis­kri­mi­nie­rung der Wan­der­ar­beit­neh­mer füh­ren, so der Ge­richts­hof der Eu­ro­päi­schen Union.
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  • Betriebsratsvorsitzender darf nicht zugleich Datenschutzbeauftragter sein

    BAG
    Der Vor­sitz im Be­triebs­rat steht einer Wahr­neh­mung der Auf­ga­ben des Be­auf­trag­ten für den Da­ten­schutz ty­pi­scher­wei­se ent­ge­gen und be­rech­tigt den Ar­beit­ge­ber in aller Regel, die Be­stel­lung zum Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten zu wi­der­ru­fen. Das hat das Bun­des­ar­beits­ge­richt ent­schie­den. Dro­hen­de In­ter­es­sen­kon­flik­te stün­den einer Kom­pa­ti­bi­li­tät bei­der Ämter ent­ge­gen. Die Vor­in­stan­zen hat­ten das an­ders ge­se­hen.
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