Freitag, 4.3.2022
Lock­down-Be­trof­fe­ne haben wenig Aus­sicht auf staat­li­che Ent­schä­di­gung
Die Lock­downs in der Co­ro­na-Pan­de­mie haben viele Bran­chen hart ge­trof­fen - aber der Bun­des­ge­richts­hof macht Be­trof­fe­nen wenig Hoff­nung auf staat­li­che Ent­schä­di­gung. Er be­zwei­felt, dass die im In­fek­ti­ons­schutz­ge­setz vor­ge­se­he­nen Ent­schä­di­gungs­re­ge­lun­gen für flä­chen­de­cken­de Be­triebs­schlie­ßun­gen ge­dacht sind. Das wurde am Don­ners­tag in der Ver­hand­lung eines Mus­ter­falls aus Bran­den­burg deut­lich. Die Ent­schei­dung soll am 17.03.2022 ver­kün­det wer­den. Mehr lesen
Donnerstag, 3.3.2022
"Schein­ver­trag": Staats­an­walt­schaft er­mit­telt er­neut gegen DFB

Dass das Image des Deut­schen Fuß­ball-Bun­des mäch­tig ge­lit­ten hat, davon zeu­gen nun auch ab­mon­tier­te, weil zu­letzt be­schmier­te Schil­der an der Zen­tra­le. Daran vor­bei ins Ge­bäu­de gin­gen am Don­ners­tag – wie­der ein­mal – Be­am­te der Frank­fur­ter Staats­an­walt­schaft, des Lan­des- und Bun­des­kri­mi­nal­am­tes. Wegen des Ver­dachts der Un­treue gegen einen ehe­ma­li­gen DFB-Ver­ant­wort­li­chen gab es nicht nur an der Frank­fur­ter Otto-Fleck-Schnei­se eine Haus­durch­su­chung. 

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Ver­kür­zung des Ge­ne­se­nen­sta­tus vor­aus­sicht­lich rechts­wid­rig

In zwei­ter In­stanz hat der Baye­ri­sche Ver­wal­tungs­ge­richts­hof in Mün­chen die Ver­kür­zung des Ge­ne­se­nen­sta­tus auf drei Mo­na­te gemäß § 2 Nr. 5 der Schutz­maß­nah­men-Aus­nah­me­ver­ord­nung (SchAus­nV) in der Fas­sung vom 14.01.2022 als vor­aus­sicht­lich rechts­wid­rig ein­ge­stuft. Er hat des­we­gen vor­läu­fig fest­ge­stellt, dass der in der Stadt Augs­burg wohn­haf­te An­trag­stel­ler für sechs Mo­na­te als ge­ne­sen gilt. Gegen den nur für den An­trag­stel­ler gel­ten­den Be­schluss gibt es keine Rechts­mit­tel.

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EuGH-Ge­ne­ral­an­walt: Deut­sche Um­welt­hil­fe darf gegen Ther­mofens­ter kla­gen

Die Deut­sche Um­welt­hil­fe hat im Kampf gegen mög­li­cher­wei­se ver­bo­te­ne Ab­schalt­ein­rich­tun­gen in Autos einen Etap­pen­sieg er­zielt. Der zu­stän­di­ge Ge­ne­ral­an­walt am Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hof, Atha­na­si­os Ran­tos, ar­gu­men­tier­te am Don­ners­tag in sei­nen Schluss­an­trä­gen, eine an­er­kann­te Um­welt­or­ga­ni­sa­ti­on dürfe eine Ver­wal­tungs­ent­schei­dung ge­richt­lich an­fech­ten, die mög­li­cher­wei­se gegen das Ver­bot von Ab­schalt­ein­rich­tun­gen ver­stö­ßt.

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Le­bens­lan­ge Frei­heits­stra­fe für Kran­ken­pfle­ger wegen ver­such­ter Morde

Wegen ver­such­ter Morde an sechs Pa­ti­en­ten und ge­fähr­li­cher Kör­per­ver­let­zung ist ein ehe­ma­li­ger Kran­ken­pfle­ger im Saar­land zu einer le­bens­lan­gen Frei­heits­stra­fe ver­ur­teilt wor­den. Au­ßer­dem ver­häng­te das Land­ge­richt Saar­brü­cken am Don­ners­tag gegen ihn ein le­bens­lan­ges Be­rufs­ver­bot als Kran­ken­pfle­ger oder für den Ret­tungs­dienst. Die Rich­ter folg­ten nicht dem An­trag der Staats­an­walt­schaft auf Ver­hän­gung der  Si­che­rungs­ver­wah­rung.

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Ab­be­ru­fung frü­he­ren Be­triebs­rats­vor­sit­zen­den aus SAP-Auf­sichts­rat be­stä­tigt

Das Ober­lan­des­ge­richt Karls­ru­he hat die Ab­be­ru­fung eines frü­he­ren Be­triebs­rats­vor­sit­zen­den bei SAP aus dem Auf­sichts­rat des Soft­ware­un­ter­neh­mens be­stä­tigt. Er hatte im Rah­men einer in­ter­nen Un­ter­su­chung gegen einen Be­triebs­rats­kol­le­gen E-Mails ma­ni­pu­liert und ge­löscht. Sein Ar­beits­ver­hält­nis war be­reits vor der Ab­be­ru­fung au­ßer­or­dent­lich ge­kün­digt wor­den.

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Kein An­spruch auf Aus­stel­lung ge­son­der­ten Ge­ne­se­nen­nach­wei­ses durch Be­hör­de

Wer über ein po­si­ti­ves PCR-Test­ergeb­nis auf das Co­ro­na­vi­rus ver­fügt, hat ge­gen­über einer Be­hör­de kei­nen An­spruch auf Aus­stel­lung eines ge­son­der­ten Ge­ne­se­nen­nach­wei­ses. Das hat das Ver­wal­tungs­ge­richt Düs­sel­dorf ent­schie­den und damit einen gegen den Rhein-Kreis Neuss ge­rich­te­ten Eil­an­trag ab­ge­lehnt. Als Ge­ne­se­nen­nach­weis sei viel­mehr das po­si­ti­ve Test­ergeb­nis als sol­ches an­zu­se­hen.

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Pro­fes­sor muss zu viel ge­zahl­te Dienst­be­zü­ge zu­rück­zah­len

Er­hält ein Be­am­ter nach einem Dienst­her­ren­wech­sel von sei­nem ehe­ma­li­gen Dienst­her­ren wei­ter Dienst­be­zü­ge aus­ge­zahlt, sind diese grund­sätz­lich zu­rück­zu­zah­len. Dies hat das Ver­wal­tungs­ge­richt Ko­blenz ent­schie­den. Den kla­gen­den Be­am­ten wies das Ge­richt dar­auf hin, dass es zu den Sorg­falts­pflich­ten eines Be­am­ten ge­hö­re, bei be­sol­dungs­re­le­van­ten Än­de­run­gen im dienst­li­chen oder per­sön­li­chen Be­reich auf Über­zah­lun­gen zu ach­ten.

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Re­fe­ren­ten­ent­wurf für Steu­er­ent­las­tungs­ge­setz 2022 ver­öf­fent­licht

Das Bun­des­fi­nanz­mi­nis­te­ri­um hat einen Re­fe­ren­ten­ent­wurf für an­ge­kün­dig­te Steu­er­ent­las­tun­gen für Ver­brau­cher ver­öf­fent­licht. Es hält die Ent­las­tun­gen vor allem wegen deut­lich ge­stie­ge­ner En­er­gie­prei­se für er­for­der­lich. Das ge­plan­te Steu­er­ent­las­tungs­ge­setz 2022 ent­hält eine An­he­bung des Grund­frei­be­trags und des Ar­beit­neh­mer-Pausch­be­trags sowie eine Vor­zie­hung der be­fris­te­ten An­he­bung der Ent­fer­nungs­pau­scha­le.

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Be­treu­er­ver­gü­tung: Fern­kurs mit Hoch­schul­aus­bil­dung ver­gleich­bar

Der re­for­mier­te "Hoch­schul­zer­ti­fi­kats­kurs Recht­li­che Be­treu­ung" der Be­ck­Aka­de­mie in Zu­sam­men­ar­beit mit der Hoch­schu­le Neu­bran­den­burg ist mit einer ab­ge­schlos­se­nen Aus­bil­dung an einer Hoch­schu­le ver­gleich­bar. Der Fern­kurs ver­mit­telt laut Bun­des­ge­richts­hof ge­nü­gen­de be­treu­ungs­recht­lich re­le­van­te Kennt­nis­se. Ein der­art qua­li­fi­zier­ter Be­treu­er könne eine hö­he­re Ver­gü­tung ver­lan­gen.

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Die­sel­pro­zess – Recht­li­ches Gehör für In­for­ma­tio­nen aus dem In­ter­net

Will ein Ge­richt In­for­ma­tio­nen aus dem In­ter­net für eine Ent­schei­dung ver­wen­den, muss es dem Bun­des­ge­richts­hof zu­fol­ge seine Re­cher­che­er­geb­nis­se zuvor mit den Par­tei­en tei­len und ihnen Ge­le­gen­heit geben, sich dazu zu äu­ßern. In einem so­ge­nann­ten Die­sel­pro­zess nutz­te ein Ober­lan­des­ge­richt unter an­de­rem ein Kon­zern­or­ga­ni­gramm von VW, um der Audi AG sit­ten­wid­ri­ges Ver­hal­ten von Volks­wa­gen zu­zu­rech­nen.

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Welt­straf­ge­richt er­mit­telt zu Kriegs­ver­bre­chen in der Ukrai­ne

Der In­ter­na­tio­na­le Straf­ge­richts­hof (IStGH) hat of­fi­zi­el­le Er­mitt­lun­gen zu Kriegs­ver­bre­chen in der von Russ­land an­ge­grif­fe­nen Ukrai­ne ein­ge­lei­tet. Das teil­te Chef­an­klä­ger Karim Khan am 02.03.2022 in Den Haag mit. 39 Ver­trags­staa­ten des IStGH hät­ten eine ent­spre­chen­de Emp­feh­lung aus­ge­spro­chen, die die Er­mitt­lun­gen er­mög­lich­ten.

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Steu­er­li­che Ent­las­tung für Vor­sor­ge­kos­ten bei steu­er­frei­en EU-Aus­lands­ein­künf­ten

Bei­trä­ge zur Al­ters­vor­sor­ge sowie zu einer Kran­ken- und Pfle­ge­ver­si­che­rung sind auch bei steu­er­frei­en Ge­häl­tern und Ren­ten aus dem EU-Aus­land als Son­der­aus­ga­ben ab­setz­bar, wenn der Steu­er­pflich­ti­ge für die je­wei­li­ge Ver­si­che­rung im Aus­land keine steu­er­li­che Ent­las­tung er­hält. Dies hat der Bun­des­fi­nanz­hof mit Ur­teil vom 28.10.2021 ent­schie­den.

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Keine Steu­er­ermä­ßi­gung für Be­rech­nun­gen eines Sta­ti­kers

Die Leis­tun­gen eines Sta­ti­kers un­ter­lie­gen auch dann nicht der Steu­er­ermä­ßi­gung für die In­an­spruch­nah­me von Hand­wer­ker­leis­tun­gen, wenn diese für die Durch­füh­rung einer be­güns­tig­ten Hand­wer­ker­leis­tung er­for­der­lich waren. Dies hat der Bun­des­fi­nanz­hof mit Ur­teil vom 04.11.2021 ent­schie­den. Ein Sta­ti­ker er­brin­ge aus­schlie­ß­lich Leis­tun­gen im Be­reich der Pla­nung und rech­ne­ri­schen Über­prü­fung und sei nicht hand­werk­lich tätig.

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Klaus Mül­ler neuer Prä­si­dent der Bun­des­netz­agen­tur

Der 51 Jahre alte Grü­nen­po­li­ti­ker Klaus Mül­ler war bis­lang Vor­stand des Ver­brau­cher­zen­tra­le Bun­des­ver­ban­des und folgt jetzt Jo­chen Ho­mann, der die Bun­des­netz­agen­tur 10 Jahre lang ge­führt hat. Der neue Chef der Re­gu­lie­rungs­be­hör­de be­ton­te bei sei­ner An­tritts­re­de künf­tig "alles zu tun, damit die En­er­gie­wen­de ein Er­folg wird" und will sich auch für die Di­gi­ta­li­sie­rung ein­set­zen.

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Vor­sit­zen­der Rich­ter am BVer­wG Ulf Dom­gör­gen im Ru­he­stand

Mit Ab­lauf des Mo­nats Fe­bru­ar 2022 ist der Vor­sit­zen­de Rich­ter am Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Ulf Dom­gör­gen in den Ru­he­stand ge­tre­ten. Er ge­hör­te dem Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt mehr als 17 Jahre an und war in der ju­ris­ti­schen Fach­öf­fent­lich­keit eine an­er­kann­te Größe. Zu­letzt hatte er den Vor­sitz des für das Recht des öf­fent­li­chen Diens­tes zu­stän­di­gen 2. Re­vi­si­ons­se­nats und des frü­he­ren Dis­zi­pli­nar­se­nats inne.

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Zie­gen­züch­ter und Dax-Kon­zer­ne - wer in Ber­lin Lob­by­ar­beit be­treibt

Un­ter­neh­men, Ver­bän­de, Or­ga­ni­sa­tio­nen und Netz­wer­ke ver­su­chen mit Mil­lio­nen­auf­wand und tau­sen­den Mit­ar­bei­tern auf die Ent­schei­dungs­pro­zes­se in Ber­lin Ein­fluss zu neh­men. Das zei­gen die Ein­trä­ge in das neue Lob­by­re­gis­ter des Bun­des­tags. In der Nacht zum Diens­tag lief die Über­gangs­frist ab, um sich dort an­zu­mel­den. Es gab fast 2.400 Ein­trä­ge. Die Zahl der Mit­ar­bei­ter, die nun zur In­ter­es­sen­ver­tre­tung be­rech­tigt sind, be­trug zu die­sem Zeit­punkt rund 16.000.

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Kün­di­gung un­ge­impf­ter Mu­si­cal­dar­stel­le­rin ist wirk­sam
Ein Ar­beit­ge­ber darf in einem Mu­si­ca­l­auf­füh­rungs­be­trieb ein "2G-Mo­dell" durch­set­zen und einer Dar­stel­le­rin, die über keine Co­ro­na-Schutz­imp­fung ver­fügt, noch vor Ver­trags­be­ginn kün­di­gen. Dies hat das Ar­beits­ge­richt Ber­lin mit Ur­teil vom 03.02.2022 ent­schie­den. Die Kün­di­gung sei nicht als Ma­ß­re­ge­lung gemäß § 612a BGB zu ver­ste­hen und der Be­trieb im "2G-Mo­dell" sei auch nicht zu be­an­stan­den. Mehr lesen
Mittwoch, 2.3.2022
Bis­lang keine Kla­ge­wel­le durch Co­ro­na - BAG-Ur­teil zu Test­pflicht er­war­tet

Die Co­ro­na-Pan­de­mie mit viel Kurz­ar­beit, Ho­me­of­fice sowie Test- und Mas­ken­pflicht hat bis­her nicht für eine Flut von Ar­beits­ge­richts­ver­fah­ren ge­sorgt. "Wir hat­ten mit mehr Fäl­len ge­rech­net", sagte die Prä­si­den­tin des Bun­des­ar­beits­ge­richts, Inken Gall­ner, heute. Das könn­te sich al­ler­dings än­dern. Gall­ner, die seit Jah­res­be­ginn an der Spit­ze des Er­fur­ter Ge­richts steht, er­war­tet, dass ver­mehrt Co­ro­na-Fälle in der höchs­ten In­stanz an­kom­men.

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Leis­tun­gen im Zu­sam­men­hang mit be­treu­tem Woh­nen sind um­satz­steu­er­frei

Leis­tun­gen im Zu­sam­men­hang mit be­treu­tem Woh­nen sind um­satz­steu­er­frei. Dies hat das Fi­nanz­ge­richt Müns­ter ent­schie­den. Im kon­kre­ten Fall lit­ten die Be­woh­ner unter al­ters­be­ding­ten Ein­schrän­kun­gen der All­tags­kom­pe­ten­zen. Die er­brach­ten Leis­tun­gen (unter an­de­rem Be­treu­ungs­leis­tun­gen, haus­wirt­schaft­li­che Ver­sor­gung) seien daher mit der Pfle­ge und Be­treu­ung hilfs­be­dürf­ti­ger Per­so­nen ver­bun­den und damit in die­sem Rah­men steu­er­frei.

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