Freitag, 10.2.2023
Ständige Mitarbeiterkontrolle bei Amazon Logistik nicht zu beanstanden

Das Verwaltungsgericht Hannover hat die permanente Datenerfassung bei Mitarbeitertätigkeiten der Amazon Logistik Winsen GmbH für zulässig erklärt und der Klage gegen die Untersagung durch die Landesbeauftragte für Datenschutz in Niedersachsen stattgegeben. Die Vorgehensweise sei nicht zu beanstanden. Der Zweck der Kontrollen liege in der Steuerung der logistischen Abläufe, es würden keine persönlichen Eigenschaften überwacht.

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Einigung zu Verbandsklagerecht lässt auf sich warten

Nachdem die EU-Kommission gegen Deutschland wegen fehlender Möglichkeiten für gemeinsame Klagen von Verbrauchern ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet hat, dringt Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) auf eine baldige Einigung mit dem Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Man befinde sich in Gesprächen, aber es gebe noch keine konkreten Verabredungen, so eine Ministeriumssprecherin.

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Donnerstag, 9.2.2023
BGH vor Urteil: Dürfen Makler eine Reservierungsgebühr verlangen?

Immobilienkäufer, die befürchten, dass ihnen jemand ihr Traumhaus vor der Nase wegschnappt, lassen sich vielleicht auf eine Reservierung gegen Geld ein – aber ist so eine Vereinbarung zulässig? Bisher bewegen sich Makler wie Kunden in einer rechtlichen Grauzone, aber der Bundesgerichtshof dürfte bald für mehr Klarheit sorgen. Das Urteil zu einen Fall aus Sachsen soll in den nächsten Wochen verkündet werden.

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Guhling und Schoppmeyer neue Vorsitzende BGH-Richter

Hartmut Guhling und Heinrich Schoppmeyer sind neue Vorsitzende Richter am Bundesgerichtshof. Wie das Gericht mitteilte, übernimmt Guhling den Vorsitz des XII. Zivilsenats. Schoppmeyer übernimmt den Vorsitz des IX. Zivilsenats und des Senats für Patentanwaltssachen sowie den stellvertretenden Vorsitz des Senats für Anwaltssachen.

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Vereinsversammlungen künftig auch virtuell oder hybrid

Vereine sollen Mitgliederversammlungen künftig komplett virtuell oder hybrid, also mit einzelnen zugeschalteten Mitgliedern, abhalten dürfen – bei vollem Stimmrecht aller Teilnehmer. Das hat der Bundestag mit großer Mehrheit beschlossen. Bisher war dafür eine entsprechende Regelung in der Vereinssatzung Voraussetzung. Nach dem Bundestag muss der Bundesrat noch abschließend darüber beraten.

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Keine Ermäßigung laufzeitunabhängiger Kosten eines Immobilienkredits bei vorzeitiger Rückzahlung

Ein Verbraucher, der einen Immobilienkredit vorzeitig zurückzahlt, kann nur eine Ermäßigung der Zinsen und der laufzeitabhängigen Kosten verlangen, nicht aber eine Ermäßigung auch der laufzeitunabhängigen Kosten. Dies hat der Europäische Gerichtshof zur Wohnimmobilienkreditrichtlinie entschieden.

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Eigenattest eines verbeamteten Arztes kein Nachweis für Dienstunfähigkeit

Auch verbeamtete Ärzte müssen ihre krankheitsbedingte Dienstunfähigkeit grundsätzlich durch Vorlage einer Bescheinigung eines sachverständigen Dritten ab dem vierten Fehltag auf Verlangen nachweisen. Selbstatteste sind dafür laut Bundesverwaltungsgericht nicht geeignet. Dies ergebe sich klar aus der einschlägigen Dienstvorschrift.

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Verbraucherschützer kritisieren Umgang mit Bankgebühren-Urteil

Die Umsetzung des Bankgebühren-Urteils des Bundesgerichtshof sorgt für Ärger. Banken und Sparkassen wollen eine Gesetzesänderung dahingehend erreichen, dass auch bei gravierenden Vertragsänderungen wie Preiserhöhungen wieder die stillschweigende Zustimmung der Kunden ausreicht, Verbraucher also nicht ausdrücklich einwilligen müssen. Verbraucherschützern bereitet das Sorgen.

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Einwilligung des Vaters kann auch bei Heirat von Iranerinnen in Deutschland gefordert werden

Nach islamischem Recht brauchen Frauen die Zustimmung ihres Vaters, um zu heiraten. Als Azin Sadati-Schmutzer einen Heiratsantrag von ihrem deutschen Freund bekommt, erwartet die Iranerin nicht, dass die patriarchalischen Gesetze ihres Heimatlandes sie auch beim Standesamt in Stuttgart einholen könnten. Und doch steht die "Eheeinwilligung des Vaters" in der Liste von Unterlagen, die das Amt für die Anmeldung der Ehe sehen will.

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Fahrt ohne Zulassung ist keine Steuerhinterziehung

Wer mit einem nicht zugelassen Fahrzeug fährt und dies nicht gegenüber den Finanzbehörden anzeigt, macht sich nicht auch wegen Steuerhinterziehung strafbar. Der Bundesgerichtshof hat eine zuvor offengelassene Fragestellung dahingehend entschieden, dass auch die Kraftfahrzeugsteuer-Durchführungsverordnung (KraftStDV) keine ausreichende Grundlage für eine Strafbarkeit bietet.

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Freistellung ungeimpfter Pflegekräfte ohne vorheriges Tätigkeitsverbot ist unwirksam

Die Freistellung ungeimpfter Pflegekräfte vor Verhängung eines Tätigkeitsverbots durch das Gesundheitsamt ist unwirksam. Dies hat das Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg als erstes Obergericht in der Hauptsache zu diesem Themenkreis entschieden. Das Weisungsrecht des Arbeitgebers berechtige ihn nicht dazu, die Arbeitnehmer vor einer Entscheidung des Gesundheitsamts freizustellen.

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Zinsanpassung für Sparverträge einer Sparkasse

Das Oberlandesgericht Naumburg hat im Musterfeststellungsverfahren eines Verbraucherschutzverbandes gegen eine Sparkasse sein Urteil verkündet. Demnach sind Sparkassen verpflichtet, die Zinsanpassung für Sparverträge auf der Grundlage der Zinsreihe der Deutschen Bundesbank für börsennotierte Bundeswertpapiere mit 8 bis 15-jähriger Restlaufzeit vorzunehmen.

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Keine Bonus-Monate beim Elterngeld wegen Bereitschaftsdienst

Der Bereitschaftsdienst von angestellten Klinikärzten ist als Zeit der Erwerbstätigkeit im Sinne des Elterngeldrechts zu berücksichtigen und kann deshalb dazu führen, dass ein Arzt keine Partnerschaftsbonus-Monate beim Elterngeld bekommt. Dies hat das Landessozialgericht Sachsen-Anhalt klargestellt. Die Klage einer Klinikärztin blieb damit erfolglos.

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Studentenwerk darf Zulagen an Beschäftigte zahlen

Das Studentenwerk Osnabrück durfte einem Teil seiner Beschäftigten eine tarifvertragliche Zulage zahlen. Die damit verbundenen höheren Ausgaben hätten keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Haushalt des Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK), entschied das Verwaltungsgericht Osnabrück und gab der Klage des Studentenwerks gegen die Beanstandung der Zulagenpraxis durch das MWK statt.

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Experten fordern Nachbesserung bei Einwegkunststoffabgabe

Die von der Bundesregierung geplante Abgabe für Hersteller von Einweg-Plastikprodukten wird von Experten mehrheitlich positiv bewertet. Gleichwohl rieten die Sachverständigen in einer Anhörung des Umweltausschusses am 08.03.2023 auch zu Nachbesserungen am Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt.

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Nach Stechuhr-Urteil: BAG kündigt für 2023 weitere Grundsatzentscheidungen an

Arbeitszeitmodelle wie Homeoffice und mobiles Arbeiten sind nach dem Stechuhr-Urteil des Bundesarbeitsgerichts aus dem letzten Jahr nicht passé. "Das Urteil schafft Vertrauensarbeitszeitmodelle nicht ab", verteidigte BAG-Präsidentin Inken Gallner die Grundsatzentscheidung gegenüber Arbeitgeberverbänden im Rahmen der Vorlage des BAG-Jahresberichts in Erfurt am 08.02.2023. Für 2023 kündigte sie weitere Grundsatzurteile an.

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Mittwoch, 8.2.2023
BAG-Präsidentin: Arbeitszeiterfassung schon jetzt Pflicht

Die Arbeitszeiten von Millionen Arbeitnehmern in Deutschland müssen nach Auffassung der Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts, Inken Gallner, schon jetzt systematisch erfasst werden. Das sei unabhängig von der geplanten Änderung des Bundesarbeitszeitgesetzes durch das sogenannte Stechuhr-Urteil des BAG von September 2022 (NZA 2022, 1616) entschieden, sagte Gallner am Mittwoch bei der Vorlage des BAG-Jahresberichts in Erfurt.

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Niederlande stoppen umstrittene Einschränkung von Familiennachzug

Die Niederlande haben eine stark umstrittene Einschränkung von Rechten von anerkannten Flüchtlingen zurückgezogen. Das höchste Gericht des Landes urteilte am Mittwoch, dass die Einschränkung des Rechts auf Familiennachzug von Menschen mit Asylstatus unrechtmäßig sei. Sie verstoße gegen niederländisches und europäisches Recht, erklärte der Staatsrat. Zuvor hatten bereits mehrere Gerichte die Maßnahme als unrechtmäßig beurteilt.

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Bedenkzeit keine Voraussetzung für wirksame Einwilligung in OP

Patientinnen und Patienten haben einen Anspruch darauf, rechtzeitig vor einem Eingriff vom Arzt über die möglichen Risiken aufgeklärt zu werden – ein Mindestabstand zwischen Gespräch und Einwilligung muss aber nicht eingehalten werden. Das stellt der Bundesgerichtshof in einem am Mittwoch veröffentlichten Urteil klar. Wie schnell ein Patient nach ordnungsgemäßer Aufklärung seine Entscheidung treffe, sei grundsätzlich "seine Sache", so der BGH.

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Rechtsdienstleistungsaufsicht soll zentralisiert werden

Der Rechtsausschuss des Bundestages hat am Mittwoch einstimmig den Regierungsentwurf eines "Gesetzes zur Stärkung der Aufsicht bei Rechtsdienstleistungen und zur Änderung weiterer Vorschriften des Rechts der rechtsberatenden Berufe" in geänderter Fassung beschlossen. Ziel der Neuregelung ist es, die Aufsicht über die nach dem Rechtsdienstleistungsgesetz registrierten Personen beim Bundesamt für Justiz zu zentralisieren. Das betrifft vor allem das Inkassowesen.

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