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Mit KI Wachstum und Nachhaltigkeit koppeln

Dr. Hans-Jürgen Hillmer

Potenziale laut aktueller Studie vom 6.11.2024

 

Eine neue Studie veranschaulicht, wie Künstliche Intelligenz (KI) und datengesteuerte Technologien die Grundlage dafür schaffen, Wirtschaftswachstum von CO2-Emissionen zu entkoppeln. Der Bericht „The Longevity Key for Business” („Der Langlebigkeitsschlüssel für Unternehmen“) betont das Potenzial von KI, nachhaltige Geschäftstransformationen zu ermöglichen und neue, innovative Geschäftsmodelle zu schaffen.


 

Praxis-Info!

 

Problemstellung

Daten und KI ermöglichen ein nachhaltigeres Wirtschaftswachstum. Dieses Kernergebnis eines von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland (PwC), der Microsoft Corp. und dem Environmental Change Institute der Universität Oxford veröffentlichen Berichts beruht auf der Praxiserfahrung, dass KI vielen Unternehmen dabei hilft, die Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und gleichzeitig Emissionen zu reduzieren. Allerdings bedarf es eines verantwortungsvollen KI-Einsatzes unter Berücksichtigung des Energiebedarfs. Dann könne das Potenzial von KI, nachhaltige Geschäftstransformationen zu ermöglichen und neue, innovative Geschäftsmodelle zu schaffen, erschlossen werden.

 

 

Lösungsansätze

Der Bericht basiert auf umfangreicher Recherche und Interviews mit über 50 Führungskräften. Die Autoren skizzieren, wie Daten und KI Unternehmen dabei helfen können, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Die Analyse von Daten aus Schlüsselbereichen wie Energie, Transport und Fertigung belegt anhand von in der Tabelle aufgeführten Beispielen, wie mit KI-gesteuerten Lösungen entsprechende Potenziale erschlossen werden können.

 

 

Tabelle: Beispiel zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen [*]
Ergebnisbereich Potenzial Beispiel
Chancen für die nachhaltige Wertschöpfung Daten und KI können Unternehmen dabei helfen, neue, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln, die sie langfristig effizienter und wertvoller machen. Ein Beispiel dafür ist ein Unternehmen, das Windturbinen herstellt und erfolgreich KI einsetzt, um den Energieertrag zu maximieren. Dies gelingt u.a., indem Windbedingungen analysiert und die Energieproduktion gesteigert werden.
Wirtschaftlicher Impact (Auswirkungen)KI und Datentechnologien zur Nutzung von Nachhaltigkeitsdaten einzuführen könnte jährlich branchenübergreifend Kosten von bis zu 600 Mrd. € einsparen. Das verdeutlicht die finanzielle Rentabilität von Nachhaltigkeitsinitiativen. Ein Hersteller von rostfreiem Stahl hat beispielsweise mithilfe von KI den Energieverbrauch in der Produktion um 10% reduziert. Die Folge: Weniger Umweltbelastung und ein besseres Geschäftsergebnis.
Erhebliches Potenzial für die Emissionsreduzierung KI könnte dazu beitragen, den globalen CO2-Ausstoß in verschiedenen emissionsintensiven Sektoren wie Energie, Transport und Fertigung zu reduzieren. Das Potenzial liegt bei jährlichen Einsparungen von bis zu 2 Gigatonnen. Als Beispiel dafür dient ein Batteriehersteller, der mithilfe von KI-Tools den Energieverbrauch reduziert und Produktionsprozesse optimiert hat, was zu geringeren Emissionen beiträgt.
Daten und KI im Energiesektor Im Energiesektor werden Daten und KI bereits genutzt, um die Leistung erneuerbarer Energiequellen zu steigern. Eine kürzlich durchgeführte Fallstudie zeigte, dass durch den Einsatz von KI bei der Analyse von Echtzeit-Winddaten und der Leistung von Turbinen eine Steigerung der Energieproduktion von Windparks um 20% erreicht werden konnte. Das entspricht jährlich zusätzlichen 425 Terawattstunden (TWh) sauberer Energie.
Nachhaltigkeit in der Fertigung KI-gesteuerte Lösungen ermöglichen es Unternehmen im Fertigungssektor, den Energieverbrauch zu senken und die Produktion zu steigern. Das führt sowohl zu ökologischen als auch wirtschaftlichen Vorteilen. Einem Unternehmen ist es beispielsweise gelungen, mit KI-basierten Optimierungen nicht nur den Energieverbrauch zu senken, sondern auch die Produktivität der Fabrik zu erhöhen. Die Vorteile: sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Gewinne.
Fortschritte in der Landwirtschaft Der Bericht veranschaulicht das Potenzial von KI für die Transformation der Landwirtschaft. In einem Fall ermöglichten KI-basierte Vorhersagen und Empfehlungen eine effizientere Kontrolle der Düngung von Feldern, was zu einer Reduktion des Düngemittelverbrauchs um 20% führte, die Emissionen senkte und die Ressourceneffizienz verbesserte.

[*] Quelle: redaktionell abgeleitet aus PwC-Mitteilung vom 6.11.2024

 

 

Andreas Feiner, Partner bei PwC Deutschland, sieht in der Integration von KI und Daten in Nachhaltigkeitsstrategien nicht nur eine Möglichkeit, sondern eine Notwendigkeit für Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen: „Hohe Kosteneinsparungen und neue Einnahmequellen bei gleichzeitiger Reduzierung der Emissionen sind ein überzeugendes Argument dafür, jetzt zu handeln.“

 

 

Praxishinweise:

  • Insgesamt gesehen zeigt der online abrufbare Bericht „The Longevity Key for Business“, wie Daten und KI das Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und wirtschaftlichem Erfolg neu prägen. Er zeigt praxisnahe Beispiele dafür, wie Unternehmen Daten und KI nutzen, um ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten auszubauen, Kosten zu senken und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
  • Nach den bei Microsoft gesammelten Erfahrungen möchten Kunden ihre Nachhaltigkeitsverpflichtungen erfüllen und gleichzeitig transformatives Wachstum vorantreiben. Als erster Schritt wird von Dr. Laura-Marie Töpfer, Chief Sustainability Officer Microsoft Western Europe bei Microsoft, empfohlen, einen Geschäftsbereich zu identifizieren, in dem sich die vorhandenen Daten in innovative Erkenntnisse umwandeln lassen. Die IT-Expertin ist sich sicher: „Jedes Unternehmen kann davon profitieren, KI in sein Geschäft zu integrieren.“

 

Dr. Hans-Jürgen Hillmer, BuS-Netzwerk Betriebswirtschaft und Steuern, Coesfeld

 

 

 

BC 12/2024 

BC20241208

 

 

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