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Kennzahlenbasiertes Green Controlling

Dr. Hans-Jürgen Hillmer

TUI-Controlling überzeugt Jury der Péter Horváth-Stiftung

 

Mit einem kennzahlenbasierten Green-Controlling-System sichert die TUI AG den Erfolg der TUI-Nachhaltigkeitsstrategie ab (TUI NET Zero 2050). Grundlage sind eine Projektdatenbank aller Maßnahmen und ein spezifisches Berichtssystem für Nachhaltigkeits-KPIs (Key Performance Indicators, wichtige Leistungskennzahlen).


 

Praxis-Info!

 

Hintergrund

Zum 13. Mal wurde am zweiten Tag des ICV Controller-Congresses (ICV = Internationaler Controller Verein) der aus Mitteln der Péter Horváth-Stiftung dotierte Green-Controlling-Preis verliehen. Kriterien sind der Innovationsgrad und die Schlüssigkeit des Konzepts, das in der Praxisanwendung bereits Erfolge vorweisen kann. In diesem Jahr wurde laut Angaben von FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Heimo Losbichler (FH Oberösterreich, Vorstandsvorsitzender des ICV und der IGC International Group of Controlling) eine Problemlösung der TUI AG ausgezeichnet: TUI NET Zero 2050 – Green Controlling sichert Erfolg der TUI-Nachhaltigkeitsstrategie. Guido Kessener (Head of Group Acc, TUI AG, Hannover) stellte diese Controlling-Konzeption im Detail vor.

 

 

Lösung

Bei TUI sieht man die Nachhaltigkeit als Chance und die Regulatorik als Herausforderung. Die Europäische Richtlinie für Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, kurz: CSRD) führt zu einer erheblichen Ausweitung der regelbasierten Nachhaltigkeitsberichterstattung. Seit 2017 wird eine nichtfinanzielle Erklärung erstellt, die allerdings ohne messbare Resonanz geblieben ist. Im Rahmen der Finanzierung wurde eine Nachhaltigkeitsanleihe im Umfang von 500 Mio. € aufgenommen, die mit konkreten Nachhaltigkeitszielen (science-based targets) als Bedingung in der Bankenfinanzierung versehen ist.

Der Erfolgsbeitrag des Controllings besteht in der Schaffung von entsprechender Transparenz. Die Aktionspläne zur Erreichung der Targets (Zielvorgaben) erstrecken sich auf die Optimierung der Flugzeugflotte, auf den Einsatz von LNG (Liquified Natural Gas – flüssiges Erdgas) und Landstrom bei Kreuzfahrtschiffen sowie auf die Nutzung von Solarstrom in den TU-Hotels weltweit. Solche Projekte haben teilweise keine eigene Wirtschaftlichkeit, sondern sie werden als Enabler (Befähiger, Ermöglicher) zur Erreichung anderer, übergeordneter Ziele gesehen. Geschaffen wurden eine Projektdatenbank aller Maßnahmen und ein Sphere- (Sphären-)Berichtssystem für Nachhaltigkeits-KPIs, z.B. für

  • CO2-Emissionen für Flugzeuge, Schiffe und Hotels,
  • Energiequellen und -verbräuche,
  • Abfallmengen,
  • Wasserverbräuche.

Der Anstoß kam „von ganz oben“, also vom CEO zwecks Umsetzung einer umfassenden Nachhaltigkeitstransformation.

 

 

Praxishinweise:

  • Der in 2024 zum 13. Mal verliehene Preis wird dotiert aus Mitteln der Péter Horváth-Stiftung, die mit einem Fördervolumen von ca. 1 Mio. € pro Jahr ausgestattet ist, das auf ca. 30 Projekte verteilt ausgegeben wird; neben dem mit 10.000 € dotierten Green-Controlling-Preis werden ein Dissertationspreis, verschiedene Forschungsprojekte und eine Stiftungsprofessur zum Einfluss der KI (Künstlichen Intelligenz) auf das Controlling finanziert (so die Erläuterungen von Prof. Dr. Reinhold Mayer, Vorstand der Péter Horváth-Stiftung, am 30.4.2024 in München).
  • Zu dem am Vortag, dem 29.4.2024, verliehenen ICV Excellence Controlling Award, der an die Robert Bosch GmbH für die Systemlösung MygreenBusiness ging, siehe den Bericht im  BC-Newsletter vom 10.5.2024.

 

    Dr. Hans-Jürgen Hillmer, BuS-Netzwerk Betriebswirtschaft und Steuern, Coesfeld

     

     

    BC 6/2024

    BC20240610

     

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