Sup­port für Per­kins Coie: Über 500 Kanz­lei­en wen­den sich gegen Trump

Über 500 An­walts­kanz­lei­en un­ter­stüt­zen die US-Kanz­lei Per­kins Coie in ihrem Kampf gegen eine Exe­cu­ti­ve Order des US-Prä­si­den­ten. In einem Schrift­satz, den von den Gro­ß­kanz­lei­en nur Fresh­fiel­ds US un­ter­zeich­net hat, pran­gern sie das Vor­ge­hen Do­nald Trumps als "Be­dro­hung der Rechts­staat­lich­keit" an.

Per­kins Coie war eine der ers­ten Kanz­lei­en, die Trump mit einer Exe­cu­ti­ve Order be­leg­te, die ihre Ge­schäfts­tä­tig­keit ein­schränkt. Die Kanz­lei klag­te – und eine Rich­te­rin legte die Ver­ord­nung in wei­ten Tei­len zu­nächst auf Eis. Jetzt wurde ein von 504 Kanz­lei­en un­ter­zeich­ne­ter "Fri­end of the Court"-Schrift­satz bei US-Be­zirks­rich­te­rin Beryl Howell in Wa­shing­ton ein­ge­reicht, wie Reu­ters und die New York Times über­ein­stim­mend be­rich­ten.

In dem Schrift­satz werde ar­gu­men­tiert, so die New York Times, dass Trumps Ver­ord­nung gegen die Ver­fas­sung ver­sto­ße. Ihm wird der Miss­brauch sei­ner Exe­ku­tiv­ge­walt vor­ge­wor­fen. Der Prä­si­dent schaf­fe ein Klima der Angst, das die Rechts­staat­lich­keit ge­fähr­de. Die Jus­tiz müsse jetzt ent­schlos­sen han­deln. Sonst be­stehe die Ge­fahr, dass Un­ter­neh­men und Pri­vat­per­so­nen ihr Recht ver­lie­ren, sich von den An­walts­kanz­lei­en ihrer Wahl ver­tre­ten zu las­sen.

Den Schrift­satz ver­fasst hat der New York Times zu­fol­ge Do­nald B. Ver­ril­li Jr., der wäh­rend der Re­gie­rung Ba­rack Oba­mas Ge­ne­ral­staats­an­walt war und jetzt Part­ner bei der Kanz­lei Mun­ger, Tol­les & Olson ist. Mit­ver­fas­ser sei Na­than P. Eimer, ein Chi­ca­go­er An­walt.

Trump hatte gegen wei­te­re Kanz­lei­en (u.a. Paul Weiss, Jen­ner & Block und Wil­merHa­le) Exe­cu­ti­ve Or­ders er­las­sen. Diese re­agier­ten sehr un­ter­schied­lich. Wäh­rend man­che sich weh­ren, ei­ni­gen sich an­de­re mit der Re­gie­rung. Der­weil führt die um­satz­stärks­te An­walts­kanz­lei der USA, Kirk­land & Ellis, Ge­sprä­che mit dem Wei­ßen Haus, schon bevor eine Exe­cu­ti­ve Order gegen sie er­gan­gen ist, be­rich­tet die New York Times.

Trump ge­beugt hat sich auch die um­satz­star­ke US-Kanz­lei Skad­den, Arps, Slate, Me­ag­her & Flom. Das ruft nun ehe­ma­li­ge Skad­den-Mit­ar­bei­ter auf den Plan. Skad­dens Ver­ein­ba­rung mit Trump er­mu­ti­ge die­sen, die De­mo­kra­tie wei­ter zu un­ter­gra­ben, em­pö­ren sich die Ehe­ma­li­gen. Skad­den möge ihre Ver­pflich­tung deut­lich ma­chen, die An­grif­fe der Re­gie­rung auf Jus­tiz, Ver­fas­sung und Rechts­staat­lich­keit zu­rück­zu­wei­sen, "bevor es zu spät ist".

Redaktion beck-aktuell, bw, 7. April 2025.

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