Perkins Coie war eine der ersten Kanzleien, die Trump mit einer Executive Order belegte, die ihre Geschäftstätigkeit einschränkt. Die Kanzlei klagte – und eine Richterin legte die Verordnung in weiten Teilen zunächst auf Eis. Jetzt wurde ein von 504 Kanzleien unterzeichneter "Friend of the Court"-Schriftsatz bei US-Bezirksrichterin Beryl Howell in Washington eingereicht, wie Reuters und die New York Times übereinstimmend berichten.
In dem Schriftsatz werde argumentiert, so die New York Times, dass Trumps Verordnung gegen die Verfassung verstoße. Ihm wird der Missbrauch seiner Exekutivgewalt vorgeworfen. Der Präsident schaffe ein Klima der Angst, das die Rechtsstaatlichkeit gefährde. Die Justiz müsse jetzt entschlossen handeln. Sonst bestehe die Gefahr, dass Unternehmen und Privatpersonen ihr Recht verlieren, sich von den Anwaltskanzleien ihrer Wahl vertreten zu lassen.
Den Schriftsatz verfasst hat der New York Times zufolge Donald B. Verrilli Jr., der während der Regierung Barack Obamas Generalstaatsanwalt war und jetzt Partner bei der Kanzlei Munger, Tolles & Olson ist. Mitverfasser sei Nathan P. Eimer, ein Chicagoer Anwalt.
Trump hatte gegen weitere Kanzleien (u.a. Paul Weiss, Jenner & Block und WilmerHale) Executive Orders erlassen. Diese reagierten sehr unterschiedlich. Während manche sich wehren, einigen sich andere mit der Regierung. Derweil führt die umsatzstärkste Anwaltskanzlei der USA, Kirkland & Ellis, Gespräche mit dem Weißen Haus, schon bevor eine Executive Order gegen sie ergangen ist, berichtet die New York Times.
Trump gebeugt hat sich auch die umsatzstarke US-Kanzlei Skadden, Arps, Slate, Meagher & Flom. Das ruft nun ehemalige Skadden-Mitarbeiter auf den Plan. Skaddens Vereinbarung mit Trump ermutige diesen, die Demokratie weiter zu untergraben, empören sich die Ehemaligen. Skadden möge ihre Verpflichtung deutlich machen, die Angriffe der Regierung auf Justiz, Verfassung und Rechtsstaatlichkeit zurückzuweisen, "bevor es zu spät ist".