BGH be­en­det Ver­fah­ren zu il­le­ga­len Waf­fen­ex­por­ten von Heck­ler & Koch nach Me­xi­ko

Fast 20 Jahre ist es her, dass die Rüs­tungs­fir­ma Heck­ler & Koch mit dem il­le­ga­len Ver­kauf von G36-Sturm­ge­weh­ren nach Me­xi­ko be­gann. Mit der Klä­rung einer letz­ten De­tail­fra­ge hat der BGH am Diens­tag einen Schluss­strich unter das Ver­fah­ren um diese un­zu­läs­si­gen Waf­fen­ex­por­te ge­zo­gen.

Der Waf­fen­her­stel­ler mit Sitz in Obern­dorf am Ne­ckar – zwi­schen Frei­burg und Stutt­gart – hatte von 2006 bis 2009 mehr als 4.200 Sturm­ge­weh­re vom Typ G36 samt Zu­be­hör für ins­ge­samt rund 3,7 Mil­lio­nen Euro an Me­xi­ko ver­kauft. Damit soll­ten Po­li­zis­ten aus­ge­rüs­tet wer­den. Weil je­doch ab­seh­bar war, dass deut­sche Be­hör­den keine Lie­fe­run­gen in Bun­des­staa­ten ge­neh­mi­gen wür­den, in denen Men­schen­rech­te ver­letzt wer­den, wur­den wahr­heits­wid­rig nur un­kri­ti­sche Pro­vin­zen als Emp­fän­ger ge­nannt. Tat­säch­lich ver­kauf­te die me­xi­ka­ni­sche Be­schaf­fungs­stel­le die Waf­fen al­ler­dings in heik­le Re­gio­nen.

Das LG Stutt­gart hatte einen frü­he­ren Ver­triebs­lei­ter und eine ehe­ma­li­ge Sach­be­ar­bei­te­rin im Jahr 2019 zu Be­wäh­rungs­stra­fen ver­ur­teilt. Drei an­de­re An­ge­klag­te, dar­un­ter zwei Ex-Ge­schäfts­füh­rer, hatte es frei­ge­spro­chen. Zudem hatte das LG gegen Heck­ler & Koch die Ein­zie­hung von Ver­kaufs­er­lö­sen in Höhe von rund 3,7 Mil­lio­nen Euro an­ge­ord­net. Diese Ent­schei­dung hatte der BGH 2021 be­stä­tigt. Noch nicht ge­klärt war al­ler­dings die Frage nach der Ein­zie­hung von Geld aus einer ver­jähr­ten Straf­tat. Nach­dem dazu der Große Straf­se­nat 2023 ent­schie­den hatte, konn­te jetzt der drit­te Straf­se­nat des BGH das LG-Ur­teil in Gänze be­stä­ti­gen (Ur­teil vom 19.03.2024 – 3 StR 474/19), so­dass die­ses nun­mehr rechts­kräf­tig ist.

BGH, Urteil vom 19.03.2024 - 3 StR 474/19

Redaktion beck-aktuell, gk, 20. März 2024 (dpa).

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