Versicherer fordern klare Regeln für die Sicherheit automatisierter Autos

Die deutschen Versicherer fordern verbindliche Standards für die Sicherheit automatisierter Autos. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vom 20.11.2018 hervor. Für den Fahrer eines automatisierten Autos müsse jederzeit erkennbar sein, was sein Fahrzeug leiste und in welchem Maße er sich anderen Dingen widmen dürfe.

Automatisierte Autos müssen so sicher fahren wie Menschen

Autofahrer verursachten nur alle 2,5 Millionen Kilometer einen Unfall mit Verletzten. Jedes automatisierte System müsse mindestens so sicher fahren wie ein Mensch, fordern die Versicherer. Dafür müssten die automatisierten Systeme so ausgereift sein, dass der Fahrer nur noch selten eingreifen müsse, er in solchen Fällen genug Zeit für eine Reaktion habe und das Auto auch ohne Hilfe des Fahrers sicher zum Stehen komme. Die Unfallforschung der Versicherer habe gezeigt, dass abgelenkte Fahrer längere Zeit brauchen, bis sie nach einer Warnung ihres Autos die Verkehrslage wieder überblicken. Bis zur vollständigen Kontrolle der Situation könnten bis zu 15 Sekunden vergehen. Die Technik dürfe dem Fahrer daher nicht zu früh Aufgaben abnehmen und gleichzeitig erwarten, dass ein abgelenkter Fahrer innerhalb weniger Sekunden wieder einsatzbereit sei. Solange etwa die Sensoren schon durch schlechtes Wetter außer Gefecht gesetzt werden könnten, dürfe die Technik dem Fahrer nicht die Fahraufgabe abnehmen.

Daten vernetzter Autos sollten den Autofahrern gehören

Die Daten vernetzter Autos sollten nach Ansicht der Versicherer den Fahrern gehören. Nur so sei sichergestellt, dass alle Wettbewerber – seien es Autohersteller, Technologiekonzerne, Werkstätten, Automobilclubs oder Versicherer – die gleichen Chancen hätten, ihren Kunden neue Dienstleistungen anzubieten. Es sei Aufgabe des Gesetzgebers, den Wettbewerb fair zu gestalten.

Redaktion beck-aktuell, 20. November 2018.