Anwalt: Mandantin schrieb nur über bereits bekannte Informationen
Ilicak nahm an der Verhandlung per Videoschalte aus dem Frauengefängnis im Istanbuler Stadtteil Bakirköy teil. Dort sitzt sie seit mehr als zwei Jahren in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft hatte Ilicak laut Anadolu vorgeworfen, in einem Artikel Informationen aus einem geheimen Dokument des Generalstabs veröffentlicht zu haben. Ilicaks Anwalt sagte demnach vor Gericht, seine Mandantin habe nur über bereits bekannte Informationen geschrieben.
Ilicak bereits zuvor zu lebenslanger Haft verurteilt
Ilicak war bereits im Februar 2018 in einem anderen Verfahren wegen Verbindungen zur islamischen Gülen-Bewegung und versuchten Umsturzes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Im selben Prozess erhielten der regierungskritische Journalist Ahmet Altan und sein Bruder, der Ökonomieprofessor und Autor Mehmet Altan, eine lebenslängliche Freiheitsstrafe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Für Gülen-nahe Zeitung geschrieben
Die türkische Führung macht die Bewegung um den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich. Ilicak hatte in der Vergangenheit für die regierungsnahe Zeitung "Sabah“ und für die inzwischen geschlossene Gülen-nahe Zeitung "Bugün“ geschrieben. Gülen und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan waren bis zum offiziellen Bruch 2013 Verbündete gewesen.