Im September hatte das Arbeitsgericht geurteilt, dass Langes Kündigung rechtens und der Vertrag sittenwidrig war. Einen Termin für eine Berufungsverhandlung gebe es noch nicht, für den 26.4.2024 sei beim Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg aber bereits in einem anderen Fall ein Kammertermin anberaumt, so das ArbG: Auch die ehemalige Leiterin der Intendanzabteilung beim ARD, Verena Formen-Mohr, ist nach gescheiteter erster Instanz in Berufung gegangen.
Offen ist, ob auch Ex-Verwaltungsdirektor Hagen Brandstäter die nächste Gerichtsinstanz anrufen wird. Auch seine Klage war abgewiesen worden. An diesem Mittwoch verhandelte das ArbG Berlin zudem über die Kündigungsschutzklage des gekündigten Produktions- und Betriebsdirektors Christoph Augenstein. Ein Urteil gab es noch nicht, als weiterer Termin zur Verkündung einer Entscheidung wurde der 11.12.2023 genannt. Das Gericht nannte als Grund, dass wenige Tage vor der Verhandlung Schriftsätze eingegangen seien. Der Kläger soll noch die Gelegenheit bekommen, Stellung zu beziehen.
Der RBB war im Sommer 2022 in eine tiefe Krise um Vorwürfe der Vetternwirtschaft und der Verschwendung gestürzt. Im Zentrum der Affäre stehen die fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger und Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf - beide wiesen die Vorwürfe zurück. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt noch, es gilt bis zum rechtskräftigen Abschluss die Unschuldsvermutung. Vor dem Landgericht Berlin läuft ein Rechtsstreit zwischen Schlesinger und RBB, ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest. In der Krise gerieten auch die damalige Geschäftsleitung und Führungskräfte in den Blick. Es kam nach und nach zu mehreren Entlassungen.