Recht­li­che Neue­run­gen: Das än­dert sich 2025

Mit dem Jah­res­wech­sel kom­men zahl­rei­che recht­li­che Neue­run­gen. In 2025 stei­gen etwa der ge­setz­li­che Min­dest­lohn sowie das Kin­der- und Wohn­geld. Neues gibt es auch bei Rente und Pfle­ge­ver­si­che­rung – und bei aus­ge­mus­ter­ten Kla­mot­ten.

Die In­fla­ti­ons­ra­te steigt wei­ter, für viele Men­schen ist die Le­bens­füh­rung teu­rer ge­wor­den. Mit dem Start des Jah­res 2025 tre­ten ei­ni­ge Neue­run­gen in Kraft, die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger fi­nan­zi­ell ent­las­ten.

Hö­he­rer Min­dest­lohn und mehr Wohn­geld

So steigt der ge­setz­li­che Min­dest­lohn mit dem neuen Jahr auf 12,82 Euro. Das sind 41 Cent brut­to mehr pro Stun­de als im ver­gan­ge­nen Jahr. Auch die Ver­dienst­gren­zen für Mini- und Mi­di­jobs stei­gen. Die Mi­ni­job-Gren­ze er­höht sich von 538 Euro auf 556 Euro brut­to. Die un­ters­te Mi­di­job-Gren­ze liegt im kom­men­den Jahr bei 556,01 Euro. Die obers­te Gren­ze im so­ge­nann­ten Über­gangs­be­reich bleibt bei 2.000 Euro brut­to im Monat. Bis zu die­sem Ein­kom­men zah­len Be­schäf­tig­te ge­rin­ge­re Bei­trä­ge in die So­zi­al­ver­si­che­run­gen.

An­fang 2025 wird auch das Wohn­geld er­höht. Wie die Bun­des­re­gie­rung in einer Pres­se­mit­tei­lung schreibt, soll es an die all­ge­mei­ne Preis- und Mie­ten­ent­wick­lung an­ge­passt wer­den: Ab so­fort gibt es durch­schnitt­lich 15% oder 30 Euro mehr. Davon pro­fi­tier­ten laut Re­gie­rung rund zwei Mil­lio­nen Haus­hal­te – vor allem Al­lein­er­zie­hen­de, Fa­mi­li­en, Rent­ne­rin­nen und Rent­ner.

Steu­er­li­che Er­leich­te­run­gen vor allem für El­tern

El­tern kön­nen sich ab 1. Ja­nu­ar 2025 über eine Er­hö­hung des steu­er­li­chen Kin­der­frei­be­trags freu­en. Er wird zu­nächst in die­sem Jahr auf 9.600 Euro an­ge­ho­ben, 2026 dann noch ein­mal auf dann 9.756 Euro. Auch das Kin­der­geld wird er­höht – um fünf Euro. Zudem sind ab so­fort 80% der Kin­der­be­treu­ungs­kos­ten steu­er­lich ab­setz­bar.

Fer­ner steigt auch der steu­er­li­che Grund­be­trag – also das Ein­kom­men, bis zu dem keine Ein­kom­men­steu­er ge­zahlt wer­den muss – 2025 auf 12.096 Euro und 2026 noch ein­mal auf 12.348 Euro. Bei der Höhe des Bür­ger­gelds än­dert sich der­weil nichts.

Spä­ter in Rente – mehr Zu­ver­dienst

Be­reits seit 2012 wird das Ren­ten­al­ter ste­tig an­ge­ho­ben. Bis 2031 soll es bei 67 Jah­ren lie­gen. Ak­tu­ell er­reicht der Jahr­gang 1960 seine re­gu­lä­re Al­ters­gren­ze mit 66 Jah­ren und vier Mo­na­ten.

Wer eine Rente wegen ver­min­der­ter Er­werbs­fä­hig­keit be­zieht, kann ab Ja­nu­ar 2025 mehr hin­zu­ver­die­nen: Bei vol­ler Er­werbs­min­de­rung er­gibt sich eine jähr­li­che Hin­zu­ver­dienst-Gren­ze von rund 19.661 Euro. Bei Ren­ten wegen teil­wei­ser Er­werbs­min­de­rung be­trägt die Min­dest­hin­zu­ver­dienst-Gren­ze rund 39.322 Euro.

Mehr Geld für Pfle­ge­be­dürf­ti­ge – aber auch hö­he­re Bei­trä­ge

Mit dem Pfle­ge­un­ter­stüt­zungs- und -ent­las­tungs­ge­setz (PUEG) hat die Bun­des­re­gie­rung hö­he­re Leis­tun­gen für Pfle­ge­be­dürf­ti­ge auf den Weg ge­bracht. Be­reits 2024 stie­gen das Pfle­ge­geld sowie die Leis­tungs­be­trä­ge für am­bu­lan­te Sach­leis­tun­gen um 5%. Nun, mit dem Start des Jah­res 2025, stei­gen alle Leis­tungs­be­trä­ge der Pfle­ge­ver­si­che­rung – so­wohl im häus­li­chen als auch im teil- und voll­sta­tio­nä­ren Be­reich – um 4,5%. Auch das Pfle­ge­geld und die am­bu­lan­ten Sach­leis­tun­gen stei­gen mit die­sem Schritt noch­mals um 4,5 Pro­zent an. Im Jahr 2028 ist er­neut eine Er­hö­hung ge­plant. Das PUEG soll laut Bun­des­re­gie­rung die Pfle­ge­be­dürf­ti­ge bei pfle­ge­be­ding­ten Aus­ga­ben ent­las­ten, die sie sel­ber tra­gen müs­sen.

Dafür stei­gen 2025 aber auch die Bei­trags­sät­ze zur so­zia­len Pfle­ge­ver­si­che­rung mit der Ver­ord­nung zur An­pas­sung des Bei­trags­sat­zes um 0,2 Pro­zent­punk­te. Laut Bun­des­re­gie­rung ist die­ser Schritt not­wen­dig, um die Zah­lungs­fä­hig­keit der so­zia­len Pfle­ge­ver­si­che­rung si­cher­zu­stel­len.

Elek­tro­ni­sche Pa­ti­en­ten­ak­te kommt

Ab dem 15. Ja­nu­ar müs­sen die Kran­ken­kas­sen allen ge­setz­lich Ver­si­cher­ten die elek­tro­ni­sche Pa­ti­en­ten­ak­te (ePA) zur Ver­fü­gung stel­len. Die Bun­des­re­gie­rung plant, sie zu­nächst in Mo­dell­re­gio­nen zu er­pro­ben und dann bun­des­weit ein­zu­set­zen. Laut Pres­se­mit­tei­lung wird die ePA die "alte Zet­tel­wirt­schaft be­en­den".

Pa­ti­en­ten­da­ten sol­len zen­tral und in di­gi­ta­ler Form zu­sam­men­ge­tra­gen wer­den. Dar­über hin­aus er­hal­ten die Ver­si­cher­ten eine di­gi­ta­le Me­di­ka­ti­ons­über­sicht. Wer die ePA nicht nut­zen möch­te, kann mit dem "Opt-Out" wi­der­spre­chen.

We­ni­ger Bü­ro­kra­tie, mehr Di­gi­ta­li­sie­rung

Im Ja­nu­ar tre­ten auch das Vier­te Bü­ro­kra­tie­ent­las­tungs­ge­setz und eine Ent­las­tungs­ver­ord­nung in Kraft. Das Ge­setz soll die Wirt­schaft jähr­lich um 944 Mil­lio­nen Euro ent­las­ten. Unter an­de­rem gel­ten nun we­ni­ger Form­er­for­der­nis­se im Zi­vil­recht und kür­ze­re Auf­be­wah­rungs­pflich­ten für Bu­chungs­be­le­ge im Han­dels- und Steu­er­recht.

Au­ßer­dem gibt es für deut­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge keine Ho­tel­mel­de­pflicht mehr und Ar­beits­ver­trä­ge kön­nen voll­stän­dig di­gi­tal ge­schlos­sen wer­den. Für Voll­mach­ten im Be­reich der so­zia­len Si­che­rung soll eine zen­tra­le Da­ten­bank der Steu­er­be­ra­te­rin­nen und Steu­er­be­ra­ter ein­ge­führt wer­den.  

Mehr Porto – und mehr Re­cy­cling

Eine Wei­te­re Än­de­rung für das Jahr 2025 kommt aus der EU: Alte Tex­ti­li­en müs­sen ab dem 1. Ja­nu­ar im Alt­klei­der­con­tai­ner ent­sorgt wer­den – auch, wenn sie ka­putt oder ver­schlis­sen sind. Weg­wer­fen geht nicht mehr. Auch Bett­wä­sche, Hand­tü­cher und an­de­re Tex­ti­li­en sind im Sam­mel­con­tai­ner zu ent­sor­gen.

Und schlie­ß­lich ist mit Jah­res­be­ginn das Brief- und Pa­ket­por­to teu­rer ge­wor­den. Stan­dard­brie­fe kos­ten nun 95 Cent. Au­ßer­dem muss die Post pünkt­lich wer­den: Stan­dard­brie­fe in der Grund­ver­sor­gung müs­sen zu 99% am vier­ten Werk­tag den Emp­fän­ger er­rei­chen.

Redaktion beck-aktuell, dd, 3. Januar 2025.

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