EU-Kommission macht Booking.com zum Gatekeeper

Das Reise-Buchungsportal Booking muss in der EU künftig strengere Regeln einhalten. Die Plattform stelle eine wichtige Schnittstelle zwischen Unternehmen und Verbrauchern dar, teilte die EU-Kommission am 13. Mai mit. Daher sei Booking als Gatekeeper im Sinn des Digital Markets Act (DMA) einzustufen.

Für "Gatekeeper" (Torwächter) gilt seit Anfang März das Gesetz über digitale Märkte (DMA). Die Grundannahme ist, dass die großen Plattformbetreiber so mächtig geworden sind, dass sie ihre Marktposition mit wettbewerbsschädigenden Maßnahmen zementieren könnten. Der DMA soll diese Position aufbrechen und für mehr Wettbewerb bei digitalen Diensten und bessere Chancen für neue Rivalen sorgen. Betroffen sind bereits zahlreiche Unternehmen, darunter auch die US-Schwergewichte Apple, Amazon, Microsoft, Alphabet und Meta.

Nach Angaben der EU-Kommission hat Booking nun sechs Monate Zeit, um die entsprechenden Verpflichtungen zu erfüllen und einen Bericht dazu vorzulegen. Bei Verstößen gegen den DMA drohen Strafen von bis zu 10% des jährlichen Umsatzes und bis zu 20% im Fall wiederholter Verletzungen. Als letzte Option steht auch eine Zerschlagung im Raum. Am Ende könnten Gerichte über mögliche Strafen entscheiden.

Die Brüsseler Behörde kündigte zudem an, weiter untersuchen zu wollen, ob die Plattform X ein Gatekeeper ist. Diese habe in einer Stellungnahme argumentiert, keine wichtige Schnittstelle zwischen Unternehmen und Verbrauchern zu sein.

Redaktion beck-aktuell, bw, 13. Mai 2024 (dpa).