Chile schlie­ßt sich Völ­ker­mord-Klage Süd­afri­kas gegen Is­ra­el an

Chile will sich der Völ­ker­mord-Klage Süd­afri­kas gegen Is­ra­el vor dem IGH in Den Haag an­schlie­ßen. Süd­afri­ka hatte be­reits im De­zem­ber die Klage ein­ge­reicht und Is­ra­el wegen sei­nes Vor­ge­hens im Gaza-Strei­fen die Ver­let­zung der Völ­ker­mord­kon­ven­ti­on vor­ge­wor­fen.

In einer Eil-Ent­schei­dung hatte das UN-Ge­richt Is­ra­el zu Schutz­maß­nah­men ver­pflich­tet, um einen Völ­ker­mord zu ver­hin­dern. Au­ßer­dem müsse Is­ra­el mehr hu­ma­ni­tä­re Hilfe für die Men­schen im Ga­za­strei­fen zu­las­sen. Ende Mai hatte dann der In­ter­na­tio­na­le Ge­richts­hof Is­ra­el ver­pflich­tet, den um­strit­te­nen Mi­li­tär­ein­satz in Rafah im Süden des Ga­za­strei­fens so­fort zu be­en­den. Das Haupt­ver­fah­ren zum Vor­wurf des Völ­ker­mords kann sich über Jahre hin­zie­hen.

Chile will die Klage Süd­afri­kas nun un­ter­stüt­zen: "Wir wer­den nie­mals, nie­mals auf­hö­ren, uns über die wahl­lo­sen und ab­so­lut un­ver­hält­nis­mä­ßi­gen Ak­tio­nen der is­rae­li­schen Streit­kräf­te gegen un­schul­di­ge Zi­vi­lis­ten, ins­be­son­de­re pa­läs­ti­nen­si­sche Frau­en und Kin­der, zu em­pö­ren", sagte Chi­les Prä­si­dent Ga­bri­el Boric am Sams­tag in einer Rede vor dem Par­la­ment. 

Er ver­ur­teil­te in sei­ner Rede auch die Ter­ror­an­schlä­ge der is­la­mis­ti­schen Hamas vom 7. Ok­to­ber in Is­ra­el und for­der­te die Frei­las­sung der is­rae­li­schen Gei­seln im Ga­za­strei­fen. "Ich möch­te hier sehr deut­lich ma­chen, dass es kei­nen Raum für ein Un­ent­schie­den gibt und ich nicht ak­zep­tie­re, zwi­schen Bar­ba­rei­en zu wäh­len." In einer Mit­tei­lung des Au­ßen­mi­nis­te­ri­ums auf der Platt­form X hieß es, Chile for­de­re einen so­for­ti­gen Waf­fen­still­stand im Ga­za­strei­fen und die An­er­ken­nung von zwei Staa­ten - Pa­läs­ti­na und Is­ra­el.

Is­ra­el be­strei­tet die Völ­ker­mord-Vor­wür­fe ent­schie­den und be­ruft sich auf sein Recht auf Selbst­ver­tei­di­gung, nach­dem Ter­ro­ris­ten der Hamas und an­de­rer ex­tre­mis­ti­scher Grup­pen am 7. Ok­to­ber den Süden Is­ra­els über­fal­len und 1.200 Men­schen ge­tö­tet hat­ten.

Redaktion beck-aktuell, hs, 3. Juni 2024 (dpa).

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