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Editorial | Liebe Leserinnen und Leser | 95 |
Auf den .Punkt gebracht! | Implikationen des aktuellen Zinsniveaus für den Goodwill-Impairment-Test WP/StB Prof. Dr. Christian Zwirner und StB Sebastian Schöffel, München Das makroökonomische Umfeld in den Jahren 2023 und 2024 sorgte dafür, dass (Unternehmens-)Werte im Jahr 2023 deutlich unter Druck gerieten. Das Zusammenspiel von Inflation und damit im Einzelfall einhergehenden sinkenden Cashflows und steigenden Zinssätzen, die zu steigenden Kapitalkosten führen, wird sich in zahlreichen Fällen negativ für die Bilanzierenden auswirken. Für den jährlichen Goodwill-Impairment- Test bedeutet dies, dass Abschreibungsbedarf droht. Auch wenn sich zum 31.12.2024 eine gegenüber dem Vorjahr leichte Reduktion des bewertungsrelevanten Kapitalisierungszinssatzes vermuten lässt – infolge des leicht gesunkenen Basiszinssatzes –, sind die Kapitalkosten zum 31.12.2024 weiterhin höher als im Jahr 2022 und den Jahren zuvor. Im folgenden Beitrag gehen die Autoren auf die möglichen Folgen der Inflation und der steigenden Zinssätze für den Goodwill-Impairment-Test ein. | 97 |
IRZ-Aktuell | Nachrichten zu IFRS und US-GAAP | 102 |
| Medienspiegel | 104 |
Bilanzierung und Bilanzpolitik | Management-Defined Performance Measures (MPMs) gemäß IFRS 18 Dr. oec. publ. Evelyn Teitler-Feinberg, Zürich, und WP/StB Prof. Dr. Gernot Hebestreit, Leverkusen Am 9. April 2024 hat das IASB den neuen Standard IFRS 18, Presentation and Disclosure in Financial Statements (Darstellung und Angaben im Abschluss), veröffentlicht. IFRS 18 wird IAS 1, Darstellung des Abschlusses, ersetzen, ein Standard, der seit 1997 besteht. Der neue Standard soll zu einer verbesserten Kommunikation in der Finanzberichterstattung führen, maßgeblich beeinflusst durch den Fokus auf die Investorensicht. Ziel ist es, die Vergleichbarkeit der Abschlüsse in Bezug auf die finanzielle Leistung eines Unternehmens zu erhöhen und die Transparenz zu verbessern. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die durch IFRS 18 erstmals geregelten Management-Defined Performance Measures (von der Unternehmensleitung definierte Leistungskennzahlen) und ihre Abgrenzung zu den alternativen Leistungskennzahlen. Er zeigt die praktischen Implikationen auf, die sich für Ersteller und Prüfer aus den neuen Vorschriften ergeben. | 105 |
| Weiterer Verbesserungsbedarf an den Regelungen zur Kapitalflussrechnung? – EFRAG unterstützt Diskussionsprozess zum IASB-Forschungsprojekt zu IAS 7 Prof. Dr. Andreas Eiselt, Vechta/Diepholz, und Univ.-Prof. Dr. Stefan Müller, Hamburg Die Kapitalflussrechnung als dritte Jahresabschlussrechnung neben Gesamtergebnisrechnung und Bilanz überzeugt einerseits zwar durch ihre Stringenz bezüglich der zugrunde liegenden Abbildungssachverhalte – es geht ausschließlich um Ein- und Auszahlungen (und Zahlungsmitteläquivalente) –, andererseits ist die Form der konkreten Darstellung auch Jahrzehnte seit der verpflichtenden Einführung weiter umstritten. Aktuell erfolgt mit IFRS 18 eine weitere Konkretisierung der Gliederung und der konkreten Zuordnungen zu den Gliederungspunkten. Dies führt im Ergebnis jedoch auch dazu, dass die Abgrenzung der Kategorien CFO, CFI und CFF nicht mehr deckungsgleich zum bisherigen IAS 7 ist. Das IASB hat im September 2024 ein Forschungsprojekt zur Kapitalflussrechnung gestartet, das am 25.11.2024 durch ein Diskussionspapier (DP) der EFRAG unterstützt wird. | 111 |
Bilanzanalyse | Zur Anwendung des ECL-Modells bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: Empirische Befunde zu DAX- und ATPX-Unternehmen Assoc.-Prof. Mag. Dr. Tanja Schuschnig und Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Gudrun Fritz-Schmied, Klagenfurt Der Post-Implementation Review des IASB hat jüngst das Expected Credit Loss (ECL)-Modell als funktionierendes, den Zielen entsprechendes Bewertungsmodell für Forderungen bestätigt. Das für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2018 beginnen, in Geltung befindliche ECL-Modell bildet die erwarteten Forderungsausfälle ab und zeigt bereits vor dem tatsächlichen Eintritt eines Ausfallereignisses eine ergebnismindernde Wirkung. Die hierfür eingenommene Zukunftsperspektive soll eine frühzeitige und ausreichende Verlustberücksichtigung gewährleisten und dient einem vorsichtigen Bewertungsprozedere. Dies wird insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Verwerfungen als essenziell erachtet. Vor diesem Hintergrund interessiert, wie das ECL-Modell in seinen Ermessensspielräumen von den Unternehmen befüllt wird und ob sich dabei Unterschiede (insbesondere in der Einschätzung ausfallbezogener Faktoren) bei Unternehmen, die im DAX bzw. im ATPX enthalten sind, feststellen lassen. | 119 |
KI im Fokus | Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in der Wirtschaftsprüfung – technologische Einblicke am Puls der Zeit Dr. Markus Isack, Wien Vor dem Hintergrund digitaler Innovationen in der Wirtschaftsprüfung zeigt sich, dass die Integration von ChatGPT und anderen KI-Technologien bereits erhebliche Effizienzgewinne ermöglichen kann. Die Kombination digitaler und KI-gestützter Tools mit prüferischer Fachkompetenz eröffnet Potenziale für einen zukunftsfähigen und qualitativ hochwertigen Prüfungsprozess. Der Beitrag hebt hervor, dass es notwendig ist, die Rolle der Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfer neu zu denken und die Zusammenarbeit zwischen Mensch und „Maschine“ als strategische Ressource zu betrachten. In der praktischen Anwendung gilt es, fachliche Expertise, regulatorische Vorgaben und technologische Innovationen gezielt und offen miteinander zu verbinden, um innovative Prüfungsansätze zu entwickeln und anzuwenden. | 127 |
Blickpunkt: Smart Contracts | Neue Wege im Rechnungswesen: Potenziale von Distributed-Ledger-Technologien am Beispiel der Umsatzbilanzierung nach IFRS 15 Dominik Kupper, M.Sc., und Anton-Philipp Marschall, B.Sc., Leipzig Digitale Innovationen wie Robotic Process Automation und künstliche Intelligenz lösen einen tiefgreifenden Transformationsprozess des Rechnungswesens aus. Distributed-Ledger-Technologien (DLT), die in Form der Blockchain bekannt wurden, gelten als eine dieser Errungenschaften. Sie könnten zukünftig zur Bewältigung bestehender Herausforderungen in der Finanzberichterstattung beitragen. Laut einer Deloitte-Umfrage erwarten 78 Prozent der Befragten einen hohen Nutzen von DLT. Dieser Beitrag erklärt am Beispiel der Umsatzbilanzierung nach IFRS 15, inwiefern DLT diesen Erwartungen gerecht werden können. | 135 |
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