USA: Pharmariesen wenden Schmerzmittel-Prozess durch Vergleich ab

Vier große Pharmakonzerne haben in letzter Minute einen richtungsweisenden Schmerzmittel-Prozess in den USA durch einen Vergleich abgewendet. Die Arzneimittelhändler McKesson, AmerisourceBergen und Cardinal Health zahlen dabei nach Angaben eines Klägeranwalts vom 21.10.2019 zusammen 215 Millionen Dollar. Zudem zahle der israelische Pharmahersteller Teva 20 Millionen Dollar in bar und stelle Medikamente zur Behandlung von Schmerzmittelabhängigkeit im Wert von weiteren 25 Millionen Dollar bereit. Insgesamt ergebe sich somit eine Vergleichssumme von 260 Millionen Dollar (233 Millionen Euro).

Milliarden-Forderungen gegen Pharma-Industrie – Weitere Klagen wegen Opiat-Abhängigkeit anhängig

Eigentlich hatte an diesem Tag in Cleveland der erste wegweisende US-Prozess gegen Firmen beginnen sollen, die beschuldigt werden, mit Schmerzmitteln zur grassierenden Medikamentenabhängigkeit und Drogen-Epidemie beigetragen zu haben. Bundesstaaten, Städte und Landkreise fordern von der Pharma-Industrie Milliarden von Dollar zurück, die sie für den Kampf gegen Opiat-Abhängigkeit und Überdosierungen ausgegeben haben. Bei dem nun erzielten Vergleich ging es zunächst nur um Klagen zweier Bezirke im US-Bundesstaat Ohio. Die Konzerne sind mit zahlreichen weiteren Klagen konfrontiert.

Redaktion beck-aktuell, 22. Oktober 2019 (dpa).