Verurteilte warb auf Instagram für ihre Behandlungen
"Sie können froh sein, dass nicht noch mehr passiert ist", sagte Richter Dirk Reitzig. "Das Wort Hygieneverordnung war ein Fremdwort für Sie." Die Angeklagte hatte die Lippen-Behandlungen zunächst in ihrem Wohnzimmer und anschließend in einer zur Praxis umgebauten Wohnung vorgenommen. Außerdem hat sie Kundinnen in verschiedenen Hotels behandelt. Die Preise beliefen sich auf bis zu 300 Euro pro Hyaluron-Einsatz. Die Werbung erfolgte über Instagram. Dort hatte die Bochumerin zuletzt rund 100.000 Follower.
Gefährliche Körperverletzung bejaht
Das Urteil lautet auf gefährliche Körperverletzung, Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz und Steuerhinterziehung. Die hinterzogene Umsatzsteuer beläuft sich laut Urteil auf 67.000 Euro. Das Urteil ist rechtskräftig.
Zweiter Prozess gegen Cousine der Influencerin
Nach der Urteilsverkündung ist die hochschwangere Angeklagte vorübergehend aus der Haft entlassen worden, um ihr Kind in Freiheit zur Welt zu bringen. Danach muss sie wieder ins Gefängnis. Ein zweiter Prozess am Bochumer LG gegen die Cousine der 29-Jährigen wegen deckungsgleicher Vorwürfe wird fortgesetzt. Auch sie ist geständig.