Nötige Reife für eigene Entscheidung abwarten
Kinder, die ohne eindeutige Geschlechtsmerkmale geboren werden, würden in Deutschland häufig operiert, obwohl der Eingriff medizinisch nicht notwendig sei, heißt es in dem Entwurf. Oft wollten Eltern und Ärzte die Kinder damit vor sozialen Problemen schützen – aber niemand könne die geschlechtliche Entwicklung eines Kindes so früh vorhersehen. Der Entschluss solle aufgeschoben werden, bis das Kind "die nötige Reife für eine eigene Entscheidung" habe.
Zahl betroffener Babys nicht bekannt
Wie viele Kinder betroffen sein könnten, ist unklar, da Geburten von Babys mit uneindeutigem Geschlecht in Deutschland statistisch nicht erfasst werden. Das Bundesverfassungsgericht ging 2017 davon aus, dass etwa eins von 500 Neugeborenen betroffen ist, es gibt allerdings auch Studien, die eine deutlich geringere Häufigkeit ausweisen.