Vorwurf der Steuerhinterziehung: Booking zahlt italienischem Fiskus 94 Millionen Euro

Die Staatsanwaltschaft in Genua warf dem Online-Reiseportal booking.com vor, insgesamt 153 Millionen Euro hinterzogen zu haben. Das Unternehmen erklärte sich nun laut Staatsanwaltschaft bereit, nachträglich 94 Millionen Euro zu zahlen. Damit soll die Angelegenheit erledigt sein.

In dem Streit ging es um Vermietungen zwischen 2013 und 2019. Booking vermietet nicht selbst, sondern tritt als Vermittler von Unterkünften in Erscheinung. Viele private Vermieter sind in Italien jedoch nicht mit einer Steuernummer registriert. Der Fiskus sieht deshalb das Online-Portal in der Verantwortung, für die korrekte Abfuhr der Steuer zu sorgen. 

Streit auch mit AirBnB 

Der italienische Staat streitet sich auch mit dem Online-Unterkunftsvermittler Airbnb um mehrere Hundert Millionen Euro. Am 06.11.2023 ordnete eine Richterin in Mailand deshalb die Beschlagnahme von 780 Millionen Euro bei Airbnb an. Der Konzern soll von 2017 bis 2021 eine Steuer auf Einkünfte von Kurzzeitvermietungen in Höhe von 21% nicht gezahlt haben. Die sogenannte Einheitssteuer auf Mieteinnahmen wurde 2017 eingeführt. Die Plattform klagte dagegen, scheiterte aber vor dem Europäischen Gerichtshof. 

Italiens jetzige Rechts-Regierung will die Steuer sogar auf 26% erhöhen, um gegen Wohnungsnot und hohe Mieten vorzugehen. Viele Vermieter in Rom und anderen Städten bieten ihre Wohnungen lieber für mehr Geld Touristen an.

Redaktion beck-aktuell, 13. November 2023 (dpa).