"Gegen ak­ti­vis­ti­sche Rich­ter": Elon Musk zahlt für Un­ter­schrif­ten

Elon Musks Or­ga­ni­sa­ti­on "Ame­ri­ca PAC" ver­spricht 100 Dol­lar für die Un­ter­schrift einer Pe­ti­ti­on: Es dürf­te darum gehen, bei einer wich­ti­gen Rich­ter­wahl in Wis­con­sin zur Wahl des kon­ser­va­ti­ven Kan­di­da­ten an­zu­re­gen. Die Ak­ti­on er­in­nert an eine kon­tro­ver­se Tak­tik vor der US-Wahl.

Tech-Mil­li­ar­där und Trump-Be­ra­ter Elon Musk bie­tet im US-Bun­des­staat Wis­con­sin 100 Dol­lar für jede Un­ter­schrift für seine Pe­ti­ti­on "gegen ak­ti­vis­ti­sche Rich­ter". Die­sen und ähn­li­che Be­grif­fe nut­zen Mit­glie­der der neuen Ad­mi­nis­tra­ti­on seit Wo­chen ins­be­son­de­re im Kon­text ge­richt­li­cher Ent­schei­dun­gen, die Maß­nah­men der Trump-Re­gie­rung ver­bie­ten. Vor we­ni­gen Tagen schimpf­te Prä­si­dent Do­nald Trump über "außer Kon­trol­le ge­ra­te­ne Rich­ter", nach­dem ein Bun­des­rich­ter die Rück­kehr von drei Ab­schie­be­flie­gern an­ge­ord­net hatte.

Wei­te­re 100 Dol­lar, um­ge­rech­net rund 92 Euro, gebe es für jede ver­mit­tel­te Un­ter­schrift, teil­te Musks Or­ga­ni­sa­ti­on "Ame­ri­ca PAC" auf der Platt­form X mit. In Wis­con­sin wird am 1. April ein Rich­ter für den Obers­ten Ge­richts­hof des Bun­des­staats ge­wählt. Musk un­ter­stützt US-Me­di­en zu­fol­ge den kon­ser­va­ti­ven Kan­di­da­ten.

Die Or­ga­ni­sa­ti­on be­grün­det den Schritt auf X damit, dass "ak­ti­vis­ti­sche Rich­ter" ihre per­sön­li­chen Sicht­wei­sen und Vor­stel­lun­gen durch­setz­ten, statt die Ge­set­ze so aus­zu­le­gen, wie sie ge­schrie­ben seien. US-Me­di­en sehen für das Ma­nö­ver je­doch wei­te­re Grün­de. Die Ak­ti­on solle zur Wahl des kon­ser­va­ti­ven Kan­di­da­ten Brad Schi­mel an­re­gen und die Daten von po­ten­zi­ell kon­ser­va­ti­ven Wäh­lern bei "Ame­ri­ca PAC" si­chern, schrieb die New York Times.

Geld­ge­schen­ke schon vor US-Wahl

Es ist nicht das erste Mal, dass Musk Wäh­ler mit Geld lockt. Be­reits ver­gan­ge­nes Jahr hatte er an­ge­kün­digt, bis zur US-Wahl täg­lich eine Mil­li­on Dol­lar an re­gis­trier­te Wäh­ler in be­son­ders hart um­kämpf­ten US-Bun­des­staa­ten zu ver­ge­ben. Ge­win­nen konn­te die Mil­li­on, wer eine Pe­ti­ti­on "für das Recht auf freie Mei­nungs­äu­ße­rung und Waf­fen­be­sitz" un­ter­zeich­ne­te. Tri­cky: Für die Teil­nah­me an der Lot­te­rie muss­te man sich für die Stimm­ab­ga­be bei der Prä­si­den­ten­wahl re­gis­triert haben. Meh­re­re Mil­lio­nen-Schecks wur­den über­reicht.

Laut US-Wahl­recht ist es ver­bo­ten, Bür­gern Geld dafür zu zah­len, dass sie ab­stim­men oder sich dafür re­gis­trie­ren. Rechts­an­walt Theo­dor Shul­man be­wer­te­te die Ak­ti­on bei beck-ak­tu­ell als min­des­tens po­ten­zi­ell rechts­wid­rig, wies aber dar­auf hin, dass die al­lein in Be­tracht kom­men­de Geld­bu­ße bei nur 10.000 Euro liege. Spür­ba­re Kon­se­quen­zen hatte sie nicht. Das US-Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um, das auch die Ein­räu­mung einer Ge­winn­chan­ce als "Be­zah­lung" im Sinne der Straf­vor­schrift ansah, sprach eine War­nung aus, stopp­te die Geld­ge­schen­ke je­doch letzt­lich nicht.

Redaktion beck-aktuell, pl, 21. März 2025 (dpa).

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