Überflutete Toilette: Examensklausur in Bielefeld muss abgebrochen werden
© ALEXSTUDIO / Adobe Stock

Weil der Prüfungsraum unter Wasser stand, mussten die Mitarbeiter des JPA Hamm in Bielefeld am Dienstag eine Examensklausur abbrechen. Während der Fauxpas auf Social Media für Häme sorgt, wird es für die Kandidatinnen und Kandidaten ein stressiges Halloween.

Es war wohl das Letzte, was die gestressten Bielefelder Examenskandidatinnen und -kandidaten gebraucht hatten. An ihrem zweiten Examenstag, kurz nachdem die Sachverhalte ausgeteilt worden waren, schwappte Abwasser durch die Gänge, flutete sogar den Prüfungsraum.

Nach einigem Hin und Her beschloss das zuständige Justizprüfungsamt (JPA) Hamm, die Prüfung abzubrechen. Auf beck-aktuell-Anfrage bestätigte ein Sprecher des OLG Hamm, dass eine verstopfte Toilette auf dem Stockwerk die Überschwemmung verursacht hatte und die Klausur deshalb hatte abgebrochen werden müssen. Weitere Prüfungen seien aber nicht betroffen. Nun muss die Klausur nachgeholt werden.

"Blockversager"-JPA erntet Häme

In den sozialen Medien waren die Reaktionen derweil spöttisch. Der Grund: Das für Bielefeld zuständige JPA Hamm ist derzeit bei den Studierenden nicht sehr beliebt. Erst im Sommer hatte es Schlagzeilen gemacht, indem es eine Liste der im Examen Durchgefallenen unter dem Namen "Blockversager" ins Netz gestellt hatte.

Obwohl das JPA sich später in einem Statement entschuldigt und versprochen hatte, den Begriff nicht mehr zu verwenden, hat die Aktion offenbar einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Auf Reddit, wo die Nachricht zuerst verbreitet wurde, schrieben Nutzer etwa: "Das JPA Hamm schlägt wieder zu." Oder "Ich bin wirklich auf ein Statement von den Blockversagern im JPA gespannt." Das Online-Magazin Jurios fragte derweil etwas zugespitzt: "Sind die Mitarbeitenden des LJPA jetzt also 'Toiletten-Versager'?"

Allerdings gab es nicht nur Häme und Fäkalhumor, sondern auch viel Mitgefühl für die verhinderten Prüflinge, deren Examens-Odyssee sich nun noch etwas verlängern wird. Auf X hieß es etwa: "Aus der Kategorie 'Scheiße, die man nicht braucht, wenn man gerade Examen schreibt'." Ein Nutzer auf LinkedIn schrieb: "Puh. Viel Glück den Prüflingen - hoffentlich gibt es irgendwann irgendwie einen fairen Ausgleich für diese unverschuldeten Probleme…"

Gruseliges Timing für die Nachschreiber

Das OLG Hamm bestätigte, dass die Klausur am 31. Oktober nachgeholt wird. Zwar war die Klausur abgeblasen worden noch bevor die Prüflinge den Sachverhalt umdrehen durften. Dass sie an Halloween aber dieselbe Aufgabe vorgesetzt bekommen, ist ausgeschlossen. Denn: In NRW werden zeitgleich dieselben Klausuren geschrieben. Während die Bielefelder also mit dem Toiletten-Zwischenfall zu kämpfen hatten, haben die Prüflinge in Hamm und Bochum regulär ihren ZI-Sachverhalt gelöst. Für die Nachschreiber muss also eine Ersatz-Klausur her. Die Prüflinge schreiben von Donnerstag bis Dienstag außerdem noch weitere Klausuren. Jetzt dürfen sie sich an Halloween auch noch auf ein Gruseln der anderen Art einstellen.

Redaktion beck-aktuell, dd, 24. Oktober 2024.