Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt gegen den Düsseldorfer Anwalt wegen des Missbrauchs von Titeln nach § 132a Abs. 1 Nr. 1 StGB. Nach einer abgeschlossenen Vorprüfung sei nun ein Ermittlungsverfahren gegen Bott eingeleitet worden, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Streitgegenstand sind zwei peruanische Ehrentitel, die Bott von zwei Universitäten in Peru verliehen wurden. Auf der Homepage seiner Kanzlei bezeichnete sich Bott bis zum 19. August 2025 als "Prof. Dr. Dr.". Bei dem akademischen Titel "Professor" und einem seiner Doktortitel handelt es sich um Ehrenwürden. Zuerst darüber berichtet hatte die Bild-Zeitung. In dem Artikel kam auch der Passauer Rechtslehrer und Strafverteidiger Holm Putzke zu Wort. Er bezeichnete Botts Titelführung als "eindeutig unzulässig".
Nun äußert sich der Anwalt in einer Stellungnahme selbst. Das peruanische Strafrecht sei durch das deutsche Strafrecht geprägt, daher pflegten viele Vertreter des deutschen Strafrechts einen engen akademischen Kontakt. Das sei auch bei ihm so, erklärte Bott und er sei stolz auf seine Vorträge in Peru und den Menschen dort sehr verbunden.
Die Debatte um seine Titel drehe sich darum, wo er die Titel aufgeschrieben habe. Auf der Website der Kanzlei seien sie im Navigationsreiter nicht angegeben worden, erklärte der Anwalt. Sonst hätten sie in einer Klammer mit *-Verweisen hinter dem Namen gestanden. Es werde eine Rechtsansicht vertreten, so Bott, nach der die Titel vor dem Namen hätten stehen müssen.
Vorerst will Bott die peruanischen Ehrentitel nicht mehr führen und sich auf "deutlich wichtigere Themen" konzentrieren. Abschließend erklärte er: "Das sollte tatsächlich im Sinne aller sein."