Der Amerikaner war Ende März auf einer Reportagereise in Jekaterinburg wegen angeblicher Spionage festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, "auf Anweisung der amerikanischen Seite" Staatsgeheimnisse über die Aktivitäten eines russischen Rüstungsunternehmens gesammelt zu haben.
Gershkovich und sein Arbeitgeber, das "Wall Street Journal", bestreiten, dass er dort Spionage betrieben habe. Auch die US-Regierung erklärte, Gershkovich werde zu Unrecht festgehalten und forderte seine sofortige Freilassung.
Die Festnahme von Gershkovich ist kein Einzelfall. So wurden ein OSZE-Mitarbeiter und eine US-Sportlerin 2022 bereits wegen angeblicher Spionage zu langen Haftstrafen verurteilt.