US-Reporter Gershkovich bleibt weiter in russischer U-Haft

Der wegen angeblicher Spionage festgenommene US-Reporter Evan Gershkovich bleibt vorerst weiter in russischer Untersuchungshaft. Das Moskauer Stadtgericht kam einer Beschwerde von Gershkovichs Verteidigern gegen die kürzlich bis November verlängerte U-Haft am Dienstag nicht nach.

Vielmehr wurde die Beschwerde an eine andere Instanz weitergeleitet, wie die russische Staatsagentur Tass meldete. Das Stadtgericht begründete die Unterbrechung demnach mit angeblichen und nicht näher genannten "Umständen", die das Beschwerdeverfahren vor dem Stadtgericht derzeit nicht möglich machten.

Der 31 Jahre alte Reporter des renommierten "Wall Street Journals" war im März in der russischen Millionenstadt Jekaterinburg im Ural vom Geheimdienst FSB festgenommen worden. Bereits im April blieb eine erste Haftbeschwerde Gershkovichs der Erfolg versagt.

US-Regierung fordert sofortige Freilassung

Dem US-Reporter wird zur Last gelegt, geheime Informationen über Russlands militär-industriellen Komplex für US-Stellen gesammelt zu haben. Das "Wall Street Journal" weist das zurück. Gershkovich sei mit einer offiziellen Akkreditierung seiner Arbeit nachgegangen. Auch die US-Regierung fordert die sofortige Freilassung des Korrespondenten.

Redaktion beck-aktuell, gk, 20. September 2023 (dpa).