Der ehemalige Investor und Milliardär René Benko muss in Untersuchungshaft bleiben. Das entschied das Landgericht Wien. Die Behörden sehen weiter einen dringenden Tatverdacht und Tatbegehungsgefahr.
Spätestens in zwei Monaten muss erneut über die Verlängerung der U-Haft entschieden werden. Benko sitzt seit Januar im Gefängnis. Bei komplexen Ermittlungen könne die U-Haft durchaus ein Jahr oder mehr betragen, so ein Gerichtssprecher.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) verdächtigt den 47-Jährigen der Untreue, des Betrugs und des Bankrotts. Er soll laut Ermittlern Investoren betrogen und Vermögenswerte vor Behörden, Gläubigern und Insolvenzverwaltern verborgen haben. Benko hatte in der Niedrigzins-Phase ein verschachteltes Firmennetzwerk aufgebaut. So investierte er etwa in die Galeria-Warenhausgruppe, das Luxuskaufhaus KaDeWe und das Hamburger Elbtower-Projekt. Neben konzerninternen Problemen wurde Signa von steigenden Zinsen, Energiepreisen und Baukosten zu Fall gebracht. Im Zuge steigender Zinsen, Energiepreise und Baukosten brach das verschachtelte Firmenkonstrukt zusammen. Nach Angaben des Insolvenzverwalters summiert sich die Summe der Forderungen an Benko auf etwa 2,4 Milliarden Euro.
Auch in Deutschland wird gegen Benko ermittelt. Die WKStA teilte im Januar mit, sie habe ein Joint Investigation-Team mit den Staatsanwaltschaften Berlin und München I gebildet. Dadurch sei es möglich, im Verfahrenskomplex unbürokratischer und effizienter grenzüberschreitend zu ermitteln, hieß es.