Pariser Terror-Attentäter wieder in französischer Haft

Der für die islamistischen Anschläge in Paris und Brüssel verurteilte Terrorist Salah Abdeslam wird seine Strafe künftig in Frankreich absitzen. Wie die belgische Generalanwaltschaft mitteilte, wurde der in Brüssel inhaftierte Islamist am Mittwoch an der Grenze den französischen Behörden übergeben.

Abdeslam war 2022 in Frankreich wegen seiner Beteiligung an den Pariser Terroranschlägen vom 13.11.2015 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Danach wurde er für den Prozess zu den islamistischen Terroranschlägen in Brüssel im Jahr 2016 nach Belgien ausgeliefert. Dort wurde der heute 34-Jährige ebenfalls wegen terroristischer Morde verurteilt. Bei den Terroranschlägen am Flughafen der belgischen Hauptstadt und in einer U-Bahn-Station starben fast drei Dutzend Menschen. 340 wurden verletzt. Der Anschlagsserie in der französischen Hauptstadt fielen 130 Menschen zum Opfer und 350 weitere wurden verletzt.

Abdeslam hatte in der Vergangenheit mehrfach versucht, seine Rückführung in ein französisches Gefängnis zu verhindern. Ein Gericht lehnte allerdings seine Forderung nach einem Verbleib in einer belgischen Haftanstalt ab. Nach Ansicht des zuständigen Richters konnte nicht ausreichend nachgewiesen werden, dass seine Menschenrechte in Frankreich wie behauptet verletzt würden. Abdeslams Anwältin Delphine Paci kritisierte die Entscheidung am Mittwoch dennoch als grobe Verletzung von rechtsstaatlichen Prinzipien.

Abdeslam gilt als einziger Überlebender des Pariser Terrorkommandos und als eine Schlüsselfigur der Anschläge.  Er wurde erst nach monatelanger Flucht in Brüssel gefasst. Abdeslams älterer Bruder Brahim gehörte zu den Attentätern, die sich in Paris in einer Bar in die Luft sprengten. Salah Abdeslam arbeitete als Mechaniker, hatte Aushilfsjobs und kam 2011 wegen versuchten Diebstahls in Haft. In dem Prozess in Frankreich hatte er die Verantwortung für die Pariser Anschläge auf die französische Politik geschoben. Fragen beantwortete er nur teilweise, beschwerte sich über die Haftbedingungen und glorifizierte die Terrororganisation Islamischer Staat (IS), die die Anschläge für sich reklamierte.

Redaktion beck-aktuell, ak, 8. Februar 2024 (dpa).