Ka­bi­nett be­schlie­ßt Ren­ten­pa­ket II

Das Bun­des­ka­bi­nett hat das Ren­ten­pa­ket II be­schlos­sen. Die Mi­nis­ter­run­de mach­te am Mitt­woch den Weg für die Pläne von Ar­beits­mi­nis­ter Hu­ber­tus Heil (SPD) und Fi­nanz­mi­nis­ter Chris­ti­an Lind­ner (FDP) frei. Mit der Neu­re­ge­lung soll das Ren­ten­ni­veau lang­fris­tig sta­bi­li­siert wer­den.

Zuvor hatte die Ko­ali­ti­on mo­na­te­lang über die Pläne ge­run­gen. Das Fi­nanz­res­sort blo­ckier­te den Ge­setz­ent­wurf zu­letzt noch im Streit um den Bun­des­haus­halt. Mit dem Ka­bi­netts­be­schluss ist nun der Bun­des­tag am Zug. Das Bun­des­kanz­ler­amt hatte zuvor die Län­der um Frist­ver­kür­zung ge­be­ten, so­dass der Bun­des­rat die Re­form be­reits in sei­ner Sit­zung am 5. Juli be­ra­ten kann.

Mit dem Ren­ten­ni­veau­sta­bi­li­sie­rungs- und Ge­ne­ra­tio­nen­ka­pi­tal­ge­setz soll fest­ge­schrie­ben wer­den, dass die Ren­ten auch künf­tig im Ein­klang mit den Löh­nen in Deutsch­land stei­gen. Dazu soll das Ren­ten­ni­veau bei 48% fi­xiert wer­den. Die Hal­te­li­nie für das Ren­ten­ni­veau wird nach der ge­plan­ten Neu­re­ge­lung bis zum 1. Juli 2039 in der Ren­ten­an­pas­sungs­for­mel ge­setz­lich ver­an­kert.

Zudem soll ein Ge­ne­ra­tio­nen­ka­pi­tal ein­ge­rich­tet wer­den: Die Re­gie­rung will bis Mitte der 2030er Jahre min­des­tens 200 Mil­li­ar­den Euro grö­ß­ten­teils aus Schul­den des Bun­des am Ak­ti­en­markt an­le­gen. Mit den Zins­er­trä­gen soll der er­war­te­te deut­li­che An­stieg der Ren­ten­bei­trä­ge ge­dämpft wer­den.

Das Ge­ne­ra­tio­nen­ka­pi­tal soll von einer neu zu grün­den­den, un­ab­hän­gi­gen, öf­fent­lich-recht­li­chen Stif­tung ver­wal­tet und glo­bal an­ge­legt wer­den. Für Auf­ga­ben der Stif­tung sol­len zu­nächst die ope­ra­ti­ven Struk­tu­ren des Fonds zur Fi­nan­zie­rung der kern­tech­ni­schen Ent­sor­gung (KENFO) als be­reits eta­blier­ter öf­fent­li­cher Ver­mö­gens­ver­wal­ter ge­nutzt wer­den, um so einen zü­gi­gen Auf­bau des Stif­tungs­ver­mö­gens zu ge­währ­leis­ten.

Wei­te­re Re­ge­lun­gen zur Ren­ten­ver­si­che­rung

Mit dem Ge­setz­ent­wurf soll au­ßer­dem die Un­ter­gren­ze der Nach­hal­tig­keits­rück­la­ge der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung von 0,2 auf 0,3 Mo­nats­aus­ga­ben an­ge­ho­ben wer­den. Das oll nach An­ga­ben des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Ar­beit und So­zia­les die un­ter­jäh­ri­ge fi­nan­zi­el­le Sta­bi­li­tät der Ren­ten­ver­si­che­rung stär­ken. Die Re­ge­lun­gen zu den Bun­des­zu­schüs­sen sol­len ver­ein­facht und trans­pa­ren­ter wer­den. Schlie­ß­lich sol­len die Be­richts­pflich­ten, unter an­de­rem für den Ren­ten­ver­si­che­rungs­be­richt, kon­so­li­diert und um die Ent­wick­lung des Si­che­rungs­ni­veaus er­wei­tert wer­den.

Der Ren­ten­bei­trag bleibt laut Mi­nis­te­ri­um bis 2027 sta­bil bei 18,6%. Ab 2028 sei vor allem auf­grund der de­mo­gra­fi­schen Ent­wick­lung von einem An­stieg auf 22,35% bis zum Jahr 2035 aus­zu­ge­hen. Von dem er­war­te­ten Bei­trags­satz­an­stieg ent­fal­le lang­fris­tig ein Bei­trags­satz­punkt auf die Maß­nah­men des Ren­ten­pa­kets II.

Redaktion beck-aktuell, ew, 29. Mai 2024 (ergänzt durch Material der dpa).

Mehr zum Thema