Trotz Hungerstreiks: Prozess gegen Maja T. in Ungarn geht weiter

In Budapest ist der Prozess gegen die deutsche non-binäre Person Maja T. fortgesetzt worden, obwohl diese sich nach eigenen Angaben seit acht Tagen im Hungerstreik befindet. Das Gericht hielt die angeklagte Person für verhandlungsfähig und lehnte einen Verschiebungsantrag ab.

Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor bezweifelt, dass Maja T. sich tatsächlich im Hungerstreik befindet. Laut Verteidiger Tamas Bajaky nimmt Maja T. seit acht Tagen keine feste Nahrung, sondern nur Flüssigkeiten zu sich und hat acht Kilogramm abgenommen. Hintergrund des Hungerstreiks ist unter anderem eine Forderung nach besseren Haftbedingungen – etwa ein Ende der Isolationshaft.

Der Richter ordnete während der Verhandlung mehrmals an, dass eine Sanitäterin überprüft, ob Maja T. der Verhandlung noch folgen könne. Er beendete die Verhandlung dann vorzeitig, weil Maja T. im Gerichtssaal eingeschlafen war.

Maja T. steht unter dem Verdacht, im Februar 2023 an Gewalttaten gegen tatsächliche oder mutmaßliche Rechtsextremisten beteiligt und für schwere Körperverletzungen mitverantwortlich gewesen zu sein. Im Dezember 2023 war Maja T. in Berlin verhaftet und im Juni 2024 nach Ungarn ausgeliefert worden – obwohl das BVerfG dies untersagt hatte. Doch die Entscheidung aus Karlsruhe kam wenige Minuten zu spät.

Redaktion beck-aktuell, bw, 12. Juni 2025 (dpa).

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