EU-Par­la­ment be­schlie­ßt stren­ge­re Re­geln für po­li­ti­sche Wer­bung

Das Ver­trau­en der Bür­ger in Wahl­kam­pa­gnen stär­ken sowie Des­in­for­ma­ti­on und Ein­fluss­nah­me aus dem Aus­land be­kämp­fen – dafür sol­len neue Trans­pa­renz­re­geln für po­li­ti­sche Wer­bung sor­gen, die das EU-Par­la­ment am Diens­tag be­schlos­sen hat. Der Rat muss die Vor­schrif­ten, die ins­be­son­de­re die On­line-Wer­bung be­tref­fen, noch for­mell an­neh­men.

Nach den Plä­nen der EU muss po­li­ti­sche Wer­bung künf­tig klar ge­kenn­zeich­net wer­den. Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, Be­hör­den und Me­di­en­schaf­fen­de sol­len mü­he­los er­ken­nen kön­nen, warum sie an­ge­spro­chen wer­den, wer die Wer­bung fi­nan­ziert hat, wie viel dafür be­zahlt wurde und auf wel­che Wah­len oder Re­fe­ren­den sie sich be­zieht. Alle po­li­ti­schen On­line-An­zei­gen und die damit ver­bun­de­nen In­for­ma­tio­nen sol­len in einem öf­fent­li­chen On­line-Ar­chiv ver­füg­bar sein. Um die Ein­fluss­nah­me aus dem Aus­land auf die de­mo­kra­ti­schen Pro­zes­se in Eu­ro­pa zu be­gren­zen, soll das Spon­so­ring von Wer­bung aus Län­dern au­ßer­halb der EU in den drei Mo­na­ten vor einer Wahl oder einem Re­fe­ren­dum ver­bo­ten sein.

Ge­ziel­te Wer­be­ak­tio­nen – Tech­ni­ken zum Tar­ge­ting und Am­pli­fi­zie­ren – sol­len für po­li­ti­sche On­line-Wer­bung auf der Grund­la­ge per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten, die von der be­trof­fe­nen Per­son er­ho­ben wur­den, nur dann mög­lich sein, wenn deren aus­drück­li­che und ge­son­der­te Zu­stim­mung ein­ge­holt wurde. Be­son­de­re Ka­te­go­ri­en per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten (etwa eth­ni­sche Zu­ge­hö­rig­keit, Re­li­gi­on, se­xu­el­le Aus­rich­tung) oder Daten Min­der­jäh­ri­ger dür­fen nicht ver­wen­det wer­den.

Die Neu­re­ge­lun­gen be­tref­fen nur die be­zahl­te po­li­ti­sche Wer­bung. Nicht um­fasst sind laut Par­la­ment der In­halt po­li­ti­scher An­zei­gen und die Re­geln für die Durch­füh­rung und Fi­nan­zie­rung po­li­ti­scher Kam­pa­gnen. Per­sön­li­che An­sich­ten, po­li­ti­sche Mei­nun­gen, wie bei­spiels­wei­se nicht ge­spon­ser­te jour­na­lis­ti­sche In­hal­te, oder Mit­tei­lun­gen über die Or­ga­ni­sa­ti­on und Teil­nah­me an Wah­len (etwa An­kün­di­gung von Kan­di­da­ten) durch of­fi­zi­el­le na­tio­na­le oder EU-Quel­len seien nicht be­trof­fen.

Redaktion beck-aktuell, ew, 28. Februar 2024.

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