Mit der Schaffung von Datenzugangsrechten soll Innovation gefördert werden, insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz, wo große Datenmengen für das Training von Algorithmen erforderlich sind. Die Verordnung sieht laut EU-Parlament auch vor, dass öffentliche Stellen in Ausnahmefällen oder Notfällen, wie Überschwemmungen und Waldbränden, auf Daten des privaten Sektors zugreifen und diese nutzen können.
Die Berichterstatterin Pilar del Castillo Vera (EVP, Spanien) erklärte: "Das Datengesetz ist ein Wendepunkt." Der Data Act ermögliche einen einfachen Zugang zu einer nahezu unendlichen Menge an qualitativ hochwertigen Daten. "Das Gesetz wird maßgeblich dazu beitragen, bestehende Geschäftsmodelle und Prozesse zu optimieren, die Entwicklung neuer voranzutreiben und neue Werte zu schaffen. Mit anderen Worten, eine Chance für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit." Bislang liege ein großes Potential brach: Nach Angaben der Europäischen Kommission würden 80% der gesammelten Industriedaten nie genutzt.
Schutz von Geschäftsgeheimnissen und Cloud-Switching
Eine klare Definition von Geschäftsgeheimnissen und Inhabern von Geschäftsgeheimnissen solle unrechtmäßige Datenübermittlungen und Datenlecks in Länder mit schwächeren Datenschutzbestimmungen verhindern. Außerdem solle verhindert werden, dass Wettbewerber den Zugang zu Daten ausnutzen, um Dienste oder Geräte ihrer Konkurrenten zu kopieren ("reverse engineering").
Die neue Verordnung erleichtere zudem den Wechsel zwischen Cloud-Diensteanbietern. Ferner sollen neue Schutzvorkehrungen unrechtmäßige internationale Datenübertragungen durch Cloud-Anbieter verhindern.
Der Rat muss der Verordnung noch formell zustimmen. Informell hatten sich Parlament und Rat bereits geeinigt. Bereits seit Mitte letzten Jahres in Kraft ist der Data Governance Act (DGA), der ebenfalls den Datenaustausch fördern soll.