Nach Sieg vor dem ArbG: El Ghazi kün­digt selbst bei Mainz 05

Ge­ra­de erst hatte sich Fuß­ball-Profi Anwar El Ghazi er­folg­reich da­ge­gen ge­wehrt, dass Mainz 05 ihn wegen eines pro­pa­läs­ti­nen­si­schen In­sta­gram-Posts frist­los ge­kün­digt hatte. Nun hat er sei­nen Ver­trag bei dem Bun­des­li­ga­ver­ein selbst ge­kün­digt – und wech­selt wohl nach Car­diff.

Der Streit zwi­schen El Ghazi und dem 1. FSV Mainz 05 könn­te damit nun ein Ende ge­fun­den haben. Mainz 05 war vom ArbG Mainz ei­gent­lich dazu ver­ur­teilt wor­den, den Spie­ler wei­ter zu be­schäf­ti­gen – und hatte be­reits an­ge­kün­digt, da­ge­gen vor das LAG Rhein­land-Pfalz zu zie­hen, so­bald die schrift­li­che Ur­teils­be­grün­dung vor­liegt.

Nach dem Ter­ror-An­griff der Hamas auf Is­ra­el am 7. Ok­to­ber 2023 hatte El Ghazi in einem In­sta­gram-Bei­trag ge­schrie­ben: "Vom Fluss bis zum Meer, Pa­läs­ti­na wird frei sein." Ge­meint ist, dass sich Pa­läs­ti­na vom Jor­dan bis zum Mit­tel­meer aus­deh­nen soll­te. Damit wird Is­ra­el ge­wis­ser­ma­ßen das Exis­tenz­recht ab­ge­spro­chen. Spä­ter hatte er den Post zwar wie­der ge­löscht, auf So­ci­al Media dann aber ver­lau­ten las­sen, er stehe zu dem Ge­sag­ten.

Die frist­lo­se Kün­di­gung, die der FSV Mainz dar­auf­hin aus­ge­spro­chen hatte, hatte das ArbG Mainz für rechts­wid­rig er­klärt. Die Vor­sit­zen­de Rich­te­rin, Bet­ti­na Chaudhry, hatte kei­nen Pflicht­ver­stoß ge­se­hen, der eine frist­lo­se Kün­di­gung recht­fer­ti­gen könne. Nach Ver­ständ­nis eines all­ge­mei­nen Pu­bli­kums seien die Äu­ße­run­gen El Gha­zis von der Mei­nungs­frei­heit ge­deckt, er­klär­te Chaudhry. Dem Fuß­bal­ler ste­hen noch etwa 1,7 Mil­lio­nen Euro an of­fe­nen Ge­häl­tern und Bo­nus­zah­lun­gen zu. 

Redaktion beck-aktuell, dd, 31. Juli 2024 (dpa).

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